Anfänger Hilfestellung E330

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Harald
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Anfänger Hilfestellung E330

Beitrag von Harald »

Hallo,

ich schau mir das Forum nun seit weit über einem Jahr als Leser und seit knapp 3 Monaten als Member der UWPIX-Gemeinde an und habe festgestellt, dass es eigentlich keine grundsätzlichen Hilfestellungen/Tipps für
echte DSLR Anfänger hier im Forum gibt.

Da ich nun seit ein paar Monaten im Besitz einer Oly E 330 bin habe ich einen Vorschlag um hierfür etwas Abhilfe zu schaffen (natürlich nicht ohne Eigennutz zu haben ;))

Wie wäre es wenn die Erfahrenen von uns den "Newbies" ein paar grundsätzliche Hilfestellungen zu den Kameras die sie besitzen hier im Forum geben würden? So eine Art Agenda/Guide

Meine damit so in der Art: wie bekomme ich mit meiner mir noch unbekannten, neuen Kamera beim ersten UW-Einsatz die bestmöglichen Bilder hin (einstellen der Kamera, Settings die es einem ermöglichen unter Wasser nicht gleich in Panik zu geraten weil einen die Features erschlagen usw.)

Dies könnte man dann für alle gängigen Kameras und auch Blitze machen und würde somit einen Leitfaden erstellen an dem sich Beginner erst mal orientieren könnten.

Bin durch den Kamera-und Gehäusetest zur Oly E 330 von Herbert Frei auf diesen Gedanken gekommen. Herbert Frei meinte das viele Digi DSRL
User viel zu viel an den Einstellungen rum fummeln und das sei aus seiner Sicht nicht nötig um gute Bilder hinzubekommen.

Denkt mal darüber nach. Mich würde es sehr freuen und vorallem helfen wenn mir jemand meine E330 so erklären könnte, dass ich im ersten Urlaub mit ihr im März kommenden Jahres auch ein paar Bilder zusammen bekomme die ihr als "gelungen" bezeichnet.

LG und ein frohes Weihnachtsfest
Harald
DER WEG IST DAS ZIEL - Oly E 330, Zuiko 14-54 mm, 50 mm u. 11-22 mm, UK Aquamir E 330, INON Z 240, Blitzarm MD04
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

@ Harald

Was mich betrifft, stelle ich nicht viel an der Kamera beim Tauchen rum.
Das schöne ist doch, wenn man sich auf Blende, Zeit, Zoom und manuelle Blitzstufe (wenn man kein TTL verwendet) beschränken kann. Das ganze im manuellen Modus.
Vielleicht verwendet man noch ISO hin und wieder - ENDE.
Von daher hat Herbert völlig recht.

Zu der OLYE-330 kann ich Dir nicht viel sagen - das ist mehr ein Computer denn eine Kamera :roll: :lol:

Aber Johannes hat ja auch die E-330, Helge und Mike ebenfalls. Die können bestimmt weiterhelfen.

Gruß, Ivo
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Harald
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Beitrag von Harald »

@Ivo, genau eine Antwort wie Deine, gab mir den Anlass zu meinem Vorschlag

Erklärung: Ich habe bisher mit einer kompakten Digi "geknipst" und meist nur alles auf Auto. Nun habe ich ein "großes" Teil und weiß z. Bsp. nicht was sind im Wasser die besten Blenden- bzw. Zeiteinstellung und das auch noch in Verbindung mit einem Blitz der vor lauter Einstellmöglichkeiten nur so strotzt. Viele werden sicher nun sagen - Übung macht den Meister. Ist auch kein Thema das man aus eigener Erfahrung lernen muss und soll.

Es gibt aber doch sicherlich einige grundsätzliche Einstellungen an diesen Teilchen, welche einem eine gewisse Sicherheit/Orientierung geben relativ gute Bildchen auch als totaler Einsteiger zu schiessen.

Ich z. Bsp. hab null Ahnung wie ich mit meinem neuen Inon Z240 umgehen muss wenn ich den manuell einstelle.

Hoffe Du/ihr versteht worum es mir geht.

LG
Harald
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Hallo Harald,

ich habe leider momentan nicht die Zeit eine komplette Bedienungsanleitung für DSLR-UW-Newbies zu schreiben, empfehle aber als erstes jedem, sich mit Hilfe von Literatur über die Zusammenhänge von Blende, Verschlusszeit, ISO und Blitzstärke im Klaren zu werden. Das erspart hier schon mal sehr viel Zeit und Text :wink: .

