Reisebericht Galapagos im September

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Square-eye
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Reisebericht Galapagos im September

Beitrag von Square-eye »

da bin ich wieder zurück von Galapagos. Diese Reise war so erlebnisreich wie noch keine zuvor. Los ging es mit Iberia. Wenn man den asiatischen Standard und insbesondere Singapur Airline gewohnt ist erwartet einen das ungeheure. Der Flieger war schon was Älter - das Personal auch. Es gibt kein Audio oder Video in Demand, der Sitzabstand ist nur für Liliputaner ausreichend. Der Service ist ein Desaster - z.B. hat es auf dem Hinflug von Madrid nach Quito 2,5 Stunden nach dem Abheben gedauert bis man etwas zu Trinken oder Essen bekam - über die Qualität der Nahrungsmittel schweige ich lieber. Auf den 2 Plätzen neben mir war einen Mutter mit ihren 2 kleinen lebhaften Kindern und es kam wie es kommen musste zur Mitte des Fluges wurde denen übel. Nachdem sich dann der Magen entleert hatte gab die Mutter den beiden wieder etwas zu Essen - ein Fehler! Da es keine Tüten mehr gab wurde einfach die Decke genommen - ich war begeistert.

Endlich angekommenen ging es nach einer Übernachtung in Quito weiter nach Galapagos - juhu. Jede Insel dort ist anders und einzigartig. Zwar gibt es überall die definitiv nicht geruchneutralen Seelöwen, sonst aber große Unterschiede. Landschaft und Tiere sind unglaublich beeindruckend. In der ersten Woche im Hotel wurden viele Touren gemacht. Getaucht habe ich an 2 Tagen als Two-Tank - Unterwasser war es schweine kalt (13-16 Grad) und es gab fast nix zu sehen - da hatten ich auch wirklich Pech. Das Hotel Silberstein selbst war prima und alle bemüht. Das Wetter war meist bewölkt und es hat in den höheren Lagen fast immer genieselt. Die Tiere liegen oder laufen da einfach so rum und haben fast keine Angst vor uns. Es wird ausdrücklich verboten dichter als 2m ranzugehen (manchmal kamen die Tiere von alleine dichter ran) oder den Blitz der Kamera zu benutzen.

Dann ging es endlich nach einem holperigen Speedbootritt auf das Liveabord. Die 10-Tage Sondercruise auf der Aggressor II war komplett ausgebucht mit einem bunten Mix aus Europäern und Amerikanern. Insgesamt haben sich alle ganz gut verstanden. Da fast alle mit Kameras dabei waren, wurde es auch der knappen Ablage für die Kameras schnell eng. Der Service und das Essen auch den Schiff waren genial. Die Kabinen funktional und nicht zu groß. Die Klimaanlage lief leider Tag und Nacht auf dem Schiff - wie durch ein Wunder hat sich keiner was eingefangen. So nun aber zum tauchen – das wegen war man ja da. Generell muß man sagen das in der 2. Jahreshälfte die Sicht schlechter ist und das Wasser kühler, dadurch aber mehr an Tieren zu sehen ist. Die Wassertemperatur war zwischen 16-18 Grad an den ersten 3 Tagen - und es gab nur wenig zu sehen. Die Farbe war grün und die Sicht max. 10m. Da habe ich mich schon gefragt was ich da so tue. Dann ging es nach Wolf und Darwin - auf einmal war die Welt komplett anders. Das Wasser hatte kuschelige 24-26 Grad, meist eine Sicht von 15m bei gewohnter Farbe blau. Es gab Hammerhaie, Galapagoshaie, Seidenhaie ohne Ende und über 10 Walhaie. Das alles bei Strömung von mittel bis etwas knackiger. Die Hammerströmungen hatten wir nicht. Nach 4 wundervollen Tagen dort ging es wieder in den Süden bei frostigen 13 Grad für die letzten 2 Tage. Die Tauchgänge wurden deutlich kürzer und das Wasser war wieder grün mit einer Sicht von 1-10m. Ich hatte da etwas Pech und war irgendwie immer in der falschen Gruppe, die grade nur wenig gesehen hat. Man hätte mit Glück Meeresechsen beim grasen sehen können - hat auch einer geschafft und Fotos gemacht, flugunfähige Kormorane - haben etwa 50% Unterwasser gesehen. Pinguine - hatte Unterwasser leider keiner. Aber es gab viele Mondfische - an einem TG hatten wir 10 Stück. Auch Buckelwale haben wir Überwasser gesehen. Wenn man es zusammenfassen will - Wolf & Darwin sind ein Traum, der Rest recht durchwachsen bei Temperaturen aus dem Gefrierschrank. Auch hat die hochgelobte Aggressor II wenn auch kleine negative Seiten, es gibt auf dem Boot fast keinen Platz wo es Windgeschütz ist, beim Briefung hat es immer gezogen wie Hechtsuppe. Es gab eine Explosion an Bord - unter dem Tauchdeck. Diese war so stark das fast alle Plaxiglasfenster auf dem Tauchdeck rausgeflogen sind von der Detonationswelle und sich der Stahlboden um etwa 10cm angehoben hat. Ernsthaft verletzt wurde glücklicherweise keiner, aber 10 min. später wären alle beim Fertigmachen zum nächsten TG gewesen...... Die Ursache dafür ist immer unklar.

