Farbkorrekturfilter - Beispielfotos ohne Blitz! (CC40 Red)

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julian
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Farbkorrekturfilter - Beispielfotos ohne Blitz! (CC40 Red)

Beitrag von julian »

Im letzten Urlaub habe ich probeweise ein paar Aufnahmen mit Farbkorrekturfilter (ohne Blitz) im Pool angefertigt. Animiert durch einige Aufnahmen, die ich im Netz gesehen habe.

In der Analogzeit hatte ich nie den Einsatz von starken Filtern ausprobiert. Zu unsicher war mir, ob man entsprechend der Tiefe, Wassereigenfarbe, Sonnenstand, Distanz, etc. die richtige Wirkung erzielt und nicht mit farbstichigen Fotos nach der Filmentwicklung überrascht wird.

Mit Hilfe des Weißabgleich hat man nun allerdings die Möglichkeit, im gewissen Rahmen die Farbtemperatur anzupassen. Das heißt ich habe einen sehr starken Rotfilter genommen, der dafür sorgt, dass die Farben Blau und Grün geblockt werden und genug Rotanteile aufgenommen werden. Da nun alle Farbanteile in der Bilddatei vorhanden sind, kann man eine geringfügig zu starke oder zu schwache Wirkung des Filters ganz einfach über den Weißabgleich kompensieren. Dies geschieht automatisch in der Kamera oder beim Einsatz des RAW-Formates nachträglich am PC.

Leider waren die Sichten in meinem letzten Urlaub so miserabel, dass ich keine sinnvollen Aufnahmen mit Filter im Meer durchführen konnte. Als sich dann eine mental überforderte Tauchanfängertruppe mit bunten Flossen in den Pool begab, waren meine Opfer ausgewählt. :P

Auch wenn die Wassertiefe sehr gering war, sieht man wie die Farben auch bei größeren Distanzen im Pool (weit über 10m) meiner Meinung nach noch sehr gut zur Geltung kommen. Die Wirkung des Wassers auf größerer Distanz ist analog zur Wirkung in größeren Tiefen.

Sigma 12-24mm Weitwinkelzoom mit 40CC Red Wratten Gel Filter auf der Objektivrückseite, automatischer Weißabgleich, unbearbeitet.

<center>Bild

Bild

Bild

Bild

Bild</center>


Auf das Sigma 12-24mm lassen sich keine Frontfilter aufschrauben:
Bild

Daher hat das Objektiv auf der Rückseite einen Folienfilterhalter (wie die meisten Extremweitwinkel- und Fischaugenobjektive). Sigma liefert eine passende Schablone zum Ausschneiden des benötigten Folienstückes.

Bild

Es gibt für viele Objektive und Kameras passende Filter. Auch für Kompaktkameras gibt es Filterhalter und Lösungen. Ich denke die Digitalkameratechnik in Verbindung mit Weißabgleich bietet ganz neue Möglichkeiten für den Filtereinsatz und Restlichtaufnahmen. Besonders für Aufnahmen, bei denen eine Blitzausleuchtung nicht in Frage kommt oder schwierig ist: Übersichtsaufnahmen von Schiffswracks, Großfisch, etc. .

Filterhersteller speziell für UW: URPRO Filters

Ich freue mich auf jeden Fall schon, im nächsten Urlaub mit Filtern zu Fotografieren :-)

Gruss.
Julian • uwpix-Gründer • www.blueshots.de
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udo
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Beitrag von udo »

Wer hätte solche Ergebnisse für möglich gehalten, ich bin hin und weg :-)..allein der Gedanke an ein riesiges Wrack in satten Rot-Brauntönen...schmelz....ein Wrack ist immer irgendwie grau und nur mit Heidenaufwand mäßig in Teilen zu erhellen....zumindest mit normaler Ausrüstung...

Die rosa Flossen hinten im Becken kommen noch richtig "rosafarben" an...erstaunlich..
Das zeigt mal wieder: viele Wege führen nach Rom, manche muss man eben mal neben der Strassekarte suchen :-) und eifach neu begehen...


