DSRL für Ostsee und Binnenseen

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OstseeMartin
Beiträge: 3
Registriert: Do 30. Dez 2010, 12:00

DSRL für Ostsee und Binnenseen

Beitrag von OstseeMartin »

Hallo,

zuerst wünsche ich Euch allen ein frohes neues Jahr!

Als Neuer möchte ich mich hier kurz vorstellen.

Ich bin begeisterter Ostseetaucher und in dieser viel an Wracks unterwegs.
Ich tauche seit 13 Jahren und habe bisher auch einige analoge Fotos(und Videos) UW gemacht, diese zumeist zu Dokumentationszwecken.
Eine Sea and Sea MM II Ex und eine Nikon f90 im Subalgehäuse nutzte ich dafür, zweitere allerdings bisher ausschließlich mit der Automatikeinstellung.

Ich fand bisher nicht die Zeit, mich intensiver mit Fotografie auseinanderzusetzen. Und an Land nicht das nötige Interesse (ändert sich gerade massiv).

In letzter Zeit erreichen mich desöfteren Anfragen und Anregungen zu ambitionierteren Aufnahmen. Auch Schwimmbadaufnahmen wurden gewünscht.

Demnach setze ich mich gerade mit UW-DSRL-Technik auseinander und möchte zeitnah in eine gute Ausrüstung investieren. Mein Interesse steigt zunehmend und ich bin von der Theorie (unter anderem aus Euerm Forum) jetzt schon begeistert. Was da alles so geht..! Ich werde auf der Boot sein und mich da über aktuelle Gehäuse informieren.

Zuvor möchte ich mich aber für ein Kamerasystem entscheiden und suche vorrangig bei Canon und Nikon. Und an dieser Stelle beginnen die Fragen.

Da wir ja in unseren Gewässern auf Grund der Sichtbedingungen stark eingeschränkt sind, soll mein Fokus hauptsächlich auf diesen Bereich gerichtet sein. Klar werde ich u.a. auch Makrofotografie nutzen, aber mein Hauptaugenmerk liegt im Weitwinkel-/Fisheyebereich.

1. Wie wichtig scheint es aus Eurer Sicht, dass es sich um eine Kamera mit Vollbildsensor handelt? Oder können Kameras mit APS-C Sensor ausreichend gute Fotos im "extremen" Weitwinkelbereich machen?

2. Welche aktuellen oder älteren Objektive sind da sehr empfehlenswert? Ergibt sich daraus eine Favorisierung einer Kamera?
Lese in diesem Zusammenhang oft über das Tokina 10-17mm fisheye.

3. Bei welchen Modellen klappt die Live-View-Funktion ohne relvante Einschränkungen?

4. Ich bin über sonstige Tipps zu Kamera und Objektiven in diesen Gewässern sehr dankbar!

5. Und ich habe von Sea and Sea 1xYS60/S und 1xYS50. Sind beide "problemlos" mit allen Gehäusen kombinierbar bei Erhalt der TTL Funktion?

Soweit erstmal meine Fragen an dieser Stelle. Ich sehe mich in einem Prozeß und werde garantiert auf weitere Fragen stoßen, die ich Euch dann mal stelle.
Vorerst schonmal vielen vielen Dank!!!

Martin
D300
Beiträge: 709
Registriert: Di 20. Jan 2009, 16:29

Beitrag von D300 »

Moin OstseeMartin,

zu 1.
Ich denke, es gibt genug Beispiele, dass das Halbformat sehr gute Bilder im extremen Weitwinkel liefern kann.

zu 2.
Mein Lieblingsobjektiv ist das Nikkor 10,5 mm DX 2,8
Ich habe auch noch ein Nikkor 12-24mm DX 4,0 aber ich nutze es in meinen Tauchgewässern bisher kaum, da die Kamera oft Probleme mit dem fokusieren hat.
Ein 116 DX Pro 2,8 (Tokina) ging zurück, weil ich mit den Ergebnissen unzufrieden war.

Du wirst unbedingt ein vernünftiges Fokuslicht brauchen.

zu 3.
Kann ich nicht beurteilen, ich nutze die Live View nicht

zu 4.
Du solltest eine Kamera auswählen, die gut mit höheren ISO Werten zurecht kommt, die wirst Du sicher in der Ostsee brauchen.
Objektive sollten so lichtstark wie möglich sein
Persönlich würde ich jetzt ein Vollformat bevorzugen. Z.B. eine D700 o.ä.
Ob Canon oder Nikon ist eine Glaubensfrage.
Willst Du weiterhin filmen?

zu 5.
Deine Blitze kannst Du wahrscheinlich nicht für Dein Ostsee-Weitwinkel-Projekt gebrauchen. Du brauchst Blitze mit ordentlich "Feuer- und Leuchtkraft".
Ich hatte 2 Sea&Sea YS110 Alpha. Bin froh, dass sie mir abgeraucht sind.
Habe dann 2 YS 250 Pro bekommen. Nachteil: sehr schwer. Das merkt man auch unter Wasser.

