Naya Gawana - im Nordwesten von Bali

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rost
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Naya Gawana - im Nordwesten von Bali

Beitrag von rost »

Im November 2015 waren meine Frau und ich für drei Wochen für einen reinen Tauchurlaub im Naya Gawana, ganz im Nordwesten von Bali. Fahrzeit vom Flughafen Denpasar rund vier Stunden. Es waren nur wenige Gäste hier, wir waren die einzigen „Langzeitbewohner“, die restlichen Gäste waren nur für maximal drei Nächte im Resort. Auf der Tauchbasis waren wir häufig die einzigen Taucher.

Das Resort ist grundsätzlich sehr angenehm. Wir hatten einen Mangrove-Bungalow gemietet, schön groß mit eigener Terrasse und auch mit einen eigenen Whirlpool ausgestattet.

Das Essen im Hotel ist in aller Regel schmackhaft. Bei Beef ist eine gewisse Vorsicht angebracht für Leute, deren Zähne nicht mehr ganz so fest sitzen. Musikliebhaber werden sich über die ständig laufende Musik wundern, die von Gamelan über Klavier von Jazz bis Klassik (Schumann, Beethoven) reicht, allerdings sich in kurzen Abständen immer wiederholt.

Leider vermittelt das Hotel den Eindruck, daß eine ordnende Hand fehlt. Manch Einrichtungsgegenstand bedürfte dringend der Wartung. Auch ist der Service durch die immer freundlichen Mitarbeiter oft nicht vollständig (fehlendes Besteck, ein beim Servieren verschmutzter Tisch wird nicht abgewischt, gekochte Eier werden geplatzt serviert, Beststellungen vergessen) - alles nicht wirklich schlimm, aber eigentlich wünscht man sich das in einem nicht ganz billigen Hotel doch ein wenig perfekter.

Grund unseres Besuchs war das Tauchen. Da sind wir voll auf unsere Kosten gekommen.

Haupttauchgebiet ist die Insel Menjangan. Hier sieht es unter Wasser anders aus als an den übrigen mir bekannten Stellen in Bali. Rund um die Insel liegen verschiedene Tauchplätze, die sich durch wunderschön bewachsene Steilwände (teils auch flacher abfallende Riffformationen) auszeichnen. Auffällig viele riesige Fächerkorallen und Schwammformationen. Daneben immer wieder Anemonen, Weichkorallen und sonstige Korallen. Neben den festsitzenden Tieren sieht man viele bunte Fische, aber regelmäßig auch größere Kameraden. Wir hatten Schwarz- und Weißspitzenriffhaie, einen Adlerrochen, öfters Schildkröten, zwei große Cobias, die im Spiel (?) ganz in unsere Nähe kamen. Beeindruckend auch große Schwärme von Stachelmakrelen, die wir öfters angetroffen haben. - Wenn man mag, kann man auch viel Kleinzeug entdecken. Verschiedene Nacktschnecken, Krebstiere wie Porzellankrebse, Federsterngarnelen, Mantis, Partnergarnelen. Wer Kleinzeug mag, wird sich auch an den Pymäenseepferdchen erfreuen. Ich selbst bin zweimal bei einem Bargibanti am Tauchplatz Eel Garden gewesen. Es soll oft auch Denise geben, während unseres Aufenthalts war aber keines zu sehen. – Die Sichtweiten rund um Mengangan lagen stets bei gut 20 Metern.

Zum Tauchbetrieb: Die Tauchboote, die nicht der Basis gehören, sondern von einem Pool angemietet werden, fahren am Steg vor der Tauchbasis ab. Fahrzeit bis zur Insel rund eine halbe Stunde. Es gibt auch Tauchplätze, die näher zur Tauchbasis liegen (Fahrzeit wenige Minuten). Die Boote ankern nicht, sondern sie folgen den Tauchern, wenn diese im Wasser sind. Von daher ist ein Schwimmen gegen die Strömung in aller Regel nicht notwendig (allerdings kann am Tauchplatz Eel Garden schon mal plötzlich eine heftige Gegenströmung auftreten, gegen die anzuschwimmen ist, wenn man das Bargibanti erreichen will). Die Strömungen waren in der Regel schwach bis mittel. Von daher stellte das Fotografieren kein Problem dar.