Wenn man das getan hat, sollte man die gewonnenen Erkenntnisse am besten im Schwimmbad ausprobieren und nicht bis zum nächsten Urlaub warten :D .

Ich kenne den Inon Z240 zwar nicht, aber im Prinzip funktionieren die Blitze doch alle gleich wenn manuell geblitzt wird.
Die verschiedenen Leistungsstufen von 1/1 bis 1/16 (oder geht der Inon sogar bis 1/32?) machen bei einer Halbierung des Wertes jeweils den Unterschied einer Blende aus... leider, ich hätte gerne halbe Blendenstufen :( .

Beispiel: Du fotografierst im WW mit der manuellen Einstellung 1/80 sec., F5,6, ISO 100 und Inon auf 1/4, was einer typischen Lichtsituation z.B. im Roten Meer auf 20-30m Tiefe entsprechen könnte. Jetzt würdest Du gerne etwas mehr Tiefenschärfe haben und verringerst deshalb um 1 Blendenstufe auf F8. Um den Lichtverlust zu kompensieren, musst Du den Inon auf 1/2 stellen (1 Blende Unterschied). Der Gesamtlichtanteil bleibt in diesem Fall ungefähr gleich, ungefähr deshalb, weil Du ja auch sogenanntes 'Available Light' (Umgebungslicht) nutzt, was durch die weiter geschlossene Blende auch verringert wird (nicht nur das Blitzlicht). Das angeblitzte Motiv im Vordergrund sollte aber gleichhell belichtet sein wie bei der vorherigen Einstellung.

Gruss,

Wahrmut
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netrene
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Beitrag von netrene »

Hallo Harald,

ich denke nicht, dass es möglich sein wird eine generelle Anleitung für alle Kameras zu erstellen.

Ich denke mal du hast dich hauptsächlich wegen dem Live View für die E-330 entschieden. Ich vermute mal die wolltest keine allzu große Umstellung von der kompakten Welt.

Ich würde dir empfehlen, den Z-240 erst einmal am Mikedive TTL Konverter zu betreiben. Dann kannst du damit deine Erfahrungen sammeln und vielleicht später damit beginnen, manuell zu blitzen.

Manuell blitzen heißt ja nicht automatisch, dass man bessere Bilder macht (meine Auffassung).

Ansonsten wäre es für dich sicher aussichtsreicher, dich selbst einmal mit der neuen Kamera zu beschäftigen, um dann konkretere Fragen zu stellen.

Grüße René
Nikon D800 im Nauticam Gehäuse, 2 Stk. Sea & Sea YS250 Pro, ZEN 230 Domeport, Sigma 15mm Fisheye, Nikon 16-35mm, Nikon 105mm, diverse Ports und Nauticam SMC.
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Beitrag von Johannes Kuhn »

hallo!
Wie Ivo und die anderen schon gesagt haben, macht es Sinn, die Kamera mal so kennen zu lernen, dass man 1. weiss wie blende, belichtung etc zusammenhängen und 2. wie ich schnell etwas ändern kann um auf das gewünschte ergebnis zu kommen.

Folgende Fragen Würde ich mir überlegen bzw ausarbeiten (im Trockenen):
- Wie bekomme ich weniger/mehr Tiefenschärfe?
- Welche Änderungen gehen mit der obigen einher?
- Wann brauche ich blitz? Was muss ich tun um keinen Blitz zu brauchen?

Zur Blitzfrage uw: ich selbst blitze fast immer auto :oops: habe damit aber recht gute erfahrungen gemacht, trotzdem sollte man bisschen manuell auch können, um zu wissen was man verändern muss, um auf das gewünschte ergebnis zu kommen. aber lass den blitz anfangs mal auf auto laufen.

Zur E330 Unterwasser kann ich dir noch nicht viel sagen, ich war bis jetzt zwar öfters im gehäuse mit ihr, aber noch nie unterwasser, vielleicht wage ich mich über die feiertage mal in ein pool:-)

Hast du das Softwareupdate auf der kamera gemacht?
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Hallo Harald :P

OK. Dann versuche ich es konkreter. Allerdings wird das dann ein bischen länger und mit Fortsetzung. :lol:

Du hast ein E-330 Aquamir bei Mike gekauft und hast dann denke ich auch den Heinrichs/Weihkamp TTL-Konverter drin?
Wenn ja, ist Dir das Thema manuelles Blitzen erstmal wurscht.
Was vorrangig bleibt, ist die Wahl einer richtigen Blende und Verschlusszeit - passend zu Deinem Motiv.