Über ein gutes Armsystem solltest Du auch nachdenken. Für Weitwinkel musst Du recht lange Arme haben.
Ich bin von Sea&Sea auf Ultralight gewechselt.

Soviel von mir und meinen Erfahrungen. Ich tauche in der norwegischen Nordsee, über dem Polarzirkel, im Winter dunkel und im Sommer ähnlich wie Ostsee.

Als Beispiel ein Foto von gestern an dem Wrack der M/S Hamburg.
Das Wrack liegt in Svolvaer, im Hafen, also oft miese Sicht.
(In der Ostsee wohl Kategorie "gut - sehr gut" :-) )
Durch die Feiertage war es im Hafen ruhig gewesen und somit die Sicht brauchbar. Ca. 7-10 m, je nach dem ob ich vor oder hinter meinen Tauchkollegen war... :roll:

D300, Nikkor Fisheye 10,5 mm DX, 2 x Sea&Sea YS 250 Pro - halbe Leistung - pro Blitz + Diffusor, ISO 400, 1/60sec, Blende F4
Irgendwo im Wrack:

Bild

Offtopic: warum fliegen meine eingefügten Smilies immer an das Ende vom posting? und nicht dahin, wo ich sie haben will??
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Helge Suess
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Beitrag von Helge Suess »

Hallo Martin,

die Abmesung des Sensors spielt primär bei der "Filmempfindlichkeit" eine Rolle. Je größer, desto höher kannst du die Empfindlichkeit schrauben ohne das Bild zu arg mit Rauschen zu überziehen.

Man kann mit allen DSLRs recht gute WW bzw. FE Bilder machen. Je kleiner der Sensor, desto günstiger ist die Lichtverteilung (weniger Randabschattung) über die Bildfläche.
Kleinere Sensoren führen auch zu etwas mehr Schärfentiefe bei gleichem Bildwinkel und gleicher Blende. Wenn du gerne mit Schärfe freistellst geht die Tendenz zum großen Sensor.

Ich würde ein Fischauge einem WW vorziehen. Es hat meiner Meinung nach eine ästhetischere Abbildung im Wasser. So ganz nebenbei verzeiht es auch kleinere oder nicht so optimal sitzende Domescheiben. Bei WW fängst du dir schnell mal Randunschärfen ein. Besonders, wenn es dunkler ist und du mit weiter offener Blende arbeiten musst.
Für KB ein 16mm Fischauge, für APS-C ein 10,5mm Fischauge oder für FT ein 8mm Fischauge.

Wenn du bisher mit Sucher gearbeitet hast dann vergiss den LiveView. Im Wasser sind oft starke Reflexe an den Gehäusescheiben und du kannst den Bildschirm schlecht sehen. Der Blick durch den Sucher ist derzeit noch nicht zu ersetzen. Du kannst ihn aber verbessern. Mit einem Winkelsucher. Wenn du da mal den Unterschied kennst willst du einen haben.

Die Blitze müssen für DSLRs mit einem Adapter im Gehäuse betrieben werden weil sich die Ansteuerung drastisch geändert hat. Welche Blitze TTL mit DSLRs schaffen erfährst du beim Hersteller der Adapter (Heinrichs-Weikamp) oder bei mikedive.

Helge ;-)=)
E-5 im UK-GERMANY Gehäuse.
OstseeMartin
Beiträge: 3
Registriert: Do 30. Dez 2010, 12:00

Beitrag von OstseeMartin »

Hallo D300 und Helge,

erstmal schon vielen Dank für Eure Antworten.
Habe mir heute auch nochmal einen intensiveren "Grundkurs" in DLRS-Technik und Auswahl geben lassen.
Werde langsam schlauer...
Ich habe von der analogen F90 noch ein AF NIKKOR 24mm, 1:2,8 D liegen. Das könnte ich doch sicher auch mit ner digitalen Nikon verbinden? Und für Schwimmbadaufnahmen verwenden?
Was bräuchte ich dafür für einen Port. Würde es auch mit nem Großen Dom(fürs Fisheye) funktionieren?

D300
7-10 m Sicht sind natürlich für die Ostsee ein Traum. Obwohl die Sichtweiten jetzt im Winter auch deutlich besser sind. War nur paar Wochen nicht mehr im Wasser.
Das Foto von Dir gefällt mir sehr gut.

