Südafrika: Kapregion bis Margate (Protea Banks)

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Dani
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Südafrika: Kapregion bis Margate (Protea Banks)

Beitrag von Dani »

Hallo allen Interessierten!
Zuerst möchte ich Euch schon einmal darauf vorbereiten, dass ich noch nie jemand war und bin der sich kurz fassen kann – vor allem nicht wenn es um eine solch erfahrungsreiche Urlaubsreise geht.
Mein Urlaub vom 01.-21.08.2008 in Südafrika in dem es hauptsächlich um Haie ging.

Ich werde auf Grund von Zeitnot meine Erfahrungen und Eindrücke in „Kapitel“ aufteilen ;)

1. Abflug am 01.08.08 von Frankfurt nach Kapstadt mit SAA

Sonderregelung mit Übergepäck auf dem Hinflug (was nötig ist wenn in den Winder gereist wird und das mit Tauchgepäck) statt der jetzt üblichen ca. € 30,- /kg „nur“ € 8,- /kg. Hat soweit gut geklappt, sollte auf jeden Fall vorher abgeklärt und schriftlich bestätigt werden!

Der Flug von ziemlich genau 12 Stunden ist nicht ohne aber gut zu überstehen. Beinfreiheit und Unterhaltungsprogramm sind angemessen und ist sagen wir mal kurzweiliger als auf die Philippinen.

- Ankunft am 02.08. in Kapstadt, dort wurden wir von Holger der schon eine Woche früher angereist war in aller Frühe abgeholt und es ging direkt nach Simonstown wo sich unsere erste Unterkunft befand, das Moonglow Guest House (geleitet von der aus England stammenden Gill). Das Guest House befand sich ca. 50m Luftlinie von einer Bucht der False Bay entfernt. Ich stellte meinen Koffer ab und machte mich bereit um ein kurzes Nickerchen zu machen als ich noch einen kurzen Blick vom Balkon aus auf die Bay wagte und 10m vom Ufer weg meine ersten Glattwale sah! Das mit dem Nickerchen hat sich somit erledigt und daraus wurde ein 1stündiges Whalewatching vom Balkon aus :wink: Leider fehlte mir hier eine bessere Kamera und das passende Tele.
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- Gegen Mittag war ein TG im Predator Becken des Two Oceans Aquariums geplant (www.aquarium.co.za).
In diesem Becken leben einige Sandtigerhaie. Diese sind nicht ausgewachsen und stammen aus der Wildnis. Es sind Tiere die verletzt geborgen oder Fischern als Beifang ins Netz gegangen sind. Sie werden wieder freigelassen wenn sie genesen oder zu groß geworden sind. In dem Becken finden sich auch Schwärme versch. Fische, Rochen und eine gr. Schildkröte. Die zwei großen Becken in denen getaucht werden kann sind riesig. Unseres war kreisförmig um eine Säule gebaut und fasst 2 Mio. Liter Wasser – das ist mal ein Wort.
Ich muss sagen dass ich bei solchen Geschichten zweigeteilter Meinung bin bzw. war. Aber sind wir mal ehrlich – schaut mal die Kids in unseren Großstädten an – die wissen doch oft nicht mal wie Hühner und Kühe aussehen und irgendwie müssen die ja auch mal sehen und erleben dürfen wie es unter Wasser aussieht. NICHT JEDER HAT DAS PRIVILEG DAS WIR HABEN. Um diesen Leuten die UW Flora und Fauna näher zu bringen (da reichen nun mal Glotze und Internet nicht aus denn das ERLEBEN ist wichtig!) ist das eine perfekte Methode. Ich habe selten solch strahlende Augen gesehen – sowohl bei den Kindern wie auch bei deren Eltern und das obwohl die meisten direkt an der „Front“ leben.
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(Diesen TG kann man sich jedoch sparen wenn man in seinem Urlaub auch „Protea Banks“ einplant wie wir.)

- vom 03.-07.08. war früh aufstehen angesagt, denn um 6 Uhr morgens war Treffpunkt um im Morgengrauen Richtung Seal Island aufzubrechen. Wir buchten bei (www.apexpredators.com) um mit Chris Fallows, einer Legende, das natürliche „breaching“ des großen Weißen zu beobachten. Sprich die Jagt auf die Robben inkl. der Sprünge aus dem Wasser und des Kampfes an der OF. Wichtig ist hier dass alle an einem Strang ziehen und die Umgebung beobachten. Wenn ein Schwarm Möwen über dem Meer gesichtet wird findet da 100% eine Jagd statt. Meistens bekommt man „nur“ die Jagd an der OF zu sehen – was aber ein sehr beeindruckendes Schauspiel ist. Das Wasser scheint zu prodeln, die Robbe springt aus dem Wasser um dem Gebiss des Haies zu entgehen, die Flossen des Haies durchbrechen die Wasseroberfläche. All zu oft gehen die Haie dabei leer aus doch 2x färbte sich das Wasser rot und das Schauspiel war zu Ende.
Anschließend wurde versucht einen Hai direkt hinter dem Boot springen zu lassen. Hierfür wurde von Chris und seiner Crew ein Stück Teppich, das ausgeschnitten war wie die Form einer Robbe, an einer Nylonschnur ca. 10m hinter dem Boot hergezogen und dann hieß es warten...... in unserem Fall dauerte es 8-15 Min. bis in Sekundenschnelle ein riesiges Etwas aus dem Wasser sprang um auch gleich wieder zu verschwinden. Leider habe ich von diesem Ereignis keine Bilder da ich mit meiner Kompakten nicht mal einen Wasserspritzer erwischt habe (ich will ne Spiegelreflex!) Aber ich habe die Bilder in meiner Erinnerung! Dieses Ereignis wird nur einmal pro Tag provoziert da das für die Tiere ein unwahrscheinlich großer Kraftakt ist sich aus der Tiefe hoch zu katapultieren um an Nahrung zu kommen. In diesem Fall sind die Jungs von ultimate-animals wirklich konsequent denn sie lieben ihre Arbeit und sind immer dankbar Fragen bzgl. der Tiere beantworten zu dürfen.