Blende:
Die Blendenöffnung ist entscheidend für die einfallende Lichtmenge, welche auf dem Film oder in Deinem Fall auf dem Four/Thirdssensor der E-330 landet. Je kleiner die Blendenöffnung (große Blendenzahl), desto größer ist die Schärfentiefe - also der Bereich auf dem Foto der Betrachter als scharf erscheint. Die absolute Schärfe befindet sich bei einem Foto aber nur an einer Stelle und nimmt darum herum kontinuierlich ab. Abhängig von der gewählten Blende geschieht dies stärker/schneller oder weniger stark/schnell.

Ein Bild mit einer großen Blende (kleine Blendenzahl) von f2,8 weist somit deutlich weniger Schärfentiefe auf, als ein Bild mit einer kleinen Blende (große Blendenzahl) wie z.B. f22.

Nun musst Du Dir die Blende betreffend überlegen, welche Art von Foto Du machen möchtest und welche Aussage es treffen soll bzw. wie die Wirkung auf den Betrachter sein soll.

Ein Beispiel aus der Makrofotografie:
Hier werden UW gerne Schnecken, Krebschen und anderes winziges Getier abgelichtet. Da die Schärfentiefe bei den Makroobjektiven oft im Millimeterbereich liegt, verwenden die Makrofreaks gerne kleine Blenden von f11 bis über f22 hinaus, um möglichst viel scharf von diesen Winzlingen ablichten zu können. Theoretisch sind auch Blenden über diese Werte hinaus verwendbar. Das Problem ist, dass das einfallende Licht an der Blende des Objektivs immer mehr gebeugt wird, wenn das Loch zu klein wird. So nimmt wohl die Schärfentiefe noch weiter zu, aber die allgemeine Bildschärfe nimmt ab durch die Beugung, was nun wiederum nicht gewünscht ist.

Schalt jetzt nicht genervt ab - ich bring es noch auf den Punkt... :roll: ...hoff ich... :lol:

In der Makrofotografie werden also gerne Blenden zwischen f11 und f22 verwendet.

Zur Schärfentiefe sollte man noch folgendes Wissen:
Wie erwähnt gibt es die absolute Schärfe nur an einem Punkt auf dem Foto. Drumherum nimmt sie kontinuierlich ab. Der Schärfeverlauf (Schärfeabnahme) ist aber nicht gleichmäßig.
Ich versuch es mal an diesem Foto zu erklären:


Bild


Hier siehst Du einen Krokofisch von mir. Der ist im Hochformat aufgenommen. Damit das Portrait wenigstens vom Maul bis einschließlich zu den Augen scharf ist, sollte man bei so einem Motiv nicht auf die Augen scharf stellen. Das hat folgenden Grund:
Stellt man auf die Augen scharf, so bewegt sich der Schärfebereich 1/3 vor den Augen und 2/3 hinter den Augen, wobei die absolute Schärfe genau auf den Augen liegt.
Also zielt man mit dem Schärfespeicher auf einen Punkt der ein Stückchen hinter dem Maul ist und verschwenkt die Kamera anschließend in den gewünschten Bildausschnitt. Dann auslösen und von der Schnauze bis hinter die Augen ist alles scharf im Kasten.
Das Beispiel mit dem Krokofisch habe ich bewusst gewählt, weil dies ein sehr häufig fotografiertes Motiv ist, bei dem man immer wieder scharfe Augen aber meistens ein unscharfes Maul sieht. Beispiel für scharfe Augen aber unscharfes Maul siehst Du hier:


Bild

Sorry Mantadance - ist nicht böse gemeint, aber ein gutes Beispiel.

Also einfach mal als Merksatz:
Makros meistens mit Blenden zwischen f11 und f22.



Du kannst die Unschärfe aber auch ganz gezielt als Aussage einsetzen.
Stell Dir vor Du fotografierst einen Fisch mit einer Fischassel am Maul. Du willst die Fischassel als Kernelement hervorheben und scharf ablichten. Dann kannst Du eine große Blende wählen (kleine Blendenzahl z.B. f5.6) um den Rest um die Assel in Unschärfe zu tauchen. Der Blick konzentriert sich dann auf die Assel und nicht auf das Umfeld.

