Nuweiba März 2012

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div40
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Nuweiba März 2012

Beitrag von div40 »

Nuweiba 2012

Im März 2012 war bei uns endlich mal wieder ein Urlaub fällig, wenn auch nur 10 Tage. Für so eine kurze Zeit ein passendes Ziel zu finden, ist ja nicht so einfach. Als eigentliche Nicht-Ägypten-Fans standen ursprünglich der Oman oder Jordanien zur Diskussion. Da aber selbst dort die Reisezeiten ziemlich lang waren, sind wir über einen UWPIX-Thread doch in Ägypten gelandet, allerdings in einer eher spärlich bereisten Gegend: Nuweiba.
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Den Flug haben wir direkt bei Egypt-Air gebucht. Diese boten zu unserer Reisezeit pro Person 2x23kg Freigepäck sowie 8kg Handgepäck an. Wie dann auch die Praxis zeigt, geht man aber bei Egypt Air das Thema Handgepäck orientalisch entspannt an, da sind auch 10 volle ALDI-Tüten kein Problem. Einziger Nachteil: Umsteigen in Kairo, das Gepäck wird aber durchgecheckt. So erfolgt die Einreise in Kairo und es ist ein Visum erforderlich. Dadurch wechselt man in Kairo in den Domestic Flight-Bereich, muss aber bei Ankunft in Sharm nochmal in den internationalen Bereich, um das Gepäck abzuholen, das ja noch nicht offiziell eingereist ist. Zusätzlich hatten wir bei Flug ab München in Kairo gut 3h Aufenthalt, was v.a. am späten Abend ziemlich langweilig ist. Insgesamt waren aber alle Flüge extrem unspektakulär und unerwartet pünktlich. Da haben wir schon andere Sachen erlebt…
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Buchung von Unterkunft und Tauchen erfolgte über das Scuba College Nuweiba [http://www.scuba-college.com/de/nuweiba]. Die Abwicklung war perfekt und problemlos. So gab es Infos vorab. Zusätzlich gibt es, VoIP sei Dank, eine deutsche Telefon-Nr., über die man Petra erreicht. Über den Geldeingang wurden wir ebenfalls per Mail benachrichtigt. Also insgesamt ein wirklich professioneller Eindruck! Der setze sich auch beim Verlassen des Abfertigungsbereichs in Sharm fort, wo wir gegen Mitternacht von einem Taxifahrer erwartet wurden, der uns dann die gut 150km nach Nuweiba ins Hotel brachte. Eindrücke von der Fahrt: Ich hätte nie erwartet, dass der Sinai so bergig ist, hatte doch eher mit Wüste und ein paar Hügeln am Horizont gerechnet. Ausserdem immer wieder Militärposten, die wir aber problemlos passieren konnten. Nur hinter Dahab wurde eine Karawane zusammengestellt. Was die Fahrer aber wohl als Massenstart für ein kleines Rennen aufgefasst haben. Total vom Glauben abgefallen bin ich, weil die Ägypter nachts neuerdings mit Licht fahren und es nicht nur einschalten, wenn eine Kurve oder Gegenverkehr zu erwarten sind. Das kannte ich aus der Gegend um Hurgada anders.
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Das Helnan Nuweiba Bay Resort*** ist ganz nett angelegt. Es besteht aus einem imposanten Eingangsbereich mit Reception, Fitnessraum und was weiss ich noch allem. Geht man durch, gelangt man in ein riesiges Gelände mit viel Grün, Palmen und Blick aufs Meer, in dem Bungalows stehen, in denen jeweils 5 Zimmer untergebracht sind. Insgesamt dürften das weit über 200 Zimmer sein. Selbige haben Doppelbett, Schrank, Sideboard mit Kühlschrank und Flach-TV (keine Ahnung, was für Programme, haben das Teil nie angemacht) sowie separatem Bad mit WC, Waschbecken und Dusche. Insgesamt einfach, aber zweckmässig. Als wir da waren, waren auch umfangreiche Renovierungsarbeiten im Gang. Essen gibt es im Panorama-Restaurant. Wir können nur das Frühstück beurteilen und das war na ja sagen wir mal okay. Wobei wir an einigen Tagen auch fast die einzigen Gäste waren. Kann ja sein, dass bei vollem Haus auch die Auswahl grösser ist. Ausserdem bietet das Gelände noch einen grossen Pool, Volleyball, Basketball und natürlich einen riesigen Strand.
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Die Tauchbasis ist auch gleich um die Ecke. Diese wird professionell geführt, auch was die Sicherheitsaspekte betrifft. So werden, um nur ein Beispiel zu nennen, dort die Reisepässe deponiert, um im Falle eines Falles die nächstgelegene Druckkammer anfahren zu können. Und die liegt in Eilat (Israel), da Sharm weiter weg ist und es dahin ausserdem über die bereits erwähnten Berge geht. Während unserer Zeit waren wir, bis auf wenige einzelne TG, die einzigen beiden Gäste. So konnten sich Petra, Kerstin, Alex, Ben und Mustafa voll auf uns konzentrieren. Das ist sicherlich für die Tauchbasis aus wirtschaftlicher Sicht unangenehm, ich muss aber ganz egoistisch sagen, dass es mir so sehr gut gefallen hat. So konnten wir auch das übliche Tempo bei geführten TG Fotografen-kompatibel gestalten. Speziell Kerstin hat nach dem 2. Nacht-TG nur noch mit dem Kopf geschüttelt  Ansonsten bietet die Tauchbasis alles, was man so braucht: Trockenbereich, Sitzmöglichkeiten, Spülbecken, Trockenmöglichkeiten für das Equipment und einen luftigen abgeschlossenen Bereich, in dem die Ausrüstung über Nacht aufbewahrt wird. Dazu sehr praktisch die Taucher-Bar, in der es natürlich Getränke gibt, ausserdem jederzeit einen Imbiss für zwischendurch (von Pommes über Salat bis zu Pancakes mit Banane) und auch leckeres Abendessen. Wobei wir abends immer mal ausserhalb essen waren. Da kann man sich auf die Tipps der Tauchbasis verlassen (Little Prinz, Soft Beach, der Koreaner gegenüber…). Petra organisiert gern auch Touren in den Sinai, von der kurzen Schnupper-Kamel-Tour bis zu Mehrtagesausflügen. So kann man gegenüber nichttauchenden Familienmitgliedern gewisse Kompromisse eingehen.
