Habt Ihr Eure Monitore kalibriert?

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Joerg Malke
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Habt Ihr Eure Monitore kalibriert?

Beitrag von Joerg Malke »

Hallo,

in einer anderen Diskussion hat Ivo eines meiner geposteten Bilder als "wenig farbenfroh" bezeichnet - auf meinem Monitor (Röhre, aber schon ca.9 Jahre alt und daher nicht mehr sonderlich hell) sehen sie knallig aus; auf dem Notebookdisplay meiner Frau ganz okay, auf dem Notebook eines Freundes ausgebleicht.

Das Problem ist ja bekannt - man braucht ja nur mal in den nächsten M*diamarkt zu gehen und sich die Riege der Bildschirme mit gleichem Bild direkt nebeneinander anzusehen.

Meine Frage: Habt Ihr Eure Bildschirme zur Fotobearbeitung kalibriert? Wenn ja, mit welchem tool? Habt Ihr schon einmal verglichen, ob die Darstellung auf einem ebenfalls kalibrierten zweiten Monitor in etwa identisch ist?

Gruß
Jörg
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Hi Joerg,

ich hatte meinen Monitor mal kalibriert, mit dem Spyder von Color Vision. Allerdings war nach dem Ausbelichten das Ergebnis nicht befriedigend... wahrscheinlich lag es an der Kombination Monitor/Kalibrierungstool.
Ich habe dann diverse Referenzfotos zu Hilfe genommen und den Monitor nach und nach an meinen Ausbelichter angepasst und bin da mittlerweile recht zufrieden (mein 19" Iiyama ist auch schon 7 Jahre alt :wink: ).
Wenn Du nur Bilder für's Web machst ist es nicht so problematisch. Schliesslich musst Du davon ausgehen, dass 98% aller Betrachter Deiner Bilder auch keinen kalibrierten Monitor haben und deshalb nicht das sehen was Du siehst. Erfahrungsgemäss haben die meisten User ihren Monitor zu hell eingestellt was sich dann in zu dunklen Bildern auf kalibrierten oder halbwegs korrekt eingestellten Monitoren niederschlägt.
Generell würde ich davon abraten, die Bilder auf einem Notebook zu finalisieren, die Notebook Displays sind meist von erheblich schlechterer Qualität als ein vernünftiger Röhrenmonitor oder TFT.

Wenn's ums Ausbelichten geht wird die Sache schon problematischer da sich die Ergebnisse bei Ausbelichter A von den Ergebnissen von Ausbelichter B ganz erheblich unterscheiden können. Das geht schon damit los, dass die wenigsten einen anderen Farbraum als sRGB unterstützen. Das ist eigentlich auch egal nur sollte man es wissen wenn man mit Photoshop in Adobe RGB arbeitet.
Die meisten Ausbelichter pushen auch noch ziemlich die Kontraste und schärfen u.U. gewaltig nach, da steh ich nicht so drauf, ich möchte da lieber ein realistisches Bild haben was von dem meines Monitors in Schärfe und Kontrast kaum abweicht.
Es ist allerdings quasi unmöglich auch von nur einem Ausbelichter immer absolut gleichbleibende Qualität zu erwarten, eine neue Charge Papier oder Druckmittel kann schon etwas andere Ergebnisse bringen... hat mir mein Ausbelichter selbst gesagt :roll: .

Ich möchte Dir jetzt keinesfalls von einem Kalibrierungstool abraten, bei den meisten bringt es wohl recht brauchbare Ergebnisse - ich hab halt schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Für einen neuen TFT werde ich mir allerdings sicherlich etwas derartiges zulegen. Leider sind gute Monitore für Bildbearbeitung sehr teuer und deshalb muss mein oller Iiyama noch ne Weile durchhalten :cry: .

Gruss Wahrmut
Gruss

Wahrmut

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Stoffi
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Beitrag von Stoffi »

Hallo!