Oder wie in diesem Beispiel von mir mit dem Auge des Engelhais. Durch eine große Blende fällt die Schärfe überwiegend auf das Auge und nicht auf den das Auge umgebenden Sand. Mit der Blende kannst Du also ein Element oder ein Motiv von der Umgebung isolieren. Hoffe man kann das bei den kleinen Bildern überhaupt ein wenig erkennen…

Bild

Wie gut das allerdings mit dem Liveviewmonitor der E-330 funktioniert kann ich nicht sagen. Auch mit einem Gallileisucher wie an meinem Gehäuse ist das mehr ein Wissen um den Umstand das es geht, denn ein durch den Sucher beurteilen können.
Das ist den großen Kamerasuchern mit einer Sportsucheroptik vorbehalten - Neid!

Wie Du also erkennen kannst, ist die Blende ein entscheidendes gestalterisches Element an Deiner Kamera. Mit Deiner digitalen Kompaktkamera sah das ein wenig anders aus, da die Schärfentiefe durch den kleinen verbauten Bildsensor eh immer größer war als bei den digitalen Spiegelreflexkameras. Das ist auch ein Grund, warum unser Member Leo mit seiner Kompakten OLY so tolle mit großer Schärfentiefe versehene Makros produzieren kann - kamerabedingt!

Verschlusszeit:
Die Verschlusszeit Deiner Kamera gibt in 10tel oder 100stel Sekunden an, wie lange das Umgebungslicht auf den Kamerasensor fällt. Durch die Dauer der Öffnung des Verschlusses wird in erster Linie bestimmt, wie viel Licht auf den Sensor gelangt.
Je kürzer der Verschluss geöffnet bleibt, desto weniger Licht fällt auf den Sensor.
Ein richtig belichtetes Bild ist immer abhängig aus dem Zusammenspiel der gewählten Blende und der gewählten Verschlusszeit. Sie bilden sozusagen ein abhängiges Paar.
Nun macht es aber keinen Sinn den Verschluss solange offen zu halten, bis das durch das Objektiv einfallende Licht ausreicht, das Bild richtig zu belichten. Mit der Dauer die der Verschluss geöffnet ist, steigt die Gefahr ein verwackeltes Bild zu erzeugen. Auch werden über die Dauer der Verschlusszeit Bewegungen eingefroren oder sichtbar gemacht.
Einen Fisch wird man in der Regel scharf ablichten wollen. Schwimmt er, wird man zwangsläufig eine kurze Verschlusszeit wählen müssen, damit ihm kein Schweif aus Bewegungsunschärfen anhängt. Bei einem hektischen Anemonenfisch kann das eine andere Zeit sein, als bei einem lahmen Kugelfisch der rumdümpelt.
Eine kurze Verschlusszeit wiederum würde eine offenere Blende bedingen, die eine fehlende Tiefenschärfe nach sich ziehen würde. Aus diesem Grund und aus Gründen der Farbselektion UW verwendet man bei den Tauchgängen das Blitzlicht. Eine möglichst kurze Verschlusszeit in Verbindung mit mittleren bis kleinen Blenden (f5,6 - f22) sind unter Zuhilfenahme von Blitzlicht gut für die Fischfotografie geeignet.

Beispiel:

Bild

Kameraeinstellung bei diesem Foto war: Blende = f20; Verschlusszeit 1/125 sec.

Die Verschlusszeit von 1/125 sec. war ausreichend, um die Bewegung des Clownfisches einzufrieren. Die Blende von f20 sorgt für Tiefenschärfe, hätte aber auch geringer wie z.B. f11 ausfallen können.
Bedingt durch die 1/125 sec. Verschlusszeit ist der Hintergrund relativ dunkel, obwohl die Aufnahme am helllichten Tag bei hohem Sonnenstand entstand. Der dunkle Hintergrund isoliert das Tier aber für den Betrachter sehr gut.
Weitere Beispiele für Fischaufnahmen die am Tage entstanden aber mit dunklem Hintergrund durch die kurze Verschlusszeit und kleine Blenden (große Blendenzahl) entstehen können:

Bild

Bild

Die Verschlusszeit nimmt also maßgeblich Einfluss auf die Helligkeit eines Fotos.
Die letzten beiden Bilder sind natürlich mit Hilfe von Blitzlicht entstanden.
Dies bringt die Farben UW zurück und sorgt für die benötigte Lichtmenge, die man dem Sensor durch die kurze Verschlusszeit vorenthält.
Die Verschlusszeit lässt sich aber nicht beliebig kurz einstellen. Bei meiner D60 z.B. ist bei Verwendung von Blitzlicht bei 1/250tel Schluss. Wird die Zeit noch kürzer, ist der Verschluss auf den Fotos zu sehen. Wie weit das mit Deiner E-330 geht kann ich nicht sagen.