- ab ca. 10 Uhr wird nach Seal Island zurück gefahren und der Käfig ins Wasser gelassen. Der Käfig bietet Platz für 2 Leute. Der Köder (ein Thunfischkopf) wird zu Wasser gelassen und eine stinkende Brühe aus Fischöl und Blut wird von Bord gekippt. Dann heißt es warten....und zwar lange! Es war unglaublich zu sehen wie die Normaltouristen ungeduldig wurden. Es gibt leider viel zu viele Menschen die glauben dass die Haie plötzlich da sind sobald sie Blut riechen. Am ersten Tag dauerte es über eine Stunde bis sich ein Hai zeigte. Ich hatte das Glück die erste im Käfig zu sein. Der Hai schwamm ein paar Mal um das Boot ohne sich für den Köder oder den Käfig zu interessieren und das war es dann auch für den ersten Tag (und das in haiverseuchtem Gewässer aber das ist halt Natur).
Wir fuhren noch 2 weitere Male mit Chris raus und hatten dabei das Glück die Tiere länger zu beobachten. Es ist unglaublich wie auch für Laien die verschiedenen Charaktere der Tiere zu erkennen sind. Da gibt es zum einen die neugierigen (player), die stundenlang am Käfig vorbeischwimmen und alles genau unter die Lupe nehmen und die unberechenbaren die sich am liebsten den Köder schnappen wollen um dann sofort wieder in die Tiefen zu verschwinden. Aber nicht einmal haben wir das blutrünstige Tier gesehen das in leider zu vielen Köpfen rumspukt. Keines der Tiere kam um sich sofort am Köder zu schaffen zu machen. Nein, es wird Runde um Runde gedreht, alles genau beäugt und immer kleinere Kreise gezogen. Auch wenn der Köder direkt vor der Schnauze hing wurde nicht einfach zugebissen sondern ganz zaghaft mal angestupst und dann wieder abgelassen. Ich hatte eher den Eindruck dass die Haie schon fast übervorsichtig waren was auch verständlich ist denn eine Verletzung können sich die Haie nicht leisten. Wenn diese Tierchen nicht ganz so groß gewesen wären wäre ich am liebsten ohne Käfig ins Wasser gesprungen ;)
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Übrigens hat keiner unserer Haie den Köder erwischt. Die Crew legt extrem viel Wert darauf den Köder von den Haien fern zu halten damit sich die Tiere nicht daran gewöhnen.

- An 2 Tagen waren TG in der False Bay geplant die wir bei Scuba Shack (www.scubashack.co.za) buchten. Treffen war gegen 9 Uhr in Kommetjie / Sunny Dale um dann gemeinsam des Equipment und das Zodiak zu verladen.
Tauchen in der False Bay heißt sch... kaltes Wasser 10-13 Grad (ich habe meinen Trocki echt vermisst!) und all zu oft geringe Sichtweiten.
Der erste TG war zum eingewöhnen ein Macro-Reef wo Nacktschnecken, Langusten und Katzenhaie zu sehen waren.
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Der zweite TG war ein Highlight. Nach einer OF-Pause auf dem Zodiak fuhren wir zur Robben-Insel einem Kolonieableger von Seal-Island und befand sich ca. 30 Meter vom Ufer weg. Angetaucht wird die Insel (ist eigentlich nur ein Felsvorsprung der aus dem Wasser ragt) von der offenen See her. Es geht über ein Plateau auf ca. 8m über dem wir schon von den ersten Neugierigen erwartet wurden. Hinter dem Plateau fiel es auf max. 13m ab und dort wurde einfach nur „abgehangen“. Zig Seelöwen umschwärmten uns und den ein oder anderen Rempler bekamen wir ab. Es war ein faszinierendes Erlebnis denn die Neugier der Tiere ist unbeschreiblich. Aber Vorsicht war geboten denn die Süßen haben ziemlich große und spitze Zähne!
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Die nächsten TG führten uns noch einmal an ein Macro-Reef und in einen Kelpwald. Allerdings darf man in der False Bay die Dünung nicht unterschätzen! Hier geht es teilweise zu wie in einer Waschmaschine. Ich musste mich einige Male am Kelp festhalten und wurde einmal von 6m beinahe auf ein Fels der aus dem Wasser ragt geschleudert. Spaß hat es gemacht, es war ein bisschen wie Achterbahn fahren :wink: Ungünstig war es allerdings wenn gerade ein tolles Motiv vor der Linse war und genau in diesem Moment wurde man von der Dünung erwischt.....und tschüss.

Wenn wir uns nicht im Wasser befanden unternahmen wir natürlich auch einige Touren wie z.B.

Tour zum Cape of good Hope
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Besuch der Pinguin Kolonie in Boulders
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Eine Tour zu den wilden Pavianen die von Rangern geschützt werden die auch dafür sorgen dass die Tiere nicht zu nahe an die Städte kommen.
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Die Waterfront mit seinen schier unendlichen Einkaufsmöglichkeiten (übrigens sehr günstig). Hier treten versch. Straßenmusiker und Künstler auf – sehr schön!
Natürlich darf der Tafelberg nicht fehlen
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So, nach einer Woche Kapregion und vielen weiteren Erlebnissen führt uns der Weg Richtung Hermanus.....