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Doch zurück zum Tauchen: Zum Einstieg gibt es 2 obligatorische Intro-Dives, die den Check-Dive beinhalten und jeweils zum nördliche bzw. südlichen Hausriff führen. So hat man die dann schon mal gesehen und eine grobe Orientierung. Am Vormittag führen die Tauchgänge mit dem Basis-Jeep (Chevy Suburban, vermutlich 80er Jahre) an entferntere Stellen (10 bis 30min Fahrt) und werden geguided.
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Am Nachmittag kann man sich dann am Hausriff austoben. Und das hat einiges zu bieten: Grosse Seegraswiese, Jeep-Karosserie auf 7m, diverse andere Teile, die da rumliegen und an denen das Leben tobt. Wir hatten jahreszeitbedingt Unmengen an Seehasen dort, dazu diverse andere Schnecken, Seenadeln, Seepferdchen, Feilenfische, Quallen und diverses suspektes Zeugs, das wir auch erst mal bestimmen müssen. Der Mimikry-Oktopus war an seinem Platz unterhalb vom Steg auch zuverlässig verfügbar. Dass das Rote Meer keinen Mangel an Rotfeuerfischen hat, wird als bekannt vorausgesetzt :lol:
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Leider war jahreszeitbedingt das Wasser mit 21°C ausgesprochen frisch. Da macht dann der 7mm Halbtrocken-Anzug schon Sinn, zumindest für Menschen, die sich unter Wasser wenig bewegen. Dazu war es recht windig und damit wellig und als Folge daraus die Sicht des Öfteren nicht so besonders.
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Wie schon geschrieben waren wir 10 Tage unterwegs, davon waren 8 Tauchtage, gesamt sind es 19 TG geworden. Als (Vormittags-)Tauchplätze hatten wir: The Valley, Twin Peakes, Angelfish, Ras Shaitan, Pipeline und 2x Boje. Allesamt tolle Tauchplätze, wobei mir die Boje mit der grossen Gorgonie (mit La-Na-Bü-Ba) unterhalb und natürlich dem Aufstieg zur Boje mit all der Korallenpracht und dem Fischreichtum am besten gefallen hat. Deshalb auch 2x Boje, da ich das erste Mal mit Makro dort war und das Ganze auch mit dem FE haben wollte. Die Pipeline ist vom Fischreichtum ebenfalls super. Rüdiger hat dort ein paar Tage nach uns sogar Delphine unter Wasser zu sehen bekommen. Die anderen Plätze sind eher landschaftlich spektakulär, haben dafür relativ wenig Fisch. Trotzdem habe ich dort ziemlich sicher meinen bisher grössten Oktopus gesehen. Die „restlichen“ TG haben wir am Hausriff bzw. hauptsächlich auf der Seegraswiese verbracht.
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Da am letzten Tag nix mehr mit Tauchen war, hatte ich mir den Wecker auf 5:20 gestellt, um einen Sonnenaufgang auf den Sensor zu bannen. Eigentlich liegen mir Sonnenuntergänge ja mehr, aber damit ist es leider Essig, da die Sonne noch ziemlich hoch hinter den Bergen verschwindet. Ansonsten stand dann nur noch Sachen trocknen und verpacken, faulenzen, auschecken und verabschieden an.
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Da der Flieger in Sharm kurz nach 6 starten sollte, war gleich nochmal zeitiges Aufstehen angesagt. Da das Taxi 2:15 (FRÜH) vor dem Hotel stehe sollte, dachten wir uns, dass Wecker auf 1:50 stellen reichen sollte. Mitten im Tiefschlaf dann Telefonklingeln. Bis ich das Teil gefunden hatte, war wieder Ruhe. Blick auf die Uhr: nicht verschlafen, es war erst 1:30! Zum seinem Glück stand der Typ von der Reception nicht in greifbarer Nähe. Kurz danach wieder Telefon: „Es kommt gleich jemand vorbei, das Gepäck abholen“. Dann noch Frühstückspaket bekommen und bereits um 2 stand das Taxi vor der Tür. Dann wieder 2h Fahrt, Warten in Sharm, Flug, Warten in Kairo, Flug, Ankunft in München, zwischendurch gefühlte 127x Sicherheitskontrollen und 278x Pass vorzeigen. Wozu speziell die laufenden Sicherheitskontrollen in Ägypten gut sein sollten, kann ich auch nicht nachvollziehen. Egal was auf dem Monitor zu sehen war und wie laut der Metalldetektor gepiepst hat, man wurde (meist) durchgewunken. Ansonsten wie die Anreise alles pünktlich und ereignislos. Selbst das Gepäck kam mit uns an.
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Fototechnisch hatte ich wie immer die D200 im Sea&Sea dabei. Dazu natürlich das Tokina 10-17 hinterm FE-Dome. Abweichend zu den vorherigen Jahren habe ich jetzt als Makros das Nikkor 2,8/60 und 2,8/105. Beide hinterm Flatport, das 105er zusätzlich mit einem 40er Extension Ring. Auf Grund der z.T. nicht so guten Sicht wäre für Fischaufnahmen das Sigma 17-70 super gewesen, aber das lag zu Hause. Als Blitz war wie gewohnt ein Subtronic dabei. Ach ja, über Wasser habe ich ja jetzt ein 18-200 VR, ein Pol-Filter darauf spart viel Nacharbeit.