Ich sagte, dass Blende und Verschlusszeit ein Paar bilden.
Wäre ein Bild bei Blende f8 und 1/125 richtig belichtet, so wäre die Belichtung auch bei Blende f5,6 und 1/250 korrekt. Zwischen f5,6 und f8 liegt ein ganzer Blendensprung - der Faktor ist hier x1,4. Der Sprung von 1/125 auf 1/250 ist ebenfalls ein Ganzer (Halbierung der Belichtungszeit). Das Bildergebnis wäre die Belichtung betreffend identisch. Die Schärfentiefe hätte sich allerdings geändert. Kleinere Blende (größere Blendenzahl) = schärfer.

In 20m Tiefe wirst Du ohne Blitzlicht jedoch keinen Fisch mit f8 und 1/125 sec. ablichten können, da das Bild viel zu dunkel würde. Du brauchst aber die mittlere Blende für die Schärfentiefe und die kurze Verschlusszeit, damit das Bild nicht verwackelt. Nun muss der Blitz her, um fehlendes Umgebungslicht auszugleichen.
In Deinem Fall übernimmt der TTL-Konverter die Steuerung der Blitzmenge. Ich wie auch andere stellen dazu manuell die Teillaststufen am Blitz ein. Daher brauchst Du Dich erst einmal nicht um die manuelle Blitzbelichtung kümmern.

Also als Merksatz mal notieren:
Fische möglichst mit kurzen Verschlusszeiten und einer Blende zwischen f8 und f22 mit Blitzlicht fotografieren.
Es gibt natürlich noch diverse andere Möglichkeiten und das Alles ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Das sind einfach mal die von Dir gewünschten Einstellungen, mit denen Du schnell zu brauchbaren Ergebnissen kommen wirst.

Gruß, Ivo
Zuletzt geändert von Ivo am Fr 22. Dez 2006, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Da sich Ivo jetzt schon die Mühe gemacht hat, von mir noch 3 Anmerkungen zur Schärfentiefe:

1. ist die Schärfentiefe auch von der Brennweite des Objektivs abhängig, kürzere Brennweiten produzieren mehr Schärfentiefe, ein 8mm FE also viel mehr als ein 50mm Macro.

2. hängt die Schärfentiefe, wie Ivo schon schrieb, von der Sensorgrösse ab. Der, für DSLRs, relativ kleine Olysensor produziert dabei mehr Schärfentiefe als der Sensor meiner 20D. Der Sensor einer 20D wiederum erzeugt mehr Schärfentiefe als ein Vollformatiker (an KB) z.B. einer 5D oder einer analogen SLR.

3. ist die auf ein Motiv anwendbare Schärfentiefe auch vom Abstand zu demselben abhängig, sie steigt proportional mit der Entfernung. Eine Schnecke aus 20cm (ab Sensor) fotografiert hat bei F11 eine wesentlich geringere Schärfentiefe als aus 40cm Entfernung.

Gruss,

Wahrmut
Gruss

Wahrmut

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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Danke für die Ergänzungen Wahrmut :P

Harald hat derzeit nur das 14-54mm Zuiko wie ich in der Signatur gesehen habe. Das ist für Dich Harald erstmal gut, da Du Dich ganz auf diese Optik konzentrieren kannst. Somit bleibt Dir das Ausprobieren mit Wechseloptiken, die alle ihre ganz eigenen Charaktere haben "erspart".

Mach es wie ich und stürze Dich ein paar mal in das "tiefe gelb" eines Kinderpools und probier mal verschiedene Blenden an statischen Motiven aus. Du wirst schnell feststellen, dass sich vieles schlimmer liest als es tatsächlich ist. Scharfe, farbenfrohe Bilder sollten Dir schon nach wenigen Aufnahmen gelingen.