Ihr seht...ich kann mich nicht kurz fassen aber ich hoffe ihr lest die weiteren Kapitel trotzdem ;)
Zuletzt geändert von Dani am Mo 2. Feb 2009, 22:20, insgesamt 4-mal geändert.
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Andiline
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Beitrag von Andiline »

Ich verspreche hiermit hoch und heilig, auch alle weiteren Teile brav zu lesen. :) Danke, ich finde Reiseberichte spannend, vor allem wenn sie von Gegenden sind, in die ich auch irgendwann noch möchte.

LG
Andrea
Olympus OM-D E-M5 im Nauticam-Gehäuse, Inon D2000w/ Über Wasser: Canon 5D MarkII + 7D - Canon 15-85 mm, 24-105 mm, 50 mm Makro, 100 mm Makro und weitere Spielzeuge.. ;-)

Webseite: http://www.andreaonline.de/ - Reise-/Foto-Blog: http://andreaontour.de/
Divetommy
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Beitrag von Divetommy »

Unbedingt weiterschreiben!!!!!!!!!

lg
tommy
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M. Henke
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Beitrag von M. Henke »

Mehr... bitte, bitte, bitte.

Wir wollen nächsten Mai nach Kapstadt und um so mehr giere ich nach Informationen aus erster Hand.

Würdest du beim nächsten Mal deinen Trocki oder einen 7mm Halbtrocken mitnehmen?

LG
Michael
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Dani
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Beitrag von Dani »

Hey, vielen Dank für das Feedback!
Trotz dass ich so viel geschrieben habe, habe ich das Gefühl da fehlt die Hälfte. Ich kann gar nicht alles schreiben was ich erlebt und gefühlt habe!
Also wenn ihr genaueres Wissen wollt - fragt einfach!

@Michael
Ich würde trotz der Saukälte wieder mit einem 7mm Halbtrocken tauchen. Nicht nur die Übergepäckregelung bewegt mich dazu sondern es ist auch einfach komfortabler speziell bei bewegter See. Ist zwar unangenehm aber 1-2 TG von 45 Min sind da schon drin.
Auf dem Rückflug gelten keine Sonderregelungen für Übergepäck so hatten wir harte Verhandlungen mit dem SAA Manager in Johannesburg und konnten ihn von € 32 auf 26 runter drücken.
Nehmt nur das Wichtigste mit, Klamotten und Waschzeug kann sehr gut vor Ort gekauft werden und Rei in der Tube macht den Rest.
Auf Hin und Rückflug war ich eingepackt wie eine Mumie (Zwiebelsystem) und im Flieger hab ich erst mal nen ordentlichen Strip hingelegt. Das mit dem Gepäck war gar nicht so einfach da wir ja zudem noch in den Winter gereist sind. In der Kapregion ging immer ein sehr bissiger Wind, Pulli und dicke Jacke waren auf jeden Fall angesagt.
SAA lässt Tauchgepäck auch nicht mehr als Sportgepäck durchgehen somit sind alles in allem nur die normalen 20 kg erlaubt.
LG
Dani
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Toller Reisebericht liebe Dani :!:

Ich habe den Bericht hierhin verschoben, da er als "voraussichtlicher Mehrteiler" :mrgreen: noch nicht abgeschlossen ist.
Wenn das Werk vollendet ist, werde ich ihn zusammenfassen und wieder unter die Erfahrungsberichte packen und ds Thema sperren.
Um die Übersicht zu behalten, sollen keine Diskussionen im Bereich Erfahrungsberichte/Testberichte geführt werden. Diese sollen weiter oben in den entsprechenden Threats stattfinden. Wie gesagt, dient dies ausschließlich der Übersicht und Struktur. :P

Gruß, Ivo
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Dani
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Beitrag von Dani »

Ok, hier nun weiter mit Teil 2 meiner Reise durchs südliche Afrika (mir war es heute im Geschäft etwas langweilig und was könnte ich da Besseres tun :lol: )

2. Hermanus und Umgebung

Am 8. Tag machten wir uns auf die ca. 3stündige Fahrt nach Hermanus (der Walhauptstadt Südafrikas) wo sich unsere nächste Unterkunft befand, das wild@heart das von dem Ehepaar Vikki und John aus England gefürt wird. Dort angekommen bezogen wir sofort unsere Zimmer um dann Richtung Walker Bay aufzubrechen. Von hier aus kann man wunderbar Wale beobachten. Hier kann man sich eine Weile aufhalten denn auch ohne Fernglas und Teleobjektiv sind die Wale sehr gut zu erkennen. Ab und an wuchtet sich eines der riesigen Tiere komplett aus dem Wasser um dann wieder mit einem lauten Platschen im Wasser zu verschwinden. Ein wahrhaft gigantisches Erlebnis. Leider fehlte mir hier ebenfalls wieder eine ordentliche Fotoausrüstung! Mit meiner Knipse habe ich leider nur unscharfe Erinnerungsbilder von Fluken und Köpfen die nur ich erkennen kann :cry:
Abends ging es in ein nettes Restaurant direkt an der Bay mit Blick aufs Meer.
(Essen kann man übrigens überall sehr gut und günstig. Wir bezahlten Preise zwischen € 8 und € 15. Das teuerste Essen hatten wir in Kapstadt in einem Nobelschuppen an der Waterfront für 20 € immer inkl. Getränke).