Ich kalibrier meinen Monitor ca. 1x im Monat, das tool borg ich mir von einem Freund aus.
Ich hab 2 Monitore einen 21 Zoll (kalibriert) und einen 19zoller, quasi mein outlook, bzw. tool-paletten monitor der unterschied ist echt krass, ich verlass mich auch den Kalibrierten und hatt bis jetzt suoer ergebnisse, allerings weiss ich nicht genau welches kalibrierungstool das ist, ich glaub ein mcbeath oder wie das heisst

lg Stoffi
dirk
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Beitrag von dirk »

Hallo,

hab einen 24 Zoll und einen 21 Zoll TFT. Beide sind mit einem Spyder kalibriert und zeigen jetzt auch sehr gleiche Bilder. Wenn man selber drucken möchte, muß natürlich auch der Drucker kalibriert werden. Hierzu gibt es Referenzbilder die gedruckt, eingescannt und dann mit einer Software analysiert werden. Anhand dieser Analyse wird dann analog zum Monitor ein entsprechendes Farbprofil hinterlegt. Der einfacherere Weg den Drucker anzupassen ist folgender: Einfach ein paar Ausdrucke machen, diese mit der KALIBRIERTEN Monitoranzeige vergleichen und ggf. die Farben im Druckertreiber etwas anpassen. Diesen Vorgang wiederholen bis Anzeige und Ausdruck passen.

Habe anfangs meine UW-Fotos im Fotoladen drucken lassen. Habe dort aber generell schlecht Erfahrungen gemacht so dass ich UW-Fotos jetzt generell nur noch selber drucke. Habe das Gefühl dass dort generell über alle Fotos noch so eine art Auto-Farb/Tonwertkorrektur läuft bevor die Fotos erstellt werden. Dies geht bei UW-Fotos natürlich oft schief. Das Ergebnis waren dann total blau- oder rotstichige Bilder die auf dem Kalibrierten Monitor absolut ok waren.

Gruß,
Dirk
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Oliver Rieboldt
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Beitrag von Oliver Rieboldt »

..dirk, mit "normalen2 ausdrucken vom fotoladen hab ich auch schlechte erfahrungen gemacht und lasse seither meine hände davon. vernünftige ausbelichtungen sind dazu einfach ein unterschied wie tag u. nacht.

..zur kalibrierung. zunächst mal kann man ja die wenigsten monitore kalibrieren. das einfachste ist tatsächlich, ein bild ausdrucken zu lassen oder selbst zu drucken und das ergebnis dann mit dem monitorbild zu vergleichen. wenn das passt und das ergebnis zufriedenstellend ist, dann kann man sich eine kalibrierung auch sparen. schließlich müssen die wenigsten von uns professionelle ergebnisse erziehlen. wichtig ist, das ganze system im gleichen farbraum laufen zu lassen. sRGB ist hier wohl am verbreitetsten, auch in den labors. viele online labors bieten noch die auswahl, in welchem farbraum das bild bearbeitet wurde.

ich habe einen 21" Eizo F77S gebraucht. der wurde sicher irgendwann einmal kalibriert. die ergebnisse, die ich beim ausbelichten erziehlt habe passen und somit muss ich mit dem monitor auch nichts mehr machen. bei den bildern fürs netz sagen manche, meine bilder seien zu dunkel :lol: die sollten sich aber nen anderen bildschirm zulegen. :wink:

also, meine meinung: von der kamera über den bildschirm und den photoshop bis zum drucker alles im gleichen farbraum und einfach mal ein bischen probieren.

lg olli
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julian
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Beitrag von julian »

Hi,

@Wahrmut
Du hast aber schon einen "proof" gemacht? Denn der Farbraum ist bei Papier ja immer anders als der des Monitors. Daran ändert ja auch eine Monitorkalibrierung nichts.

Hatte mal zwei Monitore kalibriert und die Farben/Helligkeit war identisch. Allerdings waren es auch zwei fast gleiche Monitor-Modelle. Aber vor der Kalibrierung sahen die Fotos nicht gleich aus, trotz gleicher Grundeinstellung.

