Costa Rica & Cocos Island - Ein Traum wird wahr...

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Jens
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Costa Rica & Cocos Island - Ein Traum wird wahr...

Beitrag von Jens »

Ein Traum wird wahr - Cocos Island wir kommen!
Nachdem unsere letzten Reisen mehr in den asiatischen Raum gingen und die Makrofotografie im Vordergrund stand, wollten wir uns diesmal mit den Großfischen, insbesondere den Haien beschäftigen. Und welches Ziel liegt da näher als Cocos Island?

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Isla del Coco, auch Cocos Island genannt liegt ca. 600 km südwestlich vor der Küste Costa Ricas im Pazifischen Ozean. Die Kokosinsel, die schon für Jacques Cousteau die „schönste Insel der Welt“ war, ist nur 25 Quadratkilometer groß und größtenteils von undurchdringlichem Dschungel bedeckt. Einige Anflugszenen von Jurassic Park wurden hier gedreht. Von außen kann man in den Ozean mündende Wasserfälle bewundern. Zahlreiche Felsgesteine um Cocos Island sind Brutplatz vieler Tölpel. Cocos Island, die größte unbewohnte Regenwaldinsel der Welt hat früher einige Piratenschiffe angelockt und wenn man dem Mythos glauben mag, sollen dort mindestens drei große Schätze versteckt sein, die jedoch bis heute noch nicht gefunden wurden. Der wahre Schatz eines jeden Tauchers liegt jedoch unter Wasser. Hammerhaischulen, Weißspitzenriffhaie, Hochseehaie, Mantas, Rochen und zahlreiche Fischschwärme findet man hier.

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Monteverde und Arenal
Am Mittwoch, den 27. Februar 2008 flogen wir von Frankfurt mit der Iberia über Madrid nach San Jose, der Hauptstadt Costa Ricas. Wenn wir schon einmal soweit fliegen, möchten wir auch noch das Land erkunden, so unser Gedanke. Zunächst übernachteten wir einmal im Hotel Buena-Vista in San Jose. Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Monteverde. Von dort aus machten wir eine Tour durch den Nebelwald, der an diesem Tag jedoch eher ein Regenwald war, da der starke Wind jeglichen Nebel davon geweht hatte. Zunächst gingen wir über Hängebrücken und hatten genug Zeit den schönen Ausblick auf die Urwaldbäume zu genießen. Zwischendurch sahen wir immer wieder Touristen an Seilen über den Wald sausen, die eine sogenannte Canopy-Tour machten. Bei dieser Tour erkundet man per Stahlseil das „Dach des Regenwaldes“. Anfangs noch etwas mulmig entschossen wir uns dann doch diese Adventure-Tour zu machen. 18 Stationen später, mit Adrenalin pur waren wir wirklich froh, dass wir uns zu dieser Tour entschlossen hatten, denn es machte einfach einen Riesenspaß. Den Nachmittag ließen wir dann bei der Besichtigung einer Kaffeeplantage gemütlich ausklingen. Nach 2 Übernachtungen in Monteverde in der Los Pinos Lodge fuhren wir zum Vulkan Arenal in die sehr schöne Anlage Lomas del Volcan. Die Holzhäuser ermöglichen einen traumhaften Blick auf den aktivsten Vulkan Costa Ricas. Lomas del Volcan liegt am Fussse des grünen Vulkanabschnittes. Die gegenüberliegenden Seite ist karg, da dort regelmäßig Lava austritt, die man jedoch bei mäßiger Aktivität nur im Dunkeln erkennen kann. Am Abend hatten wir das Glück den Vulkan wolkenfrei zu sehen, und den Ausbruch mitzuerleben. Die Lodge Lomas del Volcan hat neben dem traumhaften Ausblick auch noch einen sehr schön angelegten Garten zu bieten. Während wir auf unserem Balkon mit Blick auf den Vulkan saßen, konnten wir zahlreiche Vogelarten wie z. B. Kolibris und auch Tukane beobachten. Nicht umsonst ist Costa Rica ein Paradies für Vogelliebhaber, und lockt Ornithologen aus aller Welt an.