Geplant waren an den Tagen 9-11 jeweils eine Ausfahrt mit Shark Diving Unlimited (Mike Rutzen ist bekannt für seine Freitauchaktionen mit den gr. Weißen und aus div. BBC Reportagen) zu den Haien vor Dyer Island (Shark Alley). Leider machte uns an den ersten beiden Tagen das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Auf Grund des sehr starken Windes und 7 Meter hohen Wellen war es unmöglich rauszufahren, so dass wir unseren Tagesablauf etwas umgestellt haben.
Am ersten Tag war eine Fahrt zu einem der zahlreichen Weingüter in Stellenbosch angesagt um die legendären Weine zu kosten. Stellenbosch liegt inmitten herrlicher, traditionsreicher Weinanbaugebiete. Schon die Fahrt von Hermanus nach Stellenbosch lohnt sich. Es bieten Sich wunderbare Motive.
Wir entschieden uns für eine Weinprobe auf dem Weingut Boschendal und das war kein Fehler. Ich als bekennende Weinbanause hätte zwar lieber ein Bier getrunken aber ich könnte mir vorstellen dass ich da evtl. etwas komisch angeschaut worden wäre. Ich entschied mich also dazu ebenfalls meine 6 Kreuzchen auf dem Auswahlformular zu machen. Ein paar Minuten später kam das erste Tablett mit 6 Weingläsern und das war meines. Als alle ihre Proben hatten (Proben ist gut, das waren volle Weingläser) begann das Verkosten. Die Weine waren echt gut soweit ich das sagen kann allerdings hatte ich nach dem 2. Glas bereits schon sehr gute Laune ;) Hier sollte darauf geachtet werden dass der oder die Fahrer sich etwas zurück nehmen denn in SA gilt die 0,5 Promillegrenze (dies war für uns wichtig da wir den kplt. Urlaub mit Mietwägen unterwegs waren).
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Das war dann auch schon der erste Tag um Hermanus herum, denn auf Hin- und Rückfahrt wurden noch kleiner Photostopps eingelegt und die Zeit verlief wie im Flug.

Am zweiten Tag war eine Tour an das Cape Agulhas geplant. Dies ist der südlichste Punkt von SA und der Punkt an dem Atlantik und Indischer Ozean aufeinander treffen. Auch hier kann man sich mit seiner Kamera super austoben und ihr das Letzte abverlangen. Motive gibt es an fast jeder Ecke. Da Cape Agulhas ebenfalls ein gutes Stück von Hermanus entfernt ist war dies ebenfalls wieder ein Tagestrip der sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Der Leuchtturm vom Cape Agulhas
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tja, das konnte ich mir nicht verkneifen ;)
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Am 11. Tag war es dann soweit. Wir konnten endlich rausfahren nach Dyer Island um noch einmal den gr. Weißen zu sehen. Leider sind wir von der Organisation und vom Ablauf bei Shark Diving Unlimited enttäuscht worden. Das Shark watching bzw. Cage Diving wird hier so richtig kommerziell betrieben dass nicht mal Zeit war Fragen beantwortet zu bekommen. Dies ist nicht nur bei Shark Diving Unlimited der Fall sondern ebenfalls bei den vielen Anderen Anbietern hier in Gaansbai. Auch wurden auf Grund des Wetters und der ausgefallenen Ausfahrten zuvor an diesem Tag gleich zwei Ausfahrten durchgeführt. D.h. normalerweise wird gegen 9 Uhr am Hafen abgelegt und zurück kommt man gegen 15 Uhr. Bei uns war es so dass wir gegen 14 Uhr den Hafen verließen und um 17 Uhr wieder zurück waren – und das zum normalen Preis!
Das Boot wurde total überfüllt um die Umsatzeinbußen wieder aufzuholen von Bewegungsfreiheit konnte nicht geredet werden. In den Käfig (ca. 2,5m lang und 1m breit) werden 6 Personen auf einmal reingedrückt so dass kaum Platz bleibt um sich zu bewegen. Wir hatten etwas mehr Glück denn nach 1 Stunde auf See wurden die ersten Mitfahrer grün im Gesicht, fütterten die Fische und wir konnten zu viert in den Käfig springen. Auf Grund der vielen „Kunden“ und des verkürzten Ablaufes war es uns auch nicht möglich länger als 10 Min. im Käfig zu bleiben. Leider, denn die Sichtverhältnisse und das Haiaufkommen war hier wesentlich besser als in Kapstadt! Die Hektik und das Geschrei auf dem Boot kamen dann noch dazu. Hätten wir im Voraus gewusst wie es hier zugeht hätten wir lieber einen Spaziergang entlang der Walker Bay gemacht und das Geld auf dem Markt ausgegeben!
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Den Spaziergang machten wir später trotzdem. Hier kann man einige Stunden umherlaufen, sich einfach mal auf die Klippen setzen, den Brechern zusehen, nach Walen Ausschau halten, Fotos machen und einfach relaxen.
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Siehst Du den Wal???? Dort!!!
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Also ob am Bahnhof gerade ein Güterzug vorbeizieht
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Samstag ist übrigens am alten Hafen immer Künstlermarkt auf dem man sich mit allerlei Dingen wie Holzfiguren, Masken, Kleidern.....eindecken kann.