Mittlerweile habe ich nur noch einen Monitor kalibriert (Mitsubishi 22" Diamandtron). Der Zweite ist eine Villa kunterbunt (normaler LCD) für andere Anwendungen. Da kann ich dann immer schön sehen, wie verfälscht die Farben evtl. bei Anderen ankommen ;-)

Gruss.
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Stoffi
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Beitrag von Stoffi »

Das problem hatte ich bei einer Kundin von mir - ich programmier Webseiten - die wollte genau einen Farbton - ´die genaue RGB wert hat sie mir gegeben - nur das die Farbe auf ihrem monitor dan GANZ anders ausgeschaut hat.

lg Stoffi
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

@Julian:
Meinst Du nen Softproof in PS?

Gruss Wahrmut
Gruss

Wahrmut

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Helge Suess
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Beitrag von Helge Suess »

Hallo zusammen!

Ich habe meine Monitore kalibriert (mit einem Eye-one von GretagMacbeth) wobei das LCD des Notebooks kritisch ist. Das ist zwar sehr gut aber trotzdem signifikant abhängig vom Betrachtungswinkel.
Wichtige Bearbeitungen mache ich daher auf dem 20" Röhrenmonitor. Die Ausdrucke sind auch in billigen Labors (mit Fuji Frontier Belichter) in Ordnung und entsprechen dem was ich vorgebe wenn ich die Daten in sRGB abliefere und angebe dass keine weitere (automatische) Bearbeitung gemacht werden soll. Ansonsten passieren grausame Dinge mit den Bildern, besonders bei UW-Aufahmen.

Kalibrieren ist aber noch nicht alles. Der Raum muss auch einigen Anforderungen genügen damit die Bearbeitung brauchbare Ergebnisse liefert. Neutrale Farben (ideal grau und weiss), abgedunkelt und nur 5000°K Normbeleuchtung, schwarze Kleidung damit man keine Reflexe auf dem Bildschirm erzeugt. Es lebe die Dunkelkammer :-)

Ich habe seither auch mit der Ausgabe auf Farblaserdruckern und im Buchdruck (bisher nur in SW) keine Probleme mehr.

Helge ;-)=)
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Ach Du ahnst es nicht...
Wie soll ich meiner Frau denn jetzt verklickern, dass wir alle Räume abdunkeln müssen und ich nur noch Schwarz tragen werde, damit ich Eure und meine Bilder anschauen kann :?: :shock:

Gruß, Ivo
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Helge Suess
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Beitrag von Helge Suess »

Hallo Ivo!

Ich habe das Problem nicht. Ich trage schon immer gerne Schwarz und verheirater bin ich auch nicht ;-) Ideale bedingungen für die intensive Bildbearbeitung ;-)

Ganz im Ernst. Die Farbtemperatur des Umgebungslichtes kann die Wahrnehmung ordentlich versauen. Eine Normlichtbeleuchtung und neutrale Wandfarbe ist für einen ordentlichen Bearbeitungsplatz unabdingbar. Ansonsten kannst du dein <Farbe deiner Wahl einsetzen> Wunder erleben.

Wem die Qualität mit Testausdruck und etwas Probieren reicht (und das tut's in den meisten Fällen für private Anwendungen) muss sich das alles nicht antun. Da tut's auch schon mal der Abgleich mit freiem Auge und der bei z.B. Photoshop mitgelieferten Software zur Farbanpassung.

Wer aber schon mal das Geld für ein Kalibriergerät hinlegt und engere Limits für reprodizierbare Ergebnisse setzt sollte auch diese Konsequenzen ziehen, ansonsten ist's schade um den ganzen Aufwand.

Wer allerdings will, dass die Bilder von möglichst vielen Anwendern im Netz gleich gesehen werden dann heisst's auf sRGB und eine Monitor-Grundeinstellung von 7500°K und höher zu optimieren.