Gruß, Ivo
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Harald
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Beitrag von Harald »

@Ivo und Wahrmut, vielen Dank für diese tollen und auch verständlichen Hilfestellungen - dafür gibt es bei einem persönlichen (hoffentlich bald) Zusammentreffen nicht nur ein Bier! :D

Ich muss zwar den einen oder anderen Satz noch mehrmals durch lesen um in voll zu verstehen, aber genau solche Hilfestellung meinte ich.

Derzeit übe ich an Land (wie sich das anhört) an Orchiden und meinem Kater mit unterschiedlichen Blenden und z. Bsp. immer der gleichen Belichtungszeit und umgekehrt.

Mitte Februar fahre ich übers Wochenende nach Aufkirchen ins Indoor Tauchcenter um im Wasser zu üben und ich lese auch fleissig Lektüren, aber solche Tips wie von Euch Beiden sind unglaublich hilfreich weil sie einem ein bisschen den Bammel vor der "großen Kamera" nehmen.

Ich denke da geht es nicht nur mir so, sondern auch vielen anderen "Newbies".

@Ivo, nachdem ich bei Michael das 50 mm und seine Bilder gesehen habe werde ich es mir wohl noch vor meinem Urlaub zulegen müssen :wink: Den Heinrichs Adapter habe ich übrigens drin.

Noch einmal herzlichen Dank das Ihr diese kleine Hilfestellung gegeben habt. Und ich verspreche Euch weiter mit Fragen zu bombadieren wenn ich aus Aufkirchen mit den ersten Bildern zurück bin.

LG
Harald

PS: Meiner Meinung nach sollten wir wirklich prüfen ob es für die Beginner (mich eingeschlossen) nicht hilfreich wäre, einen allgemeinen Leitfaden wie Ivo + Wahrmut ihn hier abgegeben haben, als extra Thread im Forum zu installieren. Den diese Tips sind ja unabängig vom Kameratyp und sehr nützlich.
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Helge Suess
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Beitrag von Helge Suess »

Hallo zusammen!

Eigentlich habe ich vor einem Jahr mit dem Gedanken gespielt das alles in ein Buch zu fassen. Als ich bei meinen Nachforschungen (das muss ja auch jemand zahlen) fesetgestellt habe, dass Herbert Frei damals schon an einem Buch arbeitete habe ich das Projekt sofort eingestellt.

Ich habe das Buch noch nicht gesehen (nur das davor veröffentlichte über Kompaktkameras), würde es dir aber ungesehen als Einführung nahelegen.

Dann bist du mit Theorie satt versorgt. Die Praxis der Belichtung lässt sich auch trocken sehr gut üben. Erst mal die Kamera auf "M" stellen. Ich habe im Wasser meist 1/125 als Belichtungszeit (wenn ich blitze). Die E-330 hat zwar eine kürzere Synchronzeit aber starke Blitze brennen gelegentlich länger (mein Studioblitz braucht z.B. 1/60 bei voller Leistung).

Bei WW-Aufnahmen mit Umgebungslicht gehe ich schon mal auf 1/30 (manchmal sogar auf 1/15) weil ich das mit dem 8mm FE noch ruhig halte. Das sind aber eher Extreme, die dich am Anfang nicht wirklich belasten sollten.

Mit dem was du an Ausrüstung hat ist Makro und Fischportrait angesagt.

Dafür die Zeit: fix auf 1/125 eingestellt.

Zur Blende: So nahe, wie du mit dem 14-54 kommst wirst du vermutlich bei Blende 8 oder 11 landen. Mehr leuchtet der Blitz vermutlich nicht aus. Mit dem 50mm Makro kommst du näher ran und wirst Blende 11 oder 16 verwenden müssen um genug Tiefenschärfe zu haben.

Das Gehäuse hat unten ein Stativgewinde. Montiere es auf ein stabiles Stativ und mach' Aufnahmen auf dem Tisch im leicht abgedunkelten Raum (ideal an einem Winter-Nachmittag). Das gibt dir ähnliche Lichtverhältnisse wie zwischen 20 und 30m :-)

Solange du unsicher mit der Belichtung bist stelle das Histogramm bei der Bildvorschau an. Daran siehst du am Besten wie die Belichtung sitzt. Der subjektive Eindruck am LCD täuscht, besonders im Wasser.
Wenn der "Berg" der Histogrammkurve weit links liegt (und rechts wirklich leer ist) hast du unterbelichtet. Mehr Blitzleistung oder Blende weiter auf. Wenn der Berg rechts anschlägt ist's überbelichtet. Blitzleistung drosseln oder Blende weiter zu.
Zur Kontrolle von überbelichteten Teilen im Bild kannst du aich die Höhenkontrolle (ein Schritt nach dem Histogramm) verwenden.