Julian? Ich hätte gerne Deinen "Abfall" an Resten vom Zuschneiden :-)


So long

Udo :mrgreen:
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UK-GERMANY
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Beitrag von UK-GERMANY »

hi julian,
die aufnahmen mit dem filter und den entsprechenden einstellungen an der kamera sind ganz gut.
wie sieht es aber aus, wenn du in größeren tiefen bist, wenn der lichtweg länger als 5 m ist :?:
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julian
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Beitrag von julian »

Hi Uwe,

Für die Absorption der Rotanteile ist ja immer der Gesamtlichtweg entscheidend:

Weg des Sonnenlichtes von Öberfläche zum Motiv + Weg vom Motiv zur Kamera.

Daher habe ich im (leider nur) flachen Pool geguckt, wie die Rotanteile in der Ferne wirken. In Foto Nr. 3 sind die hintersten pinken Flossen weit über 10m entfernt.

Natürlich sind jedem Filtereinsatz Grenzen gesetzt, aber der Weißabgleich wurde von der Kamera automatisch hier auf unter 5000K gesetzt. Das bedeutet selbst mit einem CC40 Filter und über 10m Lichtweg ist noch Luft. Und einen CC50 Filter gibt es auch :)

Durch Aufnahmen von Alexander Mustard, die in Tiefen zwischen 5 und 10m enstanden sind, wurde ich animiert:
http://wetpixel.com/forums/index.php?sh ... =2820&st=0

Nächsten Urlaub werde ich mit dem CC40 Filter im Meer probieren, was dabei rauskommt.

Gruss.
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tommi
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Beitrag von tommi »

Hallo Julian !

Interessanter Versuch, mit einem verblueffenden Erlebnis.

Ich fotografiere (oder besser ich versuche es) mit einer A95 im Canon-Gehaeuse, und haette sowas gerne auch mal probiert, da ich bei UW-Video-Filmern dahingehend schon sehr gute Resultate gesehen habe, bis Tiefen von +20m sehr schoene Farben OHNE Zusatzbeleuchtung und nur mit Filter. Diese Filter sind von UR-Pro und mir persoenlich fuer Versuche etwas zu teuer.

Ich wuerde gerne auch mit der Filterfolie was versuchen, allerdings
bevorzugterweise die Folien aussen am Gehaeuse vor der Linse (bzw vor
Marko,WW) befestigen. Leider geht das nicht mit diesen Gelatine-Teilen.
Weisst Du dahingehend eine Loesung ? Vielleicht Filterfolien zwischen zwei Planglasscheiben kleben und das Teil dann vor der Linse montieren ? Oder
sowas in der Art ?

Innen am Gehaeuse moechte ich die Teile nicht befestigen, da ich nicht unbedingt jedes Bild mit der Folie machen moechte. Ausserdem habe ich gelesen, dass so eine Farbfilterfolie zusammen mit Blitz oder Beleuchtung dann wieder nicht funktioniert, da dann die Rottoene massiv uebersteuert werden. Deshalb aussen ans Gehaeuse, zum Abnehmen und wiederaufsetzen unter Wasser.

Danke schon mal fuer Tips :D
Thomas
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julian
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Beitrag von julian »

Hi Thomas,

willkommen im Forum :-)

Die Gelatin-Filter sind leider nicht wirklich günstiger als ein UR-Pro Filter. Den genauen Preis kenne ich zwar nicht, aber für die Folie habe ich 50 € bezahlt. Keine Ahnung ob es die woanders günstiger gibt? Fragt sich, ob ein UR Pro dann nicht evtl. besser wäre? Für die A95 bräuchtest Du ja auch keinen großen Durchmesser. Als Halterung für den Folienfilter würde mir auch nichts geeignetes einfallen und ich weiß auch nicht, ob sie im Salzwasser richtig aufgehoben sind.

Ich glaube Sea&Sea verkauft auch UR Pro (aber eigener Name). Sind die evtl. günstiger?

Gruss.
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udo
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Beitrag von udo »

Hi Thomas,

herzlich willkommen im Forum.

Der UR PRO Filter(58mm) verwende ich für meion 18-55mm Canon Objektiv.
Vor meinem Trip nach Eruiyado war der CC40 von B&W nicht so schnell leiferbar.
Das wird jetzt aber nachgeholt.
Ich muss mir aber auf jeden fall noch den CC40 bei B&W bestellen und dann kann ich mal anfragen, ob die Glasfilter seewasserfest sind und in welchen kleineren Göße lieferbar sind.
Der UR PRO hat