Kurzvergleich Olympus SP 320 mit C 4000

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Hallo,

nachdem ich mir noch zusätzlich die SP 320 zugelegt habe, mußte ich die natürlich einmal ausprobieren. Nach einer Zanderknipssession und einem langen Wochenende an der Ostsee ist das Ergebnis gemischt. Vielleicht gibt es hier ja bezüglich der Schwächen der SP 320 einen Tipp (oder kennt jemand ein hinreichend aktives Forum für Kompakte von Olympus?).

Was ist mir so alles aufgefallen?

Der Sensor:
7 statt 4 Megapixel bringen wirklich eine bessere Auflösung und nicht nur größere Dateien. Fotografiere ich vom Sofa aus meinen CD Turm, kann ich auf dem SP 320 Bild die meisten Titel lesen. Mache ich das gleiche mit der C 4000 habe ich da keine Chance.
Mehr Rauschen? Habe ich nicht probiert. Statt dessen nutze ich die Kamera konsequent bei ISO 64. Das ging bisher auch im Baggersee.

Das Objektiv:
Deutlicher als gedacht macht sich die längere Anfangsbrennweite von 38mm (C 4000: 32mm) negativ bemerkbar. Einen Zander von der Seite kann man da im Gegensatz zur C 4000 abhaken. Am langen Ende ist die Naheinstellgrenze von 30cm sehr störend. Ich bin richtig nah an eine Schwarzgrundel herangekommen und mußte dann wieder ein ganzes Stück weiter weg. Ich habe es noch nicht genau ausgemessen, aber dadurch hat die SP 320 wohl auch einen schlechteren Abbildungsmaßstab als die C 4000. Das schreit geradezu nach einer starken Nahlinse.
Die Lichtschwäche der SP 320 am langen Ende hat bisher bei der Wahl der Belichtungseinstellung noch nicht gestört, aber das kann noch kommen. Vielleicht ist die aber auch ein Grund dafür, daß der AF der Kamera bei Tele nicht so prickelnd funktioniert hat (kombiniert mit dem Kampf um die Naheinstellgrenze).

Das Display:
Zunächst einmal ist es größer, aber die Auflösung ist nicht wirklich besser. Trotz des Blendschutzes am UW Gehäuse hatte ich in einigen Situationen das Gefühl, daß es sich bei schlechten Lichtverhältnissen (Blendung) noch schlechter ablesen läßt, als das der C 4000.
Ganz bescheuert ist aber folgendes: bei entsprechender Unterbelichtung wird auch das Display entsprechend dunkel und man erkennt nichts mehr. Nur wenn man leicht den Auslöser drückt, wird es auf dem Display kurz etwas heller (aber viel zu kurz, um ein Bild zu gestalten). Habe auch nichts gefunden, mit dem sich diese Schwachsinnsfunktion deaktivieren läßt. Ich habe noch keine Nachttauchgänge gemacht, aber da dürfte das zum Desaster werden.

An und Aus:
Bei der C 4000 lasse ich die Kamera während das Tauchgangs an und schalte nur das Display an und ab. Das geht bei der SP 320 nicht. Dafür kann man sie ganz an- und abschalten. Und das Anschalten der SP 320 geht deutlich schneller, als bei der C 4000 nur das Display anzuschalten. Wermutstropfen dabei: die Kamera geht beim Anschalten immer in die Weitwinkelstellung, egal, was man vorher eingestellt hatte.

AF:
In der Summe ist die SP 320 schon schneller, als die C 4000. Im Telebereich bei Naheinstellgrenze merkt man das aber nicht mehr.
Schön ist, daß die AF Mode Taste neben „Spot“ und „iESP“ auch die Möglichkeit „Bereich“ bietet. Damit kann das AF Feld sehr fein gestuft individuell gewählt werden. Legt man diese Funktion wie ich auf die frei programmierbare Funktionstaste, so ist die Funktionalität aber nicht sonderlich durchdacht. Hat man die Funktion Bereich ausgewählt und das AF Feld verschoben, so kann man nicht mit der Funktionstaste wieder auf Spot oder iESP zurückstellen, sondern muß erst die OK Taste etwas länger drücken. Die Funktionstaste ist bis dahin ohne Funktion. Wieso das jetzt so sein muß, erschließt sich mir nicht.
Ansonsten fehlt der SP 320 genau so wie der C 4000 so etwas wie eine Schärfepriorität. Die Kamera löst also munter aus, auch wenn nicht scharf gestellt werden konnte.

Das UW Gehäuse:
Das Gehäuse ist sehr kompakt und die Bedienknöpfe liegen seehr eng beieinander. Da sie aber unterschiedlich lang sind, konnte ich sie problemlos mit 3mm Handschuhen bedienen. Hier bin ich positiv überrascht. Der Verschluß ist aber sehr fummelig und das von Olympus beigelegte Werkzeug zum Öffnen mag ich nicht immer dabei haben müssen.

