Gehäusehersteller - Sonderwünsche und Leistungen?

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julian
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Gehäusehersteller - Sonderwünsche und Leistungen?

Beitrag von julian »

Ich denke der Punkt "Sonderwünsche" ist ein Thema, welches recht unterschiedlich von den Herstellern behandelt wird. Daher habe ich mal ausgehend vom „Bruder KF3“-Beitrag ein neues Thema dazu aufgemacht.
Bruder ist definitiv offen und macht theoretisch alles. Das ist sehr lobenswert. Aber wenn die Umsetzung dann natürlich im konkreten Fall "holperig" wird, dann kann sich das natürlich schon etwas relativieren (siehe "Canon EOS 300D im Bruder Housing KF3"-Beitrag).

Mit Subal habe ich selbst in der Hinsicht keine Erfahrung, da ich dort nie groß nach Einzelheiten und Anpassungen gefragt habe.

Meine 10D habe ich in ein Sealux Gehäuse verpackt. Nachdem ich die Kaufabsicht geäußert habe, gab es auch alle Informationen, die ich benötigt habe, um z.B. mein 12-24mm Weitwinkel-Zoom in optischer Hinsicht korrekt unterzubringen (Dome - Daten inkl. Distanzwerte, Zwischenringe, etc.). Dazu wurde auch recht schnell ein extra Zoomzahnring für das Objektiv angefertigt, obwohl dieser aufgrund des kritischen Durchmessers nicht serienmäßig angeboten wird (unter 1mm Fleisch). Bei den meisten anderen Herstellern wäre das gar nicht möglich gewesen, da der Portdurchmesser zu gering für das (dicke) Objektiv gewesen wäre. Solche "kleinen" Extrawünsche sind bei Sealux drin. Das sollte aber auch eigentlich selbstverständlich sein, wie es z.B. das Tauschen oder Nachrüsten von Blitzbuchen ist. Eine Reduzierung auf serienmäßige Zoomzahnringe und der begrenzten Auswahl an Objektiven, die von Hause aus unterstützt werden, wäre doch etwas mau und würde den professionellen Rahmen und Preisen nicht ganz entsprechen. Auch der Wunsch nach einem Ein-/Ausschalter am Systemblitzgehäuse wird erfüllt (nicht in meinem Fall, da ich manuell gesteuerte Amphibienblitze bevorzuge). Allerdings gehört sowas meiner Meinung nach wiederum serienmäßig dazu! Wer will sich schon freiwillig ins Gesicht blitzen, weil der Blitz unter Wasser nicht ausschaltbar ist und nach hinten gedreht werden muss.

Auf der anderen Seite kann ich aber mit gutem Gewissen äußern, dass Uwe Kiel mit Sicherheit offener ist, wenn es an umfangreichere Sonderwünsche geht.
Ich habe zwar kein UK-Gehäuse, aber aus Beratungen und Anfragen war dies klar zu erkennen.
Ich denke in der Richtung dürfte Helges zukünftiges Gehäuse (Olympus E-1) Bände sprechen, nicht wahr Helge? :)

Harald Hordosch ist grundsätzlich ebenfalls offen für Optimierungen oder Anregungen, wenn man ein Seacam Gehäuse kauft/besitzt.
Allerdings wird man sich bei Seacam nicht so einfach hinreißen lassen, größeren Aufwand für Individualanfertigungen zu investieren, wenn die Nachfrage sich auf Einzelfälle begrenzt. Sorgen doch grundsätzlich hochwertige und ausgereifte Gehäuse in einheitlicher Serie und größerer Stückzahl für den entsprechenden Umsatz/Gewinn.
Seacam kann es sich meiner Meinung nach in mancher Hinsicht auch leisten. Denn aus fachlicher Sicht sind die Gehäuse bereits sehr hochwertig und durchdacht. Besonders die Dome - Auswahl lässt kaum Sonderwünsche aufkommen. Im Unterschied zu den anderen europäischen Herstellern bietet z.B. Seacam meines Wissens als einziger einen echten Fischeye-Dome an (echte 180° Halbkugel, andere Hersteller packen das Objektiv dann den Umständen entsprechend zu dicht hinter einen Dome, der nur ca. 120° Krümmung aufweist). Ebenso ist der Seacam SuperDome so ziemlich konkurrenzlos. Daher bietet sich hier eventuell nicht so schnell eine Lücke für Sonderwünsche wie bei den anderen Herstellern.

Es empfiehlt sich also vor dem Kauf alle eventuellen Wünsche abzuwiegen und nach einer entsprechenden Umsetzung zu fragen. Die Antworten können (werden) von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausfallen. Mir war z.B. die Unterbringung des 12-24mm Weitwinkelzooms sehr wichtig, da es für die 10D keine wirkliche Alternative gab. Das Fehlen eines echten Fisheye Domes war dagegen in meinem Fall bedeutungslos, da das 15mm Fischauge auf der 10D aufgrund des kleineren Bildsensors im Verhältnis zum Kleinbildformat nur noch 108,1° aufweist und somit ohne Kompromisse bestens hinter den großen Sealux-Universaldome arbeitet.