Du bekommst bald etwas Gefühl, welche Situation welche Einstellung verlangt. Solange du die Zeit fix lässt, Blitzleistung ODER Blende variierst kannst du sehr kontrolliert experimentieren.

Bei TTL besteht der Unsicherheitsfaktor der Automatik. Die trifft oft aber nicht immer. Manuelles Blitzen hilft dem Verständnis und liefert reproduzierbare Ergebnisse. Es ist auch kein Geheimnis. Ganz primitives manuelles Blitzen bedeutet 1/125 f16 einstellen und die Blitzleistung so regeln dass die Belichtung passt. Bei Motiven ähnlicher Grösse und ähnlichen Abstands ist das dann "die Einstellung des Tages" und kann fast den gesamten TG so gelassen werden.

Helge ;-)=)
E-5 im UK-GERMANY Gehäuse.
Rachid
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Beitrag von Rachid »

Hi Harald,

ich fotografiere seit einiger Zeit und habe ich mich auch zu meinen P&S Zeiten viel mit Blenden, Zeit, etc. beschäftigt. Es ist wirklich kein Hexenwerk.
Beispielweise findest du hier http://www.striewisch-fotodesign.de/lehrgang/lehrg.htm einen gut erklärten Online-Lehrgang.
Mittlerweile habe zuhause ich einige Fotobücher, manche sogar aus den 50er Jahren:)

Ich habe auch das Buch vom Herbert Frei. Für den Einstieg ist Ok. Aber ich würde sagen, das ich kaum was neues gelernt habe. Das meiste kannte ich schon aus diesem Forum :lol: :lol:

Wobei es ganz gut ist, alles in kompakter Form zu haben...

Viel Spaß mit den Trockenübungen :))

Rachid
Nikon D70s Sea&Sea DX-D70 Fisheye-Dome | Nikon 105 VR, Sigma 10-20mm, 50 mm, Kenko 1,4, Nikon T5, T6 | Nikonos SB-105 | Fuji F810 | SB-800 im Fantasea Gehäuse
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tauchermike
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Beitrag von tauchermike »

Hallo zusammen,

übrigens gibt es schon seit geraumer Zeit das neue Buch von Herbert Frei. :wink:

Digitale SLR (DSLR)

Ich habe mir, nachdem ich das vom den Kompakten schon gekauft hatte, über UWPix direkt bei Herbert Frei das neue Buch über DSLR bestellt. Siehe UWPix.net Home >Bücher. Die Abwicklung war problemlos. :)

Zum Buch kann ich sagen:

Typisch Herbert Frei, alles drin was man als Anfänger bis hin zum Semi-Profi braucht. Also nochmals alle Grundlagen bis zu vielen tricks.
Von mir gibt es drei Sterne *** Empfehlenswert Grad für den Anfänger. :wink:

Michael
Nikon D300 mit Sigma 17-70:2,8-4 Macro, Nikon 10,5:2,8 Fisheye, Nikon 50:1,4, Nikkor 35:1,8, Nikkor105:2,8 VRII Macro,Nikkor 24-70:2,8, Nikkor 16-35:4, UK- Germany Gehäuse, Planport, großer Dome+ Zwischenringe, Sea&Sea YS 350 TTL/1xYS90auto, YS250 pro + Sealux CT25; verschiedene spez. Zubehör von Mikedive; D800 Ikelite mit 45 Grad Winkelsucher + Planport und 8er Domeport. 2x Sea&Drs YS 60N Speedumbau (Mikedive :) ) .
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Jepp... ich habs auch. Kanns ebenfalls empfehlen.
Darüber hinaus würde ich noch unbedingt die beiden gelben Ordner von Herbert Frei empfehlen. Die sind zwar älter und es steht nichts über digital drin, dafür ist aber wirklich sehr viel wissenswertes darin vereint. Dringend zu empfehlen :lol:

http://uwpix.net/index.php?/archives/54 ... mlextended

Die gelben Ordner wie gesagt...

gruß, Ivo
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