LG, Conny
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Minifan
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Re: Reisebericht Galapagos im September

Beitrag von Minifan »

Hallo Conny,
habe mit Interesse deinen Rb über Galapagos gelesen. War ja ganz schön was los. Wir haben die Tour im Februar 2010 gemacht und ich muß dir sagen, bei uns war die Sicht teilweise auch nicht besser. Da muß man wohl auch etwas Glück haben. Allerdings war es deutlich wärmer, an Temperaturen unter 18 Grad kann ich mich nicht erinnern. Habe aber verstanden, daß das Hotel Silberstein zu empfehlen ist?

Wir waren damals mit der Sky Dancer von Peter Hughes unterwegs, ein klasse Boot mit einem tollen Service. Allerdings waren die Guides etwas gewöhnungsbedürftig, haben ziemlich viel Hektik unter Wasser gemacht, schlechte Bedingungen für UW-Fotografen. Wenn man sie ignoriert hat, war man halt auf sich alleine gestellt und ist dann wegen der schlechten Sicht sonstwo aufgetaucht.

Aber insgesamt dennoch eine Traum-Destination. :D (damals)
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Square-eye
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Re: Reisebericht Galapagos im September

Beitrag von Square-eye »

Hai,

beim Hotel Silberstein hat dsa Preis/Leistungsverhältnis einfach gestimmt. Die Zimmer warebn zwar klein, aber nett eingerichtet und das Frühstück war auch prima. Die Einstufung auf 3 Sterne passt. Da ich auch viel in der Darwin Station unterwegs zum Fotografien war die Lage ganz gut. Die 2 Tauch-Tagestouren vom Land (Preis etwa 180 Dollar - two tank) aus waren nicht so der Hit - weil Unterwasser einfach nix los war. Da kann halt einfach keiner was dafür, ausser den Fischern, die ein Fisch nach dem Nächsten rausgehlot haben - trotz Schutzgebiet.
Haie sieht man fast nur noch bei Wolf & Darwin - erschreckend, aber die Gier nach Haifischflossen zeigt auch dort ihre Auswirkungen....
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Minifan
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Re: Reisebericht Galapagos im September

Beitrag von Minifan »

Square-eye hat geschrieben:Hai,

beim Hotel Silberstein hat dsa Preis/Leistungsverhältnis einfach gestimmt. Die Zimmer warebn zwar klein, aber nett eingerichtet und das Frühstück war auch prima. Die Einstufung auf 3 Sterne passt. Da ich auch viel in der Darwin Station unterwegs zum Fotografien war die Lage ganz gut. Die 2 Tauch-Tagestouren vom Land (Preis etwa 180 Dollar - two tank) aus waren nicht so der Hit - weil Unterwasser einfach nix los war. Da kann halt einfach keiner was dafür, ausser den Fischern, die ein Fisch nach dem Nächsten rausgehlot haben - trotz Schutzgebiet.
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LG, Conny

Hallo Conny, klasse Fotos hast du von Galapagos. Wir hatten definitiv nicht so gute Sicht, auch nicht bei Wolf/Darwin.... Den Fregattvogel finde ich auch klasse. Und deine Creative Pics finde ich auch super, mit welchem Programm hast du die bearbeitet? Wirklich sehr schön......
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Square-eye
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Re: Reisebericht Galapagos im September

Beitrag von Square-eye »

Die Sicht ist in Wirklichkeit nicht so gut gewesen, wie sie auf den Bildern rüberkommt. Habe da mit Lightroom viel gearbeitet. Es gab mehrere TG mit Sicht unter 5m.
Für den Fregattvogel habe ich 30 Versuche gebraucht.... Manchmal lohnt es sich wenn man dran bleibt.

Die 2 Guides an Bord waren super erfahren und haben immer geschaut das die etwas schwächeren Taucher keine ernsthaften Probleme bekommen. Sind aber auch mit Foto- und Videokamera unterwegs gewesen..... Mein mir zugeteilter Buddy war mit seiner Videokamera immer irgendwo, aber meist haben wir uns am Ende wiedergefunden. Damit hatte ich aber kein großes Problem, mit Kamera verliert man ja schneller man den Anschluß ;-). Man musste sich seine Sachen schon selbst suchen, aber bei Großfischen ist das ja nicht so das Problem. Vielleicht gibts es deswegen auch so wenig Makrofotos von dort. Ich bin mir sicher das es dort noch Potential gibt, aber mir war es einfach zu kalt für Makroaufnahmen - lieber bei 13 Grad in Bewegung bleiben :-). Nervig war es nur das immer 14 Taucher und 2 Guides sich gleichzeitig auf die Walhaie, Schwärme u.s.w. gestürzt haben. Einige wenige habe da echt die Ellenbogen ausgepackt (die Profies, die damit ihr Geld verdienen) - naja, ich habe dann meist aufs Foto verzichtet. Wenn man es aus Tauchgebieten wie Lembeh gewohnt ist max. 4 Taucher in einer Gruppe zu sein und der Guide einem die erstaunlichsten kleine Dinge zeigt, ist das eine große Umstellung. Es hat etwas gebraucht bis ich das Timing für die großen Fische raus hatte - jeder hat einen anderen Bewegungsabblauf und Fluchtdistanz.

Die Fotos aus dem Kreativ Album sind mit Photoshop bearbeitet Bilder - mit mehreren Filtern und Masken. Ist was für lange Winterabende wenn nix los ist....

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