Das war es nun von Hermanus. Als nächstes steht uns die Rückfahrt nach Kapstadt bevor. Von hier aus geht die Reise mit einem Inlandsflug (kulula-air) nach Durban weiter.......
Zuletzt geändert von Dani am Mo 2. Feb 2009, 22:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Prima liebe Dani - nur weiter so :!:
Solche Berichte sind es, die die Leute lesen wollen und die das Forum berreichern. Wäre schön, wenn sich noch mehr Member in dieser Weise beteiligen würden 8) :P
Bin gespannt auf Deine Fortsetzung :D

Gruß, Ivo
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Dani
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Fotos werden heute Abend noch geladen !!!!!

Beitrag von Dani »

Nun habe ich wieder einmal die Zeit und die Lust gefunden meinen Bericht weiter zu schreiben.

Der Flug mit kulula-air nach Durban war ziemlich entspannt. Der Flug dauerte nicht sonderlich lange und die Verpflegung an Bord war auch in Ordnung. Man musste zwar für alles bezahlen aber kostet nicht die Welt.
Am Flughafen Durban holten wir erst mal unseren neuen Mietwagen ab (da wir anschließend auf Safari gingen) und machten uns dann auf die knapp 3-stündige Fahrt nach Ramsgate wo wir dann zuerst mal unser neues Zuhause für die Zeit in Beschlag nahmen (die Wailana Beach Lodge von dem schweizer Ehepaar René und Reny). Dann machten wir uns wieder einmal auf um unsere Bäuche mit leckerem Essen füllen.

Super Unterkunft mit Meerblick und toller Gartenlandschaft
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Hier wurde uns jeden Morgen ein festliches Frühstück serviert
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Protea Banks – Tauchen mit Roland Mauz (www.africandiveadventures.com)

Mit dem Mietwagen fuhren wir Richtung Shelly Beach um uns dort mit Roland und seiner Frau Beulah zu treffen. Roland verfügt nicht direkt über eine eigene Basis sondern hat vor Ort einen Raum für den Kompressor, seine Leihausrüstung und die Flaschen. Das Zodiak bringt er täglich mit dem Anhänger zum Hafen. Er besitzt eine Mietfläche die mit einem Teppich ausgelegt wird auf dem man seine Ausrüstung montiert und sich umzieht. Tische, Stühle, Sonnenschirme, Süßwasserbecken zum Spülen der Ausrüstung und fließend Wasser sind ebenfalls vorhanden. Die eigene Ausrüstung (bis auf die ABC und Automaten) muss immer wieder mit nach Hause genommen werden da hierfür einfach der Platz fehlt (hierfür eignen sich bestens die schwarzen Müllsäcke). Für kleine und größere Geschäfte stehen die öffentlichen Toiletten zur Verfügung, ebenfalls die Dusche. Der Ablauf ist kpl. durch organisiert. Beulah überprüft zuerst den Erfahrungsstand der Teilnehmer und anschließend müssen die Gefahrenhinweise durchgelesen und unterschrieben werden. Das Briefing erfolgt auf Grund der nicht ganz einfachen Tauchverhältnissen an den Protea Banks sehr ausführlich und kann schon mal eine halbe Stunde gehen. Roland legt extrem Wert darauf dass ihm alle genau zuhören und macht dies auch sehr deutlich. Fotografen sei gesagt, legt Eure Kameras während des Briefings zur Seite und kümmert Euch danach wieder darum, es bleibt nach den Erklärungen noch genügend Zeit.
Wenn alle fertig sind geht es daran das Boot zu Wasser zu lassen was unter Umständen gar nicht so einfach ist. Roland ist der Meinung dass die Frauen nicht helfen müssen so habe ich mich mit den Kameras meiner Kollegen behängt (keine Ahnung was einfacher gewesen wäre, ich glaube mein Armumfang ist in den paar Tagen um einige cm. gewachsen) während sie sich um das Boot gekümmert haben (ansonsten hätte ich natürlich auch mitgeholfen!). Sobald das Zodiak im Wasser ist wird alles reingelegt, das Boot gedreht und dann hieß es so schnell wie möglich aufspringen damit die ankommenden Wellen es nicht wieder an den Strand spült. Wenn alle ihre Füße in den Schlaufen haben werden die Rettungswesten verteilt – was Pflicht ist bis man die Brandungszone überwunden hat. Mit lautem Motorengeheul geht dann der Ritt los. Roland passt den richtigen Moment ab und dann Vollgas voraus. Leute mit Rückenproblemen sollten sich gut konzentrieren und die Wellen genau beobachten um im richtigen Moment eine entsprechende Haltung einnehmen zu können den es kann schon ziemliche Schläge geben.
Nach 20-30 Min. wird angehalten, die Ausrüstung wird angerödelt und dann erst wird zur richtigen Stelle gefahren um dann auf 3 alle gemeinsam sofort per Rückwärtsrolle aus dem Boot zu fallen und abzutauchen. Auf Grund der meist starken Strömungen die hier vorkommen können wird extra darauf hingewiesen dass man die ersten Meter nur auf sich schaut bis man eine gewisse Tiefe erreicht hat und dann erst nach seinem Buddy. Treffpunkt ist dann auf ca. 32 Metern wo sich dann die ganze Gruppe zusammenfinden sollte. Erst wenn alle zusammen sind geht es weiter zu der ersten Höhle. Zu den Tauchgängen an Protea Banks sei gesagt dass hier kein Wert auf gemütliche Rifftauchgänge gelegt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen(auch auf der Homepage zu lesen), dass es hier um Haitauchgänge geht. Zu der Zeit als wir vor Ort waren wurden wir regelrecht über das Riffdach geblasen und wir mussten tierisch aufpassen damit wir die Höhle nicht verpassten. Ein Zurück wäre gegen diese Strömung nicht möglich gewesen. An der Höhle angekommen gingen tauchten wir kopfüber hinein. Hier war auf Grund des Strömungsschattens recht angenehm, dann war erst mal Luft holen angesagt. Diese Höhle bietet den südafrikanischen Raggies zu dieser Jahreszeit Unterschlupf. Als wir dort waren trafen wir in der ersten Höhle ca. 20 Sandtigerhaie an. Man sollte darauf achten dass man nicht zu tief in die Höhle vordringt denn die Haie sind relativ scheu und ziehen sich ebenfalls immer tiefer zurück oder flüchten komplett aus der Höhle. Nach ca. 4-5 Minuten fotografieren und Zähne sammeln geht es dann weiter zur zweiten, etwas kleineren Höhle. Dort bekommt man nochmals die Chance seine Speicherkarte zu füllen bevor es wieder nach oben geht.