Ein Hausriff gibt es nicht. Wohl besteht die Möglichkeit, vom Steg aus zu tauchen. Das haben wir nicht ausprobiert.

Auf Wunsch wird die Secret Bay angefahren, Fahrzeit etwa eine halbe Stunde. Dort ist Tauchen über schwarzem Sand in geringen Tiefen angesagt. Bei den beiden Tauchgängen dort haben wir eine Vielzahl von verschiedenen Anglerfischen gesehen, Schlangenaale, Nacktschnecken, Sepien, ein Seepferdchen, Bangai-Kardinalbarsche (!) und vieles mehr. Insgesamt sehr beeindruckend, wobei die Freude durch das etwas kältere Wasser (24 ° C) leicht getrübt, ist man doch sonst von Wassertemperaturen um die 30 ° C verwöhnt. Die Sichtweiten in der Secret Bay sind gegenüber Menjangan deutlich eingeschränkt. Ich schätze sie auf knapp unter 10 Metern.

Erwähnenswert ist noch der Mandarin-Point. Nur wenige Bootsminuten von der Tauchbasis entfernt leben die Mandarinfische hier nicht wie sonst meist im Korallenschrott, sonden zwischen lebenden hübschen Korallen. Bei meinem Tauchgang dort hatte ich leider nicht das Glück, die Fische zum Mating aufsteigen zu sehen.

Die Tauchbasis macht einen in jeder Hinsicht gut organisierten Eindruck. Robert, der Chef, geht so weit wie möglich auf die Wünsche seiner Gäste ein. Er hilft bei Problemen zB mit der eigenen Ausrüstung. Angenehm war für uns, daß wir die gesamte Zeit Komang als Diveguide hatten. Stets gut gelaunt und hilfsbereit hat er ständig erfolgreich nach Motiven Ausschau gehalten, was einem Taucher mit Kamera das Leben sehr erleichtert.

Zum Abschluß noch ein Wort zum Wetter: Unser Urlaub fiel genau in die Regenzeit. Wir hatten in den drei Wochen zwei Mal eine Regenschauer von jeweils etwa einer Stunde. Ab und zu war die Sonne darüber hinaus von Wolken verdeckt. Sonst hatten wir nur eitel Sonnenschein. - Wind hatten wir an manchen Tagen, meist nur schach, an zwei Tagen wurde es auf dem Boot bei der Fahrt zur bzw. zurück von der Insel etwas feucht. - Wer also Zeit hat, in der Regenzeit nach Nordwest-Bali zu reisen, kann mit angenehmem Wetter rechnen und hat den großen Vorteil, daß die Mitarbeiter der Tauchbasis und des Resorts sich entsprechend intensiv um ihn als Gast kümmern können.

Uns hat es ausgesprochen gut gefallen im Naya Gawana. Ich kann mir gut vorstellen, hier wieder hinzureisen. Vielleicht das nächste Mal dann kombiniert mit Tulamben.

Ich hänge einige Fotos an, die einen Eindruck von der Unterwasserlandschaft vermitteln sollen. Auf Fotos von Critters und Fischen verzichte ich.
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--- Canon 7 D im Ikelite-Gehäuse mit Canon EF 17 - 40, Tokina 10 - 17, Canon 60er und 100er Macro; 2 x Ikelite-Blitz (DS 125, DS 160) ---
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Andiline
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Re: Naya Gawana - im Nordwesten von Bali

Beitrag von Andiline »

Hört sich gut an und die Fotos sehen auch gut aus.... :) Danke für den Bericht.

LG
Andrea
Olympus OM-D E-M5 im Nauticam-Gehäuse, Inon D2000w/ Über Wasser: Canon 5D MarkII + 7D - Canon 15-85 mm, 24-105 mm, 50 mm Makro, 100 mm Makro und weitere Spielzeuge.. ;-)

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