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Schon einiges von Costa Rica über Land entdeckt, waren wir umso gespannter, was wir alles unter Wasser zu sehen bekommen. Voller Erwartungen und Vorfreude machten wir uns nach unserem „Kulturprogramm“ wieder zurück nach San Jose. Diesmal übernachteten wir eine Nacht im Los Orquideas Inn Hotel, in dem wir dann auch auf unsere Tauchgruppe trafen.

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Die Überfahrt nach Cocos
Am 4. März 08 wurden wir nach dem Frühstück zum Hafen nach Puntarenas gefahren. Dort wartete schon die nette Crew der Okeanos Aggressor auf uns die uns herzlich in Empfang nahm. Unsere Gruppe bestand aus 17 Deutschen und 5 Italienern. Nach einem Welcome-Drink wurden die Kabinen verteilt und ohne es zu merken, dass wir schon am fahren waren, bekamen wir die Crew vorgestellt und einige Einweisungen. Die Trockenübung mit dem Schwimmwesten und die kurze Vorstellung aller Teilnehmer sorgten für eine lockere und entspannte Atmosphäre auf dem Schiff. Vorsorglich teilte der Captain Tabletten gegen Reiseübelkeit aus, denn man könne ja nie wissen, wie die Überfahrt wäre. Doch zum Glück war die See glatt und machte uns Hoffnung die nächsten 32 Stunden, die vor uns lagen ohne Seekrankheit zu überstehen. Die Okeanos Aggressor ist eine komfortable 33 m lange Motoryacht. In den Kabinen gibt es Klimaanlage, Fernseher, Video, ein Bad mit Föhn, Dusche und WC. Das Essen war sehr gut und abwechslungsreich. Unser Koch Pedro bereitete von Nudelgerichten, bis hin zu Pizza und sogar Sushi alles zu und hatte auch für die Vegetarier immer etwas parat. Alle alkoholfreien Getränke, aber auch Bier, Rot- und Weiswein sind inklusive. Die Crew ist sehr freundlich und zuvorkommend.

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Endlich Tauchen!
Nach 32 Stunden Überfahrt, zum Glück ohne starken Wellengang waren wir endlich am Ziel! Abends bei der Ankunft noch in die Dunkelheit der Nacht gehüllt, zeigte sich Cocos Island nach dem Aufstehen von seiner wahren Schönheit. Nach dem Frühstück gut gestärkt gab es ein ausführliches Briefing. Voller Vorfreude ging es dann endlich unter Wasser. Und unsere Erwartungen wurden erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Schon beim ersten Tauchgang sahen wir viele Hammerhaie. Diese sind gar nicht scheu und kommen sogar relativ nahe an einen heran, wenn man sich hinter einem Felsen versteckt. Hammerhaie waren bei fast jedem Tauchgang zu sehen, ebenso wie die zahlreicheren Weisspitzenriffhaie, die beim Nachttauchgang bei Manuelita zu Hunderten jagen und ein unvergessliches Highlight sind. Die Tauchgänge bei Manuelita sind jedoch nicht nur bei Dämmerung interessant. Tagsüber kann man hier zahlreiche Hammerhaie vorbeiziehen sehen. Manuelita war somit einer der beliebtesten und am häufigsten betauchten Plätze in unserer Woche. Weitere Tauchplätze waren Chatham, Santa Maria, Dirty Rock, Viking Rock, Alcyone, Dos Amigos, Pajara, Silverado, Submerged Rock und Lone Stone. Die Tauchgänge sind fast alle Strömungstauchgänge. Wir haben in dieser Woche neben den zahlreichen Weisspitzen- und Hammerhaien auch noch Silberhochseehaie, Galapagoshaie, Mantas, Mobulas, Adlerrochen, Octopusse, Kugelfische, Muränen, große Makrelen- und andere Fischschwärme sowie bei fast jedem Tauchgang viele Marmorrochen, Schildkröten und Langusten gesehen.