Hier mal ein Bild (den Rest muss ich noch pimpen)
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Während wir unsere Dekostopps abgehangen haben sahen wir immer wieder Bullenhaie neugierig um uns herum schwimmen, allerdings nicht nahe genug um sie abzulichten. Diese Chance nahmen wir dann beim 2. TG, dem sogenannten Bait (High Risk Dive) wahr. Nach einer kleinen Pause an Land in der man eine Kleinigkeit essen und trinken kann, eine neue Flasche bekommt und Roland den Köder vorbereitet. Im nahe gelegenen Supermarkt kann man sich auch auf die Schnelle etwas besorgen. Anschließend geht es dann wieder auf den Ritt. Auf offener See, ca. 8 km vom Ufer entfernt, hält das Zodiak an. Der Yum (Fischblut und Fischöl) geht über Bord und verteilt sich was man anhand des glänzenden Ölteppichs auf der Wasseroberfläche sehr gut beobachten kann. Anschließend füllt Roland eine Waschmaschinentrommel mit Sardinen und hängt diese an einem 10 Meter langen Seil ins Wasser. Dann heißt es Warten und immer wieder ins Wasser schauen ob sich schon Aktivität zeigt. Nach 30 Minuten sprangen wir dann ins Wasser und tauchten ab. Kaum im Wasser sahen wir schon einen riesigen Schatten der sich beim näher kommen dann als Tigerhai entpuppte (was zu dieser Zeit nicht gerade gewöhnlich ist). Der Hai verschwand jedoch sofort als er uns richtig wahrnahm in die unendlichen Tiefen und lies sich auch nicht mehr blicken. Dann ging es los.... es tauchte ein Zambesi nach dem Anderen auf bis wir schließlich von ihnen umzingelt waren. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, dass wenigstens am Anfang ein Mindestabstand zum Bait eingehalten wird, i.d.R. ca. 10m. Vor lauter Fotografieren sollte nicht vergessen werden die Haie genau zu beobachten denn nach ein paar Minuten verlieren sie die Scheu und kommen ziemlich nahe. Zu den Bullenhaien kamen dann noch einige Blacktips die auf Grund ihrer Größe auch nicht zu unterschätzen sind. Der Bait Tauchgang ist kein Fütterungstauchgang sondern die Tiere sollen dadurch nur angelockt werden. Mein längster TG von den dreien dauerte ca. 1,5 Stunden. Auf Grund des vorherigen TG’s, der wegen der Tiefe und der entsprechenden Zeit auch eine dazugehörige Deko hatte, musste ich nach dem Bait der sich auf 10-12 Metern abspielte noch einige Minuten Deko unter dem Zodiak absitzen. Unangenehm wurde es als alle Anderen plötzlich aus dem Wasser waren und ich dann noch 2 Minuten alleine war, das war dann nachher auch auf dem Boot noch Thema da ich das nicht unbedingt lustig fand!

Meine Bilder vom Bait sind nicht öffentlichkeitstauglich da sie noch Hilfe von Franks PS-Workshop benötigen ;)

Da man i.d.R. gegen 14 Uhr zurück ist hat man noch den ganzen Nachmittag um etwas zu unternehmen. So ist es möglich zu einem nicht weit entfernten kleinen Game Reserve zu fahren oder die Gegend zu erkunden.

Eine kleine Zebraherde, leider hat es geregnet so dass sich alle Tiere etwas verkrochen haben
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Ausblick am Eagle's Nest
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Die Hängebrücke ist nichts für Höhenkranke, vor allem nicht wenn der Wind so stark bläst wie an diesem Tag :)
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Bei den Tauchgängen an den Protea Banks ist man sehr vom Wetter abhängig. Als wir auf Grund des hohen Wellengangs auch mal einen Tag nicht Tauchen konnten, machten wir z.B. einen Ausflug zu einer Krokodilfarm in der man nicht nur Krokodile sondern auch diverse andere Tiere (wilde wie auch gefangene) zu sehen bekam und bei der Fütterung zusehen konnte.

Nahaufnahme
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Dies Vögel sind die nervigsten Tiere die man sich am Morgen vorstellen kann. Die Hähne auf den Philippinen sind da nichts dagegen.
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Sonnenbad
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Für den großen Hunger am Abend gibt es jede Menge Möglichkeiten und bekommt die entsprechenden Informationen gerne von Roland und Beulah oder wie in unserem Fall auch von unserem Guesthouse Besitzer.

