Petition

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Paula Schi
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Petition

Beitrag von Paula Schi »

Hallo allerseits,

auf Facebook bin ich auf diese Petition aufmerksam gemacht worden. Angesicht dessen was inzwischen oft an tollen Aufnahmen gezeigt werden, kann ich mir nur schwer vorstellen das solche Szenen auch dauernd so vorkommen.
Ich hoffe mit dieser Petition kann ein Stein ins Rollen gebracht werden um diesem Schwachsinn ein Ende zu setzen.
Und nein : es soll sich bitte hier keiner angesprochen fühlen.

https://www.change.org/p/competition-or ... custom_msg


Viele Grüße aus der Elternzeit...
Canon 5D MkII im Sealux CC5II, Subtronic Novas, Glas für UW: 8-15mm; 16-35mm; 100mm macro L IS USM
DX-1G mit YS110 Blitz+WW


Leben an Land ist Exil... :-)
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arnoljoe
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Re: Petition

Beitrag von arnoljoe »

Ich schließe mich dem gern an und finde, dass auch wir uns angesprochen fühlen sollten.
Der Trend zu spektakulären Fotos in großer Zahl ist schon längere Zeit zu beobachten und oft wurde die Grenze zu ethisch korrekten Aufnahmen immer weiter gedehnt. Es geht gar nicht so sehr um Platzierungen in Wettbewerben, sondern um die Vorbildwirkung für den Nachwuchs.
Grüße Jörg
Burkhard
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Registriert: Sa 27. Sep 2014, 11:47

Re: Petition

Beitrag von Burkhard »

Manipulationen von Tieren sind natürlich zu verurteilen, darüber sind wir uns wohl einig, aber trotzdem habe ich den Eindruck, hier schießt man etwas über das Ziel hinaus.
Gerade das Beispielfoto in der Petition ist sehr unglücklich, denn wie scheintot herumliegende Lauerjäger (Skorpionsfische, Froschfische u. ä.) sieht man häufiger "bestückt" mit Schnecken, Krebsen oder Garnelen, die nicht bereit sind, einen Umweg um den Fisch herum zu machen. Ich habe selbst bestimmt ein Dutzend derartiger Bilder, entstanden ohne jegliche Manipulation. Geduld und viel tauchen heißen die Zauberwörter. Sieht man natürlich nicht bei jedem Tauchgang.
Es erinnert mich etwas an die Anfangszeit der Digitalfotografie, als die "alten" Analogisten bei jedem dritten Bild wie im Chor aufschrien: "Photoshop, Photoshop!", nur weil sie selbst so etwas noch nicht fotografiert hatten.
Was wollen wir denn jetzt alles voller Misstrauen ablehnen? Walhaie? Alle von Fischern angelockt! Haifotos? Natürlich angefüttert, pfui! Krokodile? Alle nur mit Kamera an langer Stange vom Boot aus fotografiert! Geht gar nicht! 3 Froschfische auf einem Bild? Natürlich vom Diveguide zusammengeschubst!
Jeder von uns hat es selbst in der Hand, die Finger von den UW-Lebewesen zu lassen oder dem Diveguide zu sagen: Zeig mir das Tier, aber lass es so liegen, wie es ist.
Deswegen aber, wie es in der Petition und vor allem in den Beiträgen hier den leisen Unterton hat, alle Fotografen zu verurteilen, die etwas Ungewöhnliches fotografiert haben, das man selbst so noch nicht gesehen hat, geht zu weit. Im Zweifel für den Angeklagten/Fotografen.
Natürlich sehe ich auch, dass mit den normalen, oft hervorragenden Aufnahmen, die wir so machen, bei Fotowettbewerben kaum noch ein Blumentopf zu gewinnen ist.
Unter halbundhalb Aufnahmen von aufgerissenen Krokodilrachen geht da ja kaum noch etwas.
Aber man sollte bei extrem spektakulären Aufnahmen nicht immer gleich an Manipulationen denken, sondern zunächst einmal den riesigen Aufwand berücksichtigen, den etliche Fotografen heute betreiben. Das geht für einen "Urlaubsknipser" normalerweise nicht.
Da müssen wir uns mit abfinden. Oder öfter mehrmonatige Expeditionen mit privatem Boot und Guide in exotische Länder buchen.
Liebe Grüße
Burkhard
Canon 5DMII im Seacam Gehäuse, Sigma 15mm, Canon 17-40mm, Sigma 50mm macro, Canon 100mm IS macro, Blitze Seaflash 150 D
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arnoljoe
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Re: Petition

Beitrag von arnoljoe »

Das Thema ist sicherlich nicht mit ein paar Sätzen hinreichend erledigt und ich stimme mit Burkhard auch überein, nicht von vorn herein misstrauisch jedes Foto zu betrachten. Einen Fotowettbewerb auszurichten, ist viel Arbeit, Stress und man kann es nicht jedem recht machen. Trotzdem sollten wenigstens die großen Ausrichter prüfen (lassen), ob das Motiv OK ist.
Ich habe selbst auch Bilder, die mit viel Aufwand und Zeit erarbeitet sind. Aber ich habe auch Bilder, wo ich mir selbst an die Nase fasse.
Ich möchte auch weiterhin gerne die aufwändig produzierten Fotos und die Geschichten dazu lesen. Die Arbeit der Profis ist hiermit auch nicht gemeint. Aber z.B. mit Futter abgerichtete Schildkröten im Formationsflug auf Teneriffa möchte ich eher nicht als Siegerbilder in einem Wettbewerb sehen.
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flash55
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Re: Petition

Beitrag von flash55 »

Der Petition ist nichts hinzuzufügen; ich stimme sowohl Paula als auch Arnoljoe zu.
Wir sollten uns unbedingt angesprochen fühlen!!
Und sei es nur, dass wir bei derartigen Beobachtungen gegenüber anderen Fotografen ruhig mal den Zeigefinger erheben und auf deren Finger hauen.

Einige glückliche Zufalls-Situationen durfte sicher jeder von uns schon erleben, wo sich ein Tier auf einem anderen ausgeruht hat oder als blinder Passagier eine Strecke "mitgefahren" ist. Allerdings habe ich auch schon beobachtet, wie Guides anderen Fotografen die Tiere vor die Nase gesetzt haben. Diese suchten dabei sogar Tiere zusammen, die sonst nicht freiwillig den Weg zueinander finden würden. Wiederum andere erreichen ihre "Super-Fotos" mit für die Tiere narkotisierenden Mitteln - und auch da können wir sagen "stop" und sollten diese Möchtegernfotografen "anprangern"!

Wir als Fotografen haben außerdem die Möglichkeit dem entgegenzuwirken, in dem wir selbst eben nicht solche "Sensationsfotos" bei Wettbewerben einstellen. Wenn mal alle solche Fotos aussparen und einfach nur auf die Schönheit der Unterwassertiere setzen, könnte man vielleicht auch indirekt ein Zeichen setzen und wachrütteln.
Sea & Sea DX 1G/YS 110 alpha/WW/Makrolinsen und Canon 550D, Canon EFS 60 mm im HFC mit Planport L70 und Inon Z240
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