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Auf dem Tauchdeck ist ausreichend Platz für 22 Taucher und das Equipment. Zwei Süßwasserduschen sind auf dem Deck. Getaucht wird von 2 Zodiaks. Dabei bleiben die Flaschen mit Jackets während der Tauchwoche auf den Zodiaks und werden per Überstromventil von der Crew gefüllt. Jeder Taucher hat somit für die Tauchwoche seine eigene Flasche, die auch mit Namen gekennzeichnet ist. Tauchen mit Nitrox ist gegen 100 Dollar Aufpreis pro Woche möglich und auch sinnvoll, da die meisten Tauchgänge längere Zeit auf Tiefe sind und man mit Pressluft schnell an die Nullzeitgrenze kommt. Die Crew misst vor jedem Tauchgang das Nitroxgemisch, während man vom Schiff aus zuschaut und das gezeigte Testergebnis in einer Liste bestätigt. Auf Sicherheit wird auf der Okeanos großen Wert gelegt, denn in ernsten Fällen gibt es kein unmittelbares Zurück zum Festland. Der weite Weg soll jedoch nicht von dieser traumhaften unvergessliche Reise abhalten. Die Mühe ist es auf jeden Fall wert. Vor allem der letzte Tauchtag hat unsere Tauchsafari zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Beim zweiten und vorletzten Tauchgang konnten wir beim Rausfahren mit dem Zodiak zahlreiche Tölpel an der Wasseroberfläche beobachten, die auf einer Stelle an der Wasseroberfläche am picken waren. Zwischendurch sahen wir gelegentlich Delphine. Dies waren dies ersten Anzeichen des Bait-Balls. Der Captain ermahnte uns noch als Gruppe zusammenzubleiben und etwas Abstand zu halten. Mitten im Pazifik machten wir einen Tauchgang zunächst im Blauwasser, da wir nicht unmittelbar an dieser Stelle abtauchen wollten um nicht auch zum Fressen für die Hochseehaie zu werden. Zunächst wurden wir neugierig von einzelnen Silberhochseehaien umrundet. Doch wirklich interessant schienen wir Taucher für die Haie nicht zu sein. Schließlich fanden wir die Stelle, wo immer mehr Haie waren. Und was wir dann sahen, kannten wir bislang nur aus Fernsehreportagen. Ein riesiger junger Makrelenschwarm wurde zu einem gefundenen Fressen für unzählig viele Haie, Delphine und Tölpel. Da sich alles fast direkt unter der Wasseroberfläche abspielte hatten wir einen unvergesslich langen und spannenden Tauchgang. Die Delphine schienen mehr mit dem Schwarm zu spielen, als sich wirklich für das Fressen zu interessieren, die Haie hingegen stießen sich immer wieder in den Schwarm vor und stillten ihren Hunger. Zwischendurch kamen noch 2 Mobulas vorbei, die sich jedoch für das Spektakel überhaupt nicht interessierten. Nach über 70 Minuten waren die Haie noch immer am Fressen, der Fischschwarm immer noch nicht leer, unsere Flaschen jedoch umso mehr. Ein so schöner Tauchgang bleibt jedoch ein unvergessliches Erlebnis der Spitzenklasse. Die sieben Tauchtage vergingen schnell, die Erlebnisse bleiben dafür für immer. Der Abschied von Cocos viel uns nicht leicht. Knappe vier Stunden konnten wir Cocos Island auf dem Rückweg noch sehen, anfangs groß, dann immer kleiner, bis nur noch eine winzige Silhouette am Horizont zu erkennen war. Die anfangs noch zahlreichen Tölpel, die unser Schiff begleiteten wurden immer weniger, bis sie in der Mitte des Pazifiks ganz ausblieben. Rings um uns herum nur Wasser und zum Glück auch kaum Wellengang. Die ruhige Rücktour nutzen wir noch ein letztes Mal ausgiebig um uns auf dem Oberdeck zu sonnen. Schließlich erwartete uns in Deutschland der Winterausbruch.

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Nach nur 28 Stunden Überfahrt zum Hafen von Puntarenas verbrachten wir eine letzte Nacht auf der Okeanos um das Schiff am nächsten Morgen nach dem Frühstück zu verlassen. Wir verbrachte eine letzte Nacht im Orquideas Inn Hotel, wo wir noch ausgiebig Zeit hatten uns im Pool und Jacuzzi für den Rückflug auszuruhen. Am 17.3.08 ging es wieder Richtung Heimat, über Madrid nach Frankfurt. Costa Rica verabschiedete sich an diesem Morgen mit einem kräftigen Regenschauer und machte uns somit den Abschied nicht zu schwer. Good bye Cocos! Wir werden dich vermissen.

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Geschrieben von Jens

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