So, nach 5 Tage geht es nun weiter auf eine 4-stündige Fahrt zu unserer letzten Etappe, dem Hluhluwe-Umfolozi Game Reserve um auch mal über Wasser zu sehen was unsere Kameras so alles können ;)
Zuletzt geändert von Dani am Do 29. Jan 2009, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Hoppala - der Fred war versehentlich gesperrt :oops:

Jetzt sollte es wieder gehen :P

Gruß, Ivo
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Dani
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Beitrag von Dani »

Merci :mozilla_kiss: sonst kommt es ja nie zum Ende (vorraussichtlich) morgen mit der letzten Etappe :wink:
LG
DANI
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Uwe Schmolke
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Beitrag von Uwe Schmolke »

Hallo Dani,
ganz lieben Dank ür Deinen ausführlichen Bericht :P
Find ich ganz klasse :P

Da Südarika auch bei mir auf der "to do" Liste steht, lese ich mich gerne ein.

Nur weiter so :!:

Ich freu mich bereits auf den nächsten Teil :P

Viele Grüße
Uwe
Nikon D800 im Seacam & D200 im Nexus Gehäuse. Canon G12 im Patima. Div. Linsen und Blitze.
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Dani
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Beitrag von Dani »

Letztes Kapitel in dem es jetzt einmal nicht um das Tauchen geht


Nach ca. 4-stündiger Fahrt von Ramsgate aus kamen wir am Eingang des Hluhluwe Game Reserve an wo wir 2 Nächte in der Lodge verbrachten und am Schluß noch eine Nacht im Bushcamp. Von hier aus mussten wir dann nochmals eine Stunde durch den Park fahren um zu unserer 1. Unterkunft zu gelangen. Während der Fahrt konnten wir dann schon mal die ersten Tiere beobachten, so z.B. gleich nach dem Eingang das erste Breitmaulnashorn.
Da es schon begann dunkel zu werden fuhren wir auf direktem Weg, ohne großartig anzuhalten zur Lodge um unsere nassen, muffigen Tauchsachen aus den Säcken zu befreien, uns gemütlich einzurichten und den ersten Abend bei einem Gläschen Wein bzw. Bier auf dem Balkon ausklingen zu lassen. Wir hatten 2 schön geräumige Bungalows direkt am Rande des Komplexes danach kam dann gleich der elektrische Zaun und der Park.
Wir buchten die Lodge als Selbstverpfleger so kann man dann auch noch den ein oder anderen Euro sparen. An einem Abend gingen wir im Hotel essen. Das Büffet ist nicht gerade günstig aber reichhaltig und geschmacklich in Ordnung.

Toller Ausblick direkt in den Park aber vorsicht vor den schlauen Affen
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Am nächsten Morgen schmierten wir uns zuerst einige Sandwiches und packten uns Obst ein damit wir gerüstet waren für die erste Pirschfahrt durch den Bush. Da wir einen großen Mietwagen hatten verzichteten wir auf den Luxus einer geführten Fahrt mit dem Safariauto was allerdings den Nachteil hat dass einem schon das ein oder andere Tier verborgen bleibt. Die Ranger wissen natürlich wo sie schauen müssen und bleiben untereinander in ständigem Funkkontakt. Da die geführten Fahrten zeitlich begrenzt sind nahmen wir dies jedoch auf uns. Wir konnten anhalten wo wir wollten und standen somit nicht unter Druck. Im Park gibt es einige schöne Plätze an denen man auch aussteigen konnte bzw. durfte um Fotos von der grandiosen Landschaft zu machen oder einfach mal...... ihr wisst schon ;). Natürlich muss man hier immer wachsam sein denn die wenigen Rastplätze oder die hölzernen Beobachtungsverschläge an den Wasserlöchern sind nicht umzäunt so dass jederzeit etwas Wildes vorbeikommen könnte.
Wir fuhren an beiden Tagen gegen 9 Uhr los und wurden an keinem Tag enttäuscht. Das Wetter war hervorragend und die Tiere ließen sich aus nächster Nähe beobachten. Sehr beeindruckend war die Erfahrung 3 Kaffernbüffeln Auge in Auge gegenüber zu stehen. Wir fuhren auf einer Holperpiste und da standen sie plötzlich keine 2 Meter von unserem Auto entfernt. Wir zogen todesmutig unsere Schiebetür auf damit wir ohne Störungen fotografieren konnten. Diese Riesenviecher beäugten uns genau und ließen sich durch uns nicht großartig stören (denke ich halt mal :roll: ).

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Ob eine Horde Paviane um das Auto, ein riesen Elefantenbulle der uns fast in Selbiges gestiegen wäre bis hin zu den possierlichen Warzenschweine und Impalas, die Tiere konnten alle aus nächster Nähe bestaunt und abgelichtet werden.

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Eigentlich haben wir in der Zeit im Park fast alles gesehen was es zu sehen gab nur die Raubkatzen blieben uns verwehrt :(

Sehr abenteuerlich war unsere letzte Nach im Bushcamp. Es befindet sich direkt an einem Hang an dem sich darunter ein Wasserloch befand. Das Camp besitzt keinen Zaun und man sollte immer darauf achten dass die Gatter zum Haupthaus geschlossen bleiben damit sich die Tiere nicht in der Küche vergnügen. Die einzelnen Hütten sind über Holzstege miteinander verbunden damit man sich nicht durch das Unterholz schlagen muss.

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Ich hatte eine Hütte für mich alleine die ich auch selbst aussuchen durfte. Ich dachte es wäre bestimmt idyllischer die entfernteste Hütte zu nehmen um das Bushfeeling so richtig zu erleben. Hätte ich vorher gewusst dass um 22 Uhr der Generator ausgestellt wird und unsere männlichen Heroes alle schon um 21 Uhr in die Kojen vielen hätte ich mir das vorher noch einmal genauer überlegt. Wir saßen noch auf der Veranda des Haupthauses und genossen den mitgebrachten Wein.