Zusammenfassend kann man Uwe Kiel sicherlich als einen hochwertigen Gehäusehersteller empfehlen, der zusätzlich überdurchschnittlich offen für individuelle Anpassungen ist, die im Rahmen realisierbar sind. Eine Sportsucheroptik ist zurzeit leider wohl noch nicht möglich.
Aber das war bis vor einiger Zeit eh nur bei Seacam zu haben. Inzwischen auch bei Sealux. Seit kurzem bietet auch Subal einen optischen Sucher an. Es handelt sich dabei 1:1 um den Sealux-Sucher, allerdings kostet er wohl fast das Doppelte mit Subal-Schriftzug (teurer Einkauf?). Aber der Sucher mag nicht unbedingt ausschlaggebend sein. Wie viel Jahre wurde auch ohne einen Luxussucher erfolgreich fotografiert? Darüber hinaus denke ich, wird es auch bei den simplen Verkleinerungsoptiken Unterschiede geben. Nicht alle werden gleich gut/schlecht sein.
Zuletzt geändert von julian am Mo 7. Mär 2005, 00:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Rene
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Beitrag von Rene »

hai

das thema ist interessant. ich habe bei meinen anfragen auch bemerkt wie groß die unterschiede zwischen den herstellern sind.
mir ist speziell bei subal aufgefallen daß sie grundsätzlich immer wesentlich teurer sind als die konkurrenz. da paßt dein beispiel mit dem sucher genau drauf. gleicher sucher aber doppelter preis.
so wie ich das verstehe gehört seacam ja schon ziemlich zu den teuren mercedes-gehäusen. aber selbst dort sind die gehäuse gut 1000 euro billiger (zum beispiel fuji s2).
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udo
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Beitrag von udo »

Der Konsens scheint hier ja eindeutig zu sein :-).
Bei Seacam schein es nach dem Qualitäts- und Funktionsmaßstab wenig an Kritik zu geben(bis keine), preisliches Gefüge mit einbezogen.

Die Gehäuse von Uwe Kiel machen auch einen absolut hochwertigen Eindruck. In Hinsicht auf Sonderwünsche gepaart mit Qualität ist die Tendenz auch absehbar....Sealux hat einiges zu bieten und hat ein umfangreiches Zubehör. Ob es zukünftig noch Verbesserungen hinsichtlich Sonderwünsche geben wird? Ich bin gepsannt.
Ein Punkt bei den Seacam Befestigungen der Ports und Domes ist fast einzigartig: Die Befestigung mittel Trapez-Anschlaggewinde, absolut sicher und vorbildlich. Das wünche ich mir auch von anderen Herstellern. Dabei ist die Fertigung einfacher und auch technisch nicht aufwendiger. Die meisten Ports und Domes sind aus POM gefertigt und da machen Feingewinde eher Probleme, als diese in der Ferigung zu vermeiden(Beispiel Bruder und BS Kinetiks). Beim Bajonet-Anschluss sind mehr Fertigungsschritte notwendig und das Bajonet halte ich nicht für die sinnvollste Lösung.
TTL-Converter kann jeder nach Bedarf selber einbauen, ist somit kein echtes Kriterium.
Verarbeitung im vernünftigen Verhältnis zum Preis sind schon die halbe Miete(Subal bekleckert sich da wohl nicht mit Ruhm?).
Ein nachrüstbarer Sportsucher ist wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich, wenn der normale Sucher ausreichend hochwertig ist (auch da bestehen sehr große Unterschiede). UK hat da etwas in Aussicht gestellt...zu welchem Preis gild es auch für mich: Abwarten :-)

Für einige ist auch das äußere Design von nicht unerheblicher Bedeutung, aber den Punkt muss wohl eher jeder selbst für sich werten.
Seacam setzt da schon Maßstäbe...ich finde die Gehäuse auch vom Design wunderschön.

Mein nächstes Gehäuse steht somit eigendlich schon fest, wenn die Sache mit dem Sportsucher noch möglich wird, wäre ich für meinen Teil zu 100% zufrieden :-)
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julian
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Beitrag von julian »

Meines Wissens werden ALLE neuen Seacamgehäuse nicht mehr mit Gewinde ausgeliefert, sondern mit Bajonett.
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udo
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Beitrag von udo »

Auf der Boot 2005 hatte der MegaDome noch Anschlaggewinde und das Gehäuse der Nikon D100 auch, schon seltsam :-)

Weiterführende Beschreibung siehe auch Katalog 2004 Seite 9 :-)...

