Moin Tino,
vielen Dank
Ich habe mir in der Tat etwas Mühe gegeben, das hübsche Schiff mal etwas klarer und in Farbe abzubilden - also anders als Blau-in-Blau (ohne Filter) oder Grün-in-Blau (einige gängige Filter).
Filterstärke
Die genauen Werte bzw. Stärken der Filter habe ich irgendwo notiert, vielleicht finde ich sie noch wieder

Wichtiger als die genauen Filterwerte ist allerdings das Prinzip, wie man die Filter auswählt und den Bedingungen anpasst. Ausschlaggebend ist ja, wie man die Effekte des Wassers auf das Licht ausgleicht und wie lang der Lichtweg durch das Wasser ist. Wenn man z.B. ein Wrack in 30m Tiefe fotografiert und sich 10m weit weg davon befindet, ist der gesamte Lichtweg 40m. Das Licht wird also von der Wasseroberfläche bis zur Kamera über 40m durch das Wasser gefiltert. Hier geht es nicht um akribische Präzision in Metern, aber darum, dass man den ungefähren Lichtweg berücksichtigt für die Wahl der Filterstärke.
Filterwahl
Dann ist natürlich das A und O, was für Filter man wählt. Mein Ansatz ist, mich um zwei Parameter zu kümmern. Einmal den kühlenden Effekt des Wassers auf die Farbtemperatur des Lichtes. Mit zunehmenden Lichtweg wird der Effekt stärker. Filter, die die Farbtemperatur verändern, werden "Farbkonvertierungsfilter" genannt. Z.B. 81(A,B,...). Je größer die Tiefe, je blauer und klarer das Wasser, desto mehr Stärke ist erforderlich, um der Abseknung der Farbtemperatur des Wasssers entgegen zu wirken. Der zweite Parameter des Wassers ist, bestimmte Farbbereiche grundsätzlich mehr durchzulassen, als den Rest. Sowohl ein größer werdender Lichtweg, als auch trübes/grünliches Wasser, lassen Grün/Cyan zu gut durch. Hier kann man einfach mit einem CC Filter direkt entgegen wirken. Und hier fehlt es idR. den angepriesenen "Unterwasserfiltern". Das Schöne ist, man kann es anhand der Resultate hervorragend im RAW Konverter beurteilen. Farbtemperatur für den Farbkonvertierungsfilter und der Tint-Regler für den CC Filter. Hier kann man direkt ablesen, wie es mit der Stärke der eingesetzten Filter aussieht. Die große Stärke und Kunst liegt darin, mit den Filteren einen vitalen Bereich zu treffen, in dem der Weißabgleich bei der Raw-Konvertierung dann die (Fein-)Abstimmung erledigt.
Die sogenannten angepriesenen "Unterwasserfilter" haben das Problem, dass sie natürlich immer nur in einem Bereich gut funktionieren können. Und teilweise das noch nicht mal optimal. Obendrein wird nicht mal angegeben, was diese Filter machen, was es natürlich nicht einfacher macht, diese Filter bewusst mit anderen Filtern zu kombinieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch populäre Unterwasserfilter hier im Raw-Konverter gezeigt haben, dass das Verhältnis zwischen Farbtemperatur und Tint, je nach Bedingungen, für einen Allrounder für meinen Geschmack nicht ausgewogen ist. Daher liegt für mich die wahre Magie der Filterfotografie darin, die Filter grob auf die Bedingungen abzustimmen und damit etwas zu Spielen und zu Experimentieren. Eine paar feste Kombis/Sets reichen.
Da ich nun ein
Nauticam WACP-C nutze und das Objektiv keinen Filtereinschub besitzt, wie das Fischauge, habe ich mir schon mal überlegt, ob man sich bestimmte Filterkombis als einen Filter anfertigen lassen könnte. Dann brauche ich nicht mehr drei Folien hinten auf das Objektiv kleben und Sorge haben, dass sie in den Spiegel fallen
quick and dirty:
Julian