Schlussfolgerung für uns ist auf jeden Fall, dass wir nicht das letzte Mal in Nuweiba waren. Nur werden wir uns für das nächste Mal wohl eine andere Jahreszeit suchen, den Dezember habe ich in recht guter Erinnerung...
Kleine Ergänzung: Aus unserer Sicht gibt es keine Probleme, was die Sicherheit betrifft. Wir waren ja auch zu Fuss im Ort unterwegs. Da hatte man nie den Eindruck, nicht willkommen zu sein - wurden aber auch bei weitem nicht so extrem "belästigt" wie in den Touristenhochburgen". Und Petra arbeitet ja direkt mit Beduinen zusammen. Die Leute sind schlicht auf den Tourismus angewiesen, die haben sicher kein Interesse, den Ast abzusägen, auf dem sie sitzen. Und die regeln das nach alter Väter Sitte, wenn da einer von ihnen aus der Reihe tanzt.
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Nur ein Tag mit Tauchgang ist wirklich ein guter Tag
Nikon D800, D800E, D200 und F90X in Sea&Sea-Gehäusen, Fisheyedome / Minidome / Flatport, ziemlich viele Objektive. Dazu ein paar Subtronic-Blitze.
Nikonos RS mit 50er Makro und 20-35 Zoom und Nikonos V mit S&S 15/17/28/35/80mm.