Helge ;-)=)
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Bärbel
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Testbild

Beitrag von Bärbel »

Hallo Zusammen,

um auf dem Monitor vorherzusehen, was mein Drucker voraussichtlich zu Papier bringen wird, haben mir das Testbild und der Testprint von der Fotocommunitiy geholfen:

http://www.fotocommunity.de/prints/farb ... index.html

Kann man einfach anfordern, der Print wird direkt zugeschickt. Feiner Service :-)

Farbenfrohe Grüße

Bärbel
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Hi Bärbel,

den FC Print (den alten und neuen) habe ich mir seinerzeit auch zuschicken lassen und den Monitor dementsprechend eingestellt.
Wenn man dann seine Bilder bei einem anderen Ausbelichter entwickeln lässt, kommt es aber meist zu wieder anderen Ergebnissen - wie in meinem Fall :cry: .
Das Problem ist, dass jedes Labor mit anderen Materialien arbeitet, und noch in die Bildentwicklung mit eingreift, deswegen mein Tip: anhand der eigenen Bilder und den Ergebnissen des eigenen Ausbelichters den Monitor einstellen.
Oder gleich ein Kalibrierungstool von Color Vision oder GretagMacbeth kaufen und hoffen, dass es mit dem eigenen Monitor gute Ergebnisse liefert... am besten vorher ausprobieren oder im Web kaufen und bei Nichtgefallen einfach zurückschicken.

Ich habe die Monitoreinstellung übrigens mit verschiedenen Musterprints überprüft und jedesmal andere Ergebnisse mit den verschiedenen Referenzprints erhalten. Das hat mich dann dazu bewogen, meine eigenen Bilder bei meinem Ausbelichter als Referenz anzusehen.

Gruss Wahrmut
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Bärbel
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Beitrag von Bärbel »

hm.... verstehe.... was machst Du, wenn der Ausbelichter Deines Vertrauens das Personal wechselt und der neue Bildentwicklungseingreifer eine subjektiv gänzlich andere Sichtweise hat? *lächel*
ne, ist schon klar, was Du meinst... und dann am Besten auf einen Ausbelichter langfristig einstellen.... bisher hatte ich Glück mit den Drucken, zumindest, was die Fotos angeht. hoffe, das bleibt so... Danke für die Tool-Tipps!

Gruß Bärbel
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Bärbel hat geschrieben:hm.... verstehe.... was machst Du, wenn der Ausbelichter Deines Vertrauens das Personal wechselt und der neue Bildentwicklungseingreifer eine subjektiv gänzlich andere Sichtweise hat? *lächel*
Ich schätze mal, dass fast alle Arbeitsschritte automatisiert sind, da wird der neue Mitarbeiter auch nur das gleiche Knöpfchen drücken.
Die Frage ist nur, welche Arbeitsschritte automatisiert sind und mit welchen Voreinstellungen.
Gerade was das Nachschärfen und die Kontrastanhebung betrifft, habe ich da schon extreme Unterschiede gesehen.
Schön wär's, man hätte einen Ausbelichter um die Ecke, dem man dann seine Wünsche mitteilen könnte... aber, zumindest bei mir gibt's nur nen Schlecker Markt und die Ergebnnisse seines Ausbelichters sind nur mässig und haben, was Kontrast und Schärfe angeht, mit dem Original nicht mehr viel zu tun.

Gruss Wahrmut
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Wahrmut

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Bärbel
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Beitrag von Bärbel »

Beim Schlecker habe ich bisher auch meine Bilder drucken lassen. Ging super schnell und ich war auch zufrieden damit.... entweder haben sie´s dezentralisiert oder mein Anspruch war noch nicht sooo hoch... Wollte aber demnächst mal den Dienst von der FC testen, wo jetzt schon den Testprint habe. Die sitzen bald auf der anderen Rheinseite hier gegenüber, den Lokalpatrioten-Bonus kann ich nicht leugnen. Mal schauen...