Die Veranda am Haupthaus mit Blick hinunter zum Wasserloch
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Als wir dann zu unseren Hütten gingen war das Licht natürlich schon aus und ich musste alleine ca. 500 Meter durch den Busch marschieren nur mit meiner kleinen Backup Funzel bewaffnet. Überall raschelte es und ungewohnte Geräusche waren zu hören. Am liebsten wäre ich gerannt aber man weis ja nie was da so auf einen lauert also habe ich mich zusammengerissen. Puhhhh geschafft, jetzt schnell in die Hütte, Türe zu und beruhigen :)
Die Hütten sind geräumig, besitzen einen Balkon und ein Bad.

Ein sagenhafter Blick vom Balkon aus
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Der Blick aus der Dusche
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Die Betten sind riesig und gemütlich. Der Nachteil an den Hütten (für alle Insektenfreunde) ist dass der Fußboden Fugen hat durch die man direkte Durchsicht in die Tiefe hat. Die Hütte stand auf Stelzen am Hang und darunter war dann schon der Busch. Allerlei Getier ist auf jeden Fall vorhanden und hat freien Eintritt. Nichts schöner als eine warme Dusche zu nehmen, die Haare auszuwaschen und er erste Blick geht auf eine riesen Spinne die direkt über dem Kopf häng. Nachts auf jeden Fall das Moskitonetz um das Bett spannen und am besten unter der Matraze festklemmen damit ja nichts reinkommt. In der Nacht konnte ich kaum schlafen denn die ungewohnten Geräusche hielten mich wach. Da raschelte es im Strohdach, seltsame Töne kamen aus dem Busch, es plätscherte am Wasserloch und, und, und.
Ich denke 1-2 Nächte länger und man hätte sich daran gewöhnen können.

Am Nächsten morgen in aller Frühe machten wir uns zusammen mit einem bewaffneten Ranger auf zu einem Bushwalk.
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2 Stunden zu Fuß durch den Busch um mal eine andere Perspektive als die aus dem Auto raus wahrzunehmen. Und he, ich kann jetzt den Dung von Spitzmaul- und Breitmaulnashorn auseinander halten :lol:
Zu Fuß war das Gefühl noch viel intensiver in der Wildnis zu sein. Ob Gazellen, Zebras, Giraffen.... alles war noch viel größer hatte man das Gefühl. Das Erlebnis schlecht hin hatten wir an einem fast ausgetrockneten Wasserloch als ich noch vor dem Ranger eine Hyäne entdeckte.

So, am frühen Mittag hieß es dann Abschied nehmen und wir machten uns auf den langen Weg zurück nach Deutschland :cry:

Mein Fazit dieses fast 3 wöchigen Urlaubs. Ich würde jederzeit wieder nach Südafrika fliegen allerdings die Reise etwas anders gestallten.
Mit Chris Fallows würde ich auf jeden Fall noch das ein oder andere Mal rausfahren evtl. mal im afrikanischen Sommer eine seiner offshore Touren mitmachen um Blauhaie und Makos zu sehen. Die Haitouren in Gaansbai (Shark Alley) sind mir zu kommerziell und kämen für mich nicht wieder in Frage. Protea Banks könnte um 1-2 Tage verlängert werden da einem das Wetter schon mal einen Strich durch die Rechnung machen kann. Evtl. würde ich noch 1 Woche Mozambique dranhängen. Eine Safari habe ich jetzt mal gemacht. War eine Erfahrung die ich ebenfalls nicht missen möchte aber das reicht mir.

So, ich hoffe der kleine Einblick wie so ein Urlaub ablaufen könnte hat Euch gefallen. Bis zum nächsten Mal ;)

Liebe Grüße
Dani
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(Ersatz: meine olle C4000 Zoom im PT10)
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M. Henke
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Beitrag von M. Henke »

Herzlichen Dank für diesen ausführlichen und interessant geschriebenen Reisebericht. Ich bin sicher, die eine oder andere Info wird uns auf der nächsten Tour weiter helfen.
LG
Michael
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Andiline
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Beitrag von Andiline »

Danke Dani, Südafrika steht auch noch auf meiner Wunschliste, aber ob und wann ich das mal machen kann, steht noch in den Sternen. 2009 und 2010 gibt das wohl nichts.

Vielen Dank aber schonmal für die Einblicke.

LG
Andrea
Olympus OM-D E-M5 im Nauticam-Gehäuse, Inon D2000w/ Über Wasser: Canon 5D MarkII + 7D - Canon 15-85 mm, 24-105 mm, 50 mm Makro, 100 mm Makro und weitere Spielzeuge.. ;-)

Webseite: http://www.andreaonline.de/ - Reise-/Foto-Blog: http://andreaontour.de/
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Pedi
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Registriert: Do 1. Okt 2009, 20:48

Beitrag von Pedi »

Hi Dani,

viele Dank fuer die schoene Vorstellung von Suedafrika. Sehr oft stellen einige Deutsche dieses schoene Land negativ da.

Uebrigens, dieses Jahr sind sehr viele Wale hier und schwimmen vor meinem Kuechenfenster...

Einen spaeten Gruess aus Simons Town

Pedi
NIKON D700 | NIKON SB900 | NIKON 14-24 | NIKON 24-70 | NIKON 105 MACRO | SUBAL ND700 | und etwas Kleinkram
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