Das mit den Blitzen dachte ich mir schon, aber es ist auch noch zumindest ein Subtronic Gamma Blitz da. Mal schauen, ob ich damit irgendwie erstmal zurecht komme.
Für mich bzw. für die Anderen hat sowieso erstmal die Schwimmhallengeschichte Vorrang. Die Objektive usw. kommen dann nach und nach. Alles auf einmal geht nicht.

Und ich werde noch weiter filmen. Dafür ist aber vorerst noch eine H8 ebenfalls mit SUBAL-Gehäuse im Hause.

Martin
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Ivo
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Registriert: Do 3. Mär 2005, 10:50

Beitrag von Ivo »

OstseeMartin hat geschrieben:Ich habe von der analogen F90 noch ein AF NIKKOR 24mm, 1:2,8 D liegen. Das könnte ich doch sicher auch mit ner digitalen Nikon verbinden? Und für Schwimmbadaufnahmen verwenden?
Was bräuchte ich dafür für einen Port. Würde es auch mit nem Großen Dom(fürs Fisheye) funktionieren?

Martin
Hai Martin :P

Ja, das Objektv kannst Du weiterverwenden und auch mit dem Fisheyedome verwenden. Ggf. brauchst Du einen Zwischenring für den Port.

Gruß, ivo
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GetClose
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Registriert: Do 28. Dez 2006, 19:26
Wohnort: Nord Baden

Beitrag von GetClose »

Hallo Martin,

ich denke auch noch über eine Umstieg auf digital nach und Vollformat oder APS ist da sicher eine Grundsatzfrage. Vollformat kann natürlich eine bessere Bildqualität liefern. Nicht nur in Bezug auf das Rauschen, sondern auch bezüglich der Auflösung. Hierzu habe ich hier mal ein paar Anmerkungen gemacht: http://www.scubanova.de/uwpix/viewtopic.php?t=4081. Was das Bildrauschen angeht, stellt sich die Frage, ob Du hohe ISO Zahlen brauchst, z.B. im Schwimmbad oder in der Ostsee etwas tiefer (S103 oder so).
Wenn Du zu Nikon Vollformat tendierst, würde ich auf die D800 warten, die wohl im Frühjahr kommen wird.

Es stellt sich aber auch die Frage, ob die Qualität von APS mittlerweile nicht doch völlig ausreicht. Im Schwimmbad z.B. kommt man mit ISO Einstellungen hin, bei denen auch APS Kameras schon brauchbare Ergebnisse liefern.
Man kann Kosten und auch Gewicht einer solchen Ausrüstung schon in Grenzen halten, wenn man zu APS Objektiven greift. Schau Dir mal an, was neuere Vollformatobjektive inzwischen wiegen (z.B. das neue 105er Makro von Nikon).

Hinzu kommt, daß es so etwas wie das 10-17er von Tokina derzeit immer noch nur für APS gibt. Dieses Objektiv und die Möglichkeit, Gewicht und Volumen der Ausrüstung in Grenzen zu halten, lassen mich derzeit Richtung APS tendieren (wobei ich das bezüglich der Objektive und Ports auch sehr konsequent umsetzen würde).

Live View wirst Du allenfalls in Ausnahmesituationen nutzen wollen, da gebe ich Helge absolut Recht. An Land mit Schwenkmonitor könnte das andes aussehen (dann landest Du bei der Canon D60).

Deinen Subtonic Gamma wirst Du manuell weiter verwenden können, die Sea&Sea Blitze allenfalls über die Möglichkeit, sie optisch mit einem Digitaladapter auszulösen, weil Du die S&S Stecker nicht an ein DSLR-Gehäuse anschließen können wirst. Aber den Gamma als Erstblitz und den YS60 als optisch ausgelösten Zweitblitz (dann natürlich auch nur manuell) zu verwenden, das könnte mit etwas Bastelei gehen.

Dein 24er wirst Du technisch hinter einem größeren Dome verwenden können (nicht hinter einem der neuen Minifisheyedomes). Die Frage ist aber, ob Dir der Bildwinkel etwas bringt (erst recht an einer APS Kamera).

Viele Grüße,
Jürgen
Nikon D7000 im BS-Kinetics, Tokina 10-17, Sigma 18-50 Macro, Nikkon 85 Makro, Sigma 150 Makro, Hartenberger 250 ttl digital, SB800 im Subalgehäuse
Zum Spielen: Olympus C4000 Zoom in PT-010, C5050 im PT-015, SP320 in PT-030
In Rente: Nikon F80 im Gehäuse von René Hugenschmidt, Sigma 17-35, Nikkor 28-105, Nikkor 105 Makro, MMII, 1:3 Makro, 20er WW, Ikelite Ai/n, Oceanic Beli
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