Vergleich E-PL6 zur OM-D E-M10

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blubb-blubb
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Registriert: So 22. Mai 2011, 16:32

Vergleich E-PL6 zur OM-D E-M10

Beitrag von blubb-blubb »

Das Display der E-PL6 hat lt. Bedienungsanleitung 460.00 Punkte, das der OM-D E-M10 1.040.000 Punkte. Wenn ich beide Kamera auf ein Testmuster richte, kann ich bei der OM-D E-M10 keineswegs mehr Details erkennen. Allerdings ist das Display der E-M10 etwas höher und besser an das 4:3 Bildformat angepasst. Das der E-PL6 hat links einen breiten Trauerrand. Es ist etwas breiter, gleichzeitig die Kamera schmaler, dadurch bleibt für die Vierwegewippe/drehrad und die Tasten weniger Platz, schelcht zu bedienen.

Das Display kann man fast waagerecht stellen für z.B. Makroaufnahmen in Bodennähe. Oder in entgegengesetzter Richtung 45 Grad, um über Kopf zu fotografieren. Nur bei der E-PL6 kann man es auch 90 Grad hochklappen, dass es nach vorne zeigt (für sog. „Selfies“).

Gegenüber der E-PL5 hat die 6er einen anschraubbaren Handgriff, aber er ist nicht so groß und gut geformt wie bei der OM-D E-M10. Ergonomisch ist die OM-D E-M10 klar im Vorteil.

Einen Sucher und einen Blitz hat die O-MD E-M10 eingebaut, das hat optisch etwas von einem Pentaprisma ... bin ja kein Designfreak, aber es gefällt mir. Bei der E-PL6 liegt ein Aufsteckblitz dabei und einen elektronischen Sucher VF-4 (mit Augensensor) kann man als Zubehör kaufen. Nur kann man halt nur eines von beiden an die Kamera anschließen und man muss die Teile extra transportieren. Über den Zubehörport könnte man bei der E-PL6 immerhin ein besseres Mikrofon mit Windschutz anschließen.

Die O-MD E-M10 hat zwei Einstellräder, das vordere zur Belichtungskorrektur, das hintere stellt Belichtungszeit oder Blende ein. Bei der E-PL 6 muss ich das mit den Cursortasten machen. Apropos Belichtungskorektur: bei der O-MD E-M10 von -5 EV bis + 5 EV in 1/3 Schritten, bei der E-PL6 nur von -3 bis +3 EV.

Gespart wurde auch beim Weißabgleich: den für UW gibt es bei der E-PL6 nicht und es gibt nur 2 statt 4 Speicherplätze für den manuellen Sofort-Weißabgleich.

Und welches Objektiv tatsächlich das Prädkat „kompakt“ verdient, ist auf diesem Foto wohl gut zu erkennen:

Bild

Würde ich einen Ersatz für die Spiegelreflex nach dem Motto „alles kleiner und leichter“ suchen, dann wäre es die OM-D E-M10!

Aber es geht ja um Unterwasseraufnahmen und da gibt es auch finanzielle Aspekte:
- Die E-PL 6 gibt es in Deutschland nur bei einem Händler und zwar als Kit mit dem 14-42mm F3.5~5.6 II R. für 499 €. Das Unterwassergehäuse PT-EP10 incl. Planport für div. Objektive wird für ca. 600 € angeboten.
- Die OM-D E-M10 mit demselben Kitobjektiv schlägt mit 699 € zu Buchen, mit der EZ-Version (die ich momentan hier habe) 100 € teurer. Olympus bietet für die E-M10 kein UW-Gehäuse an, momentan gibt es nur das Nauticam-Gehäuse und da sind 1300 € ohne Port fällig.

Also eine Preisdifferenz von mind. 900 € (ein oder mehrere Ports kommen noch dazu).


Wie sieht es mit den inneren Werten aus?

