Wenn man sich die letzten Monate bei den Kompaktkameras umgeschaut hat, war die Auswahl der Kameras, welche wirklich ambitionierten Ansprüchen für die UW-Fotografie genügten doch eher dünn gesät. Jenseits der mju und Ixus Knipsen hat sich nicht wirklich viel aufgedrängt.
Die jetzt erschienene Nikon P6000 scheint aber mal wieder ein recht interessantes Model auch für die UW-Fotografen zu sein.
Endlich mal mit 28mm weitwinklig genug um über die guten INON WW-Konverter mit Dome in den Superweitwinkelbereich unter Wasser vordringen zu können. Die Möglichkeit Daten im Raw-Format auf der Speicherkarte ablegen zu können ist ebenfalls noch nicht so weit verbreitet im Kompaktkamerasegment. Wie lang die Speicherzeiten im Raw-Modus bei der P6000 sind, weis ich aber derzeit auch noch nicht. Es wäre wünschenswert, wenn dies deutlich schneller als bei der viel gelobten Canon G9 ginge. Einen weiteres Glanzlicht ist die Möglichkeit, einen iTTL-tauglichen Blitz aufstecken zu können. Somit ist man nicht auf einen optisch gekoppelten Blitz angewiesen, sondern kann auf die Blitzmodelle SB-400 – SB-900 aus dem Hause Nikon zurückgreifen, für die es wenigstens zum Teil auch UW-Gehäuse gibt. Mit diesen ist dann tatsächlich echtes TTL im Unterwassereinsatz möglich. Wer wie viele DSLR – User hier bei Uwpix mit manuellem Blitzen zufrieden ist, hat eine noch größere Auswahl bei den Amphibienblitzen. Einer normale X-Kontaktzündung und der Verwendung der Teillaststufen steht ja nichts im Wege.
Voraussetzung für die kreative UW-Fotografie sind manuelle Steuerung von Blende und Verschlusszeit der Kamera. Dies ist bei der P6000 beides gegeben. Das Display mit 2,7“ ist ausreichend groß und gut genug in der Auflösung. Ob man 13,5MP als sinnvoll oder oversized ansehen soll, kann jeder für sich selbst entscheiden. Interessanter finde ich das ebenfalls vorhandene, beinahe, 3:2 Format mit 3264 x 2448 Bildpunkten (8MP).
Einen echten optischen Sucher für über Wasser findet man auch schon lange nicht mehr an jeder Kompaktkamera. Die P6000 hat ihn. Gut auch ein unterer Empfindlichkeitsbereich der bei ISO 64 beginnt und dem Rauschen Einhalt gebieten sollte. Klasse ist eine Erbschaft aus dem DSLR-Segment – die P6000 verfügt über eine ISO-Automatik mit den Schritten 64, 100, 200 und 400! Welche andere Kompakte bietet das? Der in der P6000 verbaute VR Bildstabilisator wird wohl auch seine Freunde finden.
Schlussendlich macht die P6000 auch für das Auge etwas her. Das genarbte Gehäuse wirkt technisch, robust und hochwertig.
Die Frage bleibt, wer ein Gehäuse für diese, wie ich finde, gelungene Kamera anbieten wird? 10Bar habe ich mir sagen lassen ist bereits in der Produktion. Ikelite wird folgen – da bin ich sicher – auch wenn auf der Ikeliteseite derzeit noch dieser Text zu lesen ist:
"Under consideration for a housing in the future. No information currently available."
Das wundert aber nicht weiter, da die Kamera ja noch nicht einmal ausgeliefert ist soweit es mir bekannt ist…
Klar dürfte aber sein, dass ein Ikelitegehäuse über den Ikelite TTL-Konverter verfügen wird und einen Planport mit voraussichtlich M67 Gewinde aufweisen wird, an welchem wunderbar ein INON UWL-100/28AD befestigt werden kann. Dieses wird sich mit dem Domeglas aufrüsten lassen und irgendwas zwischen 130-140° an Bildwinkel ermöglichen. Gepaart mit einem Underwater daylight Filter im Planport und der Möglichkeit Wracks im Raw-Format abzulichten… das ist es doch, was einem alten Fisheyefetischisten wie mir die Pipi ins Auge treibt
Gut… ich habe die P6000 noch nicht einmal in den Händen gehalten und 500€ sind ein stolzer Preis, aber träumen darf man ja schon einmal….
Ich denke die Nikon P6000 sollten sich die Gehäusebauer mal auf ihre Liste setzen. Sowie das Micro Four Thirds System von Olympus. Das aber ist eine andere Geschichte die bald auf uns zukommt…
Gruß, Ivo
PS: Ein paar Fotos zur P6000:
http://www.nikon.de/product/de_DE/produ ... views.html
)