Schönen Tag :-)
Bärbel
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julian
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Beitrag von julian »

Hi,

ja, z.B. den Softproof von Photoshop. Beim Monitor Kalibrieren geht es ja eigentlich nicht darum, dass dieser dem Ausdruck angepasst wird. Der Monitor sollte auf einen Standard kalibriert/eingestellt werden, der unabhängig vom gerade angeschlossenen Drucker oder einem Fotolabor ist, das evtl. sogar selbst noch "Optimierungen" vornimmt. Monitor sollte auf sRGB kalibriert sein (Gamma 1.8/2.2; 5500K/6500K - auch hier bestehen unterschiedliche Ansichten - ich habe Gamma 2.2 und 6500K). Die Fotobearbeitung sollte ausgabeunabhängig sein. Und zum Schluss kann man von einem Foto spezielle Versionen für verschiedene Ausgaben erstellen (Web, Print, etc.).

Da Papier nie den Farbraum eines Monitors hat, macht ein Proof Sinn. Einige Labore geben auch ICC Profile heraus, die man in Photoshop für den Proof verwenden kann.

Ich habe mir mal zum Spaß das Farbprofil von meinem Mitsubishi Monitor im grafischen Vergleich zum FC Premium Glossy Papier anzeigen lassen. Das farbige Modell ist der Monitorfarbraum und das Gitter der Bereich vom Fotopapier:

Bild

Hier sieht man ganz gut, wie wenig von den Monitorfarben auf das Papier kommt, bzw. dass umgekehrt auch der Monitor (sRGB) nicht Alles darstellen kann, was evtl. zu Papier kommt. Beim "Proofen" erhält man dann zumindest einen groben Eindruck, in welchen farblichen Bereichen es eng wird bei der Ausbelichtung und kann ggf. optimieren, wenn das Resultat nicht gefallen würde.

Ich meine, klar kann man mit einem Referenzprint den Monitor etwas anpassen, damit man dem Papierfoto näherkommt und damit auch grobe Farbverschiebungen und Helligkeits- und Kontrastunterschiede verringern. Aber wie Ihr ja schon geschrieben habt, anderes Papier, etc. Und die Fotos sehen dann auch auf jedem anderen Rechner anders aus :)
Bevor ich mir vor einigen Jahren mit dem Kalibrieren angefangen habe, habe ich immer dieses Adobe Gamma Tool verwendet, um den Monitor grob in etwa einzustellen. Das war schon mal viel besser, als die viel zu kühle Werkseinstellung, die ich damals hatte.

Gruss.
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Hi,

die Kompatibilität der Farbräumen ist ja generell ein Problem, deshalb macht es m.E. auch Sinn, die Fotos für den Druck (natürlich nicht Buch oder Magazin) einfach in sRGB zu entwickeln. 98% der Ausbelichter kennen nur diesen Farbraum, viele Papiersorten können auch nicht mehr (höchstens anders), von den Druckmaschinen ganz zu schweigen.
Wenn man die Profile des Ausbelichters nicht ganz genau kennt, sollte man den kleinsten gemeinsamen Nenner bevorzugen - sRGB.
Wenn es dann allerdings nicht mit dem Ausbelichter übereinstimmt, muss man zur Tat schreiten.
Da hilft dann der kalibrierte Monitor auch nicht immer weiter, denn unterschiedliche Ausbelichter entwickeln nun mal leider auf unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen Maschinen und mit verschiedenen Presets (Kontrast, Schärfe, Farbsättigung).
Wer mal das gleiche Bild von unterschiedlichen Labors hat entwickeln lassen, weiss was ich meine. Deswegen habe ich mir einen Ausbelichter ausgesucht, der zu moderaten Preisen einigermassen das umsetzt, was ich bei der Bildbearbeitung vorgebe.

Gruss Wahrmut
Gruss

Wahrmut

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