1. Bildrauschen ist kein Thema, die E-Pl6 liefert die gleiche Qualität wie die OM-D E-M10. Hier ein Vergleich zu der Pentax K5IIs, beide RAW-Bilder in LR 5.4 entwickelt mit den Standardeinstellungen für Rauschunterdrückung (Helligkeitsrauschen 0, Farbrauschen 25):

Bild
Olympus E-PL6 bei ISO 3200

Bild
Pentax K5IIs bei ISO 3200


2. Die Blitzsychronzeit ist bei beiden Kameras 1/250 sek (da ist die E-PL6 gegenüber der 5er verbessert worden), ebenfalls bei 1/320 sek keine Abschattungen.

Bild
externer Blitz bei 1/250 s

Bild
externer Blitz bei 1/320 s

Bild
externer Blitz bei 1/400 s

Bild
externer Blitz bei 1/500 s


3. Seriengeschwindigkeit
Bei S-AF und Serienaufnahmen „high“ macht die E-PL6 7,4 Bilder/sek, nach 15 Bilder ist auch bei einer UHS-1 Karte erstmal Pause. Bei C-AF und „high“ sind es 7,2 Bilder/sek ... ist die E-PL6 schneller als die OM-D E-M10? Bei C-AF und „low“ beträgt die Geschwindigkeit 2,9 Bilder/sek.


4. Der Autofokus der OM-D E-M10 ist als „Hi-Speed Imager AF“ mit 81 Messpunkten beschrieben, bei der E-PL6 fehlt der Zusatz ‘high speed’ und es sind nur 35 Messpunkte. Bei normalem Licht kann ich keine Unterschiede spüren, ich habe auch nicht versucht, da etwas zu messen. Für die Auslöseverzögerung und AF-Zeiten findet man Testberichte bei CHIP, Digitalkamera u.a.

Ich habe stattdessen Versuche im Keller gemacht, durch einfallendes Licht an einem Türrahmen eine Kontrastkante, von der Belichtung entspricht die Situation einem Lichtwert von -1 EV. Die E-PL6 pumpt ohne AF-Hilfslicht nur hin- und her. Die OM-D E-M10 hat nach 0,31 sek fokussiert und ausgelöst. Also bei so extremen Situationen ist die E-M10 deutlich besser und braucht sich auch hinter einer dSLR nicht zu verstecken.

5. Zur Beurteilung der AF-C Geschindigkeit habe ich wieder meinen Excentertest wie bei der Canon G1X Mark II verwendet. Hier zunächst einmal ein Bild, wie das AF-Tracking auf dem Display der E-PL6 aussieht:

Bild
Display der E-PL6 bei C-AF TR

Das Foto ist mit 1/80 s gemacht, aufgrund des doppelten AF-Rahmens kann man erahnen, wie schnell die Kamera misst.

Die Ergebnisse sind jedoch ernüchternd, richtig scharf sind 30 - 40% der Bilder, die restlichen sind mittelprächtig bis völlig unscharf. Einen wirklichen Unterschied zwischen E-PL6 und OM-D E-M10 kann ich nicht feststellen. Ausprobiert habe ich Einzelbild mit C-AF, Serienaufnahmen mit C-AF und Einzelaufnahmen mit C-AF TR (= Tracking).

Es ist auch egal, ob ich den Taucherschlumpf am vorderen oder hinteren Umkehrpunkt oder irgdendwo dazwischen erwische, es gibt zu jeder Position scharfe und unscharfe Bilder.

Bild
ein korrekt fokussiertes Bild (Auschnitt) ...

Meine K5IIs ist da auch nicht deutlich besser, Pentax war ja noch nie für wirklich schnellen AF-C bekannt. Einen Unterschied gibt es aber: Wenn ich den Auslöser durchdrücke, wird das Bild gemacht. Sowohl bei der E-PL6 als auch der OM-D E-M10 passiert das nur, wenn ich sie auf S-AF gestellt habe. Bei C-AF und C-AF TR gibt es eine Verzögerung von ca. 0,5 sek!
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