http://www.besser-tauchen.de
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rost
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Re: Nuweiba März 2012

Beitrag von rost »

H(a)i Olaf,

danke für den interessanten Bericht. Bin überrascht, was Ihr so alles dort gesehen habt, vor allem daß es sogar den Mimic im Roten Meer gibt. Selbst kenne ich vom Sinai nur Sharm, wo ich häufiger war; nach Nuweiba nur gefahren wegen des dort vor einigen Jahren lebenden handzahmen Delfins, mit dem man schnorcheln konnte. Wobei die Fahrt durch die Gebirgswüste selbst schon immer ein lohnendes Ziel ist.

Was Deinen Vergleich der Reisezeiten zu Oman und Jordainien betrifft: Unter Berücksichtigung Deines Zwischenaufenthalts in Kairo tun sich die Flugzeiten nichts, ist Muscat sogar eher schneller zu erreichen. Kommt dann halt drauf an, wo man im Oman hin will. Nächste Woche geht es für mich ins Al Sawadi, das ist vom Flughafen Muscat weniger als eine Stunde entfernt.

Dein Bericht veranlaßt mich, doch noch einmal über einen Tauchurlaub in Ägypten nachzudenken. Ist halt im Vergleich etwa zum Oman doch deutlich günstiger. Hoffen wir, daß die Ereingnisse in Ägypten nicht dazu führen werden, daß das Land als potentielles Reiseziel ausfällt.

Schöne Grüße
Rolf
--- Canon 7 D im Ikelite-Gehäuse mit Canon EF 17 - 40, Tokina 10 - 17, Canon 60er und 100er Macro; 2 x Ikelite-Blitz (DS 125, DS 160) ---
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Ivo
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Re: Nuweiba März 2012

Beitrag von Ivo »

Hai Olaf :P

Hat bischen gedauert, bis ich zum lesen gekommen bin.
Klingt auf jeden Fall auch interessant, was Du zu berichten hast. Bis auf das Anreiseprocedere, war das ja eine eher entspannte Sache - genau mein Ding :P
Der Oktopus ist natürlich der Knaller :shock:
Im Mai gehts wieder auf Safari nach EGY für ein paar UWPIX'ler und meine Wenigkeit. Daher war Dein Reisebericht genau der richtige "warmupper" :roll: :mrgreen:

Gruß auch an Biene,

Ivo
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div40
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Re: Nuweiba März 2012

Beitrag von div40 »

Bericht jetzt auch bei mir auf der Homepage:
http://www.besser-tauchen.de/tauchen/ga ... 2-nuweiba/

Da gibt es auch ein "paar" mehr Bilder :wink:

Gruss Olaf
Nur ein Tag mit Tauchgang ist wirklich ein guter Tag
Nikon D800, D800E, D200 und F90X in Sea&Sea-Gehäusen, Fisheyedome / Minidome / Flatport, ziemlich viele Objektive. Dazu ein paar Subtronic-Blitze.
Nikonos RS mit 50er Makro und 20-35 Zoom und Nikonos V mit S&S 15/17/28/35/80mm.

http://www.besser-tauchen.de
Ruediger Sendzik
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Re: Nuweiba März 2012

Beitrag von Ruediger Sendzik »

Hallo,

ich habe vor ca. 2 wochen eine mail von Petra und Mike erhalten.....BETRIEB DER BASIS IN NUWEIBA EINGESTELLT.
Aus meiner Sicht, geht dort ein Stück ursprüngliches Tauchen verloren...sehr schade...

Nur gut, das sie sich bereits ein zweites Standbein auf IBIZA erarbeitet haben.

LG an alle, Rüdiger
Canon 50D, Tokina 10-17, Sigma 10-20, Aquatica Gehäuse mit grossem Dome, 2xS&S 110
Canon 350D, UK Gehause mit kleinen Dome, YS60 mit TTL-Konverter
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