Zitat Seite9 :
"Erstmals von Seacam entwickelt, wurden das sichere Schraubgewinde und das verbreitete Bajonett zu einer sinnvollen Einheit verschmolzen..."

Wobei das sogenannte Seacam-Bajonettgewinde technisch ein Anschlaggewinde ist.

Udo
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julian
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Beitrag von julian »

OK, dann gibt es drei Systeme?

altes Schraubgewinde, danach Bajonett und nun Bajonettgewinde?
Laut Seacam wurde das alte System als sicherstes eigentlich bevorzugt, aber die Kunden wollen halt Bajonett. Aber egal, ich nix mehr Seacam kaufen, bin ja nun umgestiegen.

Ich vermute mal, daß mit "Bajonettgewinde" das zweite und letzte System gemeint ist? Nur etwas irreführend, da gerade das alte System ein reines (Anschlag-?)Gewinde war, eben ohne Bajonett. Das neue (was Du beschreibst) hatte eben als Neuigkeit das Bajonett.

Also ist die sichere Variante bei Seacam eigentlich nichts neues, was auf der Boot vorgestellt wurde. Das alte System war es mind. genauso.
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Rene
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Beitrag von Rene »

komisch eigentlich, daß mit steigendem preis die sonderwünsche schwinden. von bruder über uk zu seacam und subal. mh. da klingt UK doch eigentlich nach genau dem richtigen mittelmaß. aber auch da muß ich noch etwas sparen für. :D
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udo
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Beitrag von udo »

Hi Rene,

UK hat auf mich einen sauben Eindruck(auf der Boot) gemacht....und ist bezahlbar.
Seacam wäre noch immer meine erste Wahl, aber ich hab ja ne 300D :-) ....und daher....kein Seacam....


Udo
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Helge Suess
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Beitrag von Helge Suess »

Hai!

Ich lasse gerade ein Gehäuse für die Olympus E-1 entwickeln. Die Vermessung und das Design der Gehäuseschalen macht mir ein sehr netter und kompetenter Werkzeugbauer, der auch gleich die Fräsearbeiten erledigt. Das ermöglicht mir einerseits, die Kosten im Rahmen zu halten und andererseits doch neueste Technologien (CNC Freiform-Fräsen) für ein kompromisslos optimiertes Gehäuse einzusetzen.
Nach nicht ganz so glücklichen Erfahrungen mit einem (sehr schlampigen und unzuverlässigen) Hersteller von Carbonfasergehäusen habe ich nach langer Suche in UK-Germany (auf Empfehlung von Subal!) den idealen Partner für dieses Projekt gefunden.
Ich habe mir mehrere Gehäuse verschiedenster Hersteller angesehen und mit vielen telefoniert. Das Spektrum reicht von "kaufen sie sich eine ordentliche Kamera (für die ich ein Gehäuse anbiete)" bis zu "das ist alles kein Problem". Leider korrelieren Offenheit und saubere Verarbeitung nicht bei allen Herstellern in ausreichendem Masse.

Bei UK-Germany hat's optimal gepasst. Die Gehäuse, die ich gesehen habe sind "quadratisch, praktisch, gut" und solide verarbeitet. Der "Zigarrenkisten-Look" hält die Maschinstunden in der Fräserei in Grenzen und erlaubt daher einen günstigeren Preis. Wer ein Gehäuse nur für's Regal braucht, sollte wo anders kaufen ;-) Ich habe versucht, die Abmessungen der Kamera erst auf "legalem Weg" von Olympus zu bekommen. Die Kamerahersteller sind in dieser Hinsicht leider meist wenig kooperativ. Die Suche nach jemandem, der die Vermessung durchführen kann hat schliesslich zum Design und Fräsen "im Paket" geführt (Eine Vorgehensweise, die z.B. bei Seacam nicht möglich ist).
Ich habe von UK alle Unterlagen (Abmessungen für das Portbajonett, Sucherdurchführung, verfügbare Domescheiben etc.) prompt erhalten. Die Endfertigung des Gehäuses wird UK machen und es werden alle Zubehörteile von UK dazu passen. Auch das von UK selbst entwickelte Gehäuse für die Olympus E-300 hat idente Abmessungen für das Bajonett. Dadurch können alle Ports auf beiden Gehäusen wahlweise verwendet werden.
Auch bei der Dimensionierung von Domes ist UK sehr offen und erfüllt Kundenwünsche.
BildBild
CAD Designstudie zum E-1 Gehäuse. – Das Holzmodell für den Haptik-Test (fühlt sich an wie eine Mittelformat-Kamera!).

Ich freue mich schon auf die ersten Tests mit meinem neuen Gehäuse. Der Zeitplan liegt gut, es wird bald losgefräst und in ein paar Wochen könnte das Gehäuse im Wasser sein.

Helge ;-)=)
E-5 im UK-GERMANY Gehäuse.
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