RAW Format:
Das ist das große Plus der Kamera, auch wenn das Speichern etwas dauert. Mache ich ein ungeblitztes Bild im RAW Konverter auf (egal ob Olympus oder RAW Therapee), so ist das Ergebnis ohne irgendwelche Einstellungen deutlich besser, als hätte man ein JPG Bild mit der C 4000 gemacht.
Wenn man aber RAW + JPG abspeichert, hätte ich erwartet, daß die Kamera beim Betrachten der Bilder nur die JPG Bilder anzeigt. Nee, die RAW Bilder werden auch mit angezeigt, man ist beim durchscannen der Bilder nicht schneller und darf nicht über Los...

Fazit:
Die Kamera ist in viele Situationen deutlich schneller als die alte Oly C 4000, kann RAW und hat mit xD Karten zwar ein exotisches Speichermedium, aber eins, auf das deutlich mehr draufpaßt, als auf SM Karten. Das Objektiv ist aber deutlich schlechter als das der Oly C 4000. Das schränkt den Spaß an der Kamera dann auch deutlich ein. Ich vermute, ich werde die C 4000 im Dienst behalten und ähnlich oft (wenn nicht öfters) benutzen, als die SP 320.

Viele Grüße,
Jürgen

[Ivo]

@ Jürgen

Danke für Deinen Bericht! Ein Kollege von mir hat die SP-350, die der SP-320 ja sehr ähnlich ist, mit TTL-Konverter, YS-60, Inon-WW und Inon-Makrolinse im Einsatz. Wir waren im Mai zusammen auf Safari in EGY und ich habe seine Fotos hier bei mir auf der Festplatte. Ich muss sagen, dass ich von den Ergebnissen sehr positiv überrascht bin. Speziell der TTL-Konverter hat in deutlich mehr als 80% der Aufnahmen einwandfreie Ergebnisse geliefert.
Ich glaube auch gesehen zu haben, dass das Bildrauschen geringer als bei der C-4000 ausfällt. Aber da kannst Du den direkten Vergleich besser durchführen...

Gruß, Ivo

[Mike-Dive]

Hallo Jürgen,

stell mal im Menue die Histogramm Funktion auf aus dann sollte das gehen bei der sp350 ist das jedenfalls so.

Michael

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Hallo Michael,

bei der SP 320 ist es auch so, allerdings wäre ich nie drauf gekommen (die Bedienungsanleitung erwähnt das auch nicht).
Größtes Problem gelöst, vielen Dank.

Ein allgemeiner Nachtrag noch zur C 4000 und SP 320: was mich auch nicht gerade positiv überrascht hat, ist der Umstand, daß die C 4000 einen anderen USB Anschluß hat, als die SP 320. Und fast hätte ich eine SP 320 ohne USB Kabel ersteigert, weil ich dachte, schon ein passendes zu haben. Jetzt darf ich zwei oder das passende Kabel mit mir rumschleppen.

Viele Grüße,
Jürgen

[Ivo]

@ Jürgen

Aber das ist doch ein Umstand mit dem man leben kann... wobei man natürlich ein Teil mehr hat auf das man achten muss. Aber zwischen kameras liegen ja "Generationen"
Ich finde es jedenfalls schön, dass Du das Kompaktkamerathema mit den Oly's neu belebst

Gruß, Ivo

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Hallo Ivo,

man kann mit vielem leben, kann sich aber auch fragen, ob das alles so sein soll und muß. Die C 4000 und die SP 320 sind beide für die gleiche Zielgruppe gebaut (laut Olympus Segment "Creativ" unterhalb von "High End"). Aber es ist trotz der vielen Kameragenerationen nicht alles besser geworden, beim Objektiv muß man deutliche Abstriche machen. Insbesondere in der Unterwasserfotografie.

Du hast ja mit der C 5050 auch nicht gerade auf ein Model der neusten Generation gewechselt und hast damit sicher auch keine schlechte Wahl getroffen.
Du kannst ja mal Deine Eindrücke schildern, wie sich die 35mm Anfangsbrennweite bei der C 5050 im Vergleich zur C 4000 so anfühlen. Ich überlege gerade, ob ich für mein zweites PT 010 nach einer C 4000 oder einer C 4040 Ausschau halten soll. Die C 4040 schien mir sinnvoller, alleine auch um verschiedene Kameramodelle zu haben. Aber der Sprung von 32mm auf 38 bei der SP 320 hat mich doch arg verschreckt, auch wenn der Sprung von 32 auf 35mm kleiner sein wird.

Viele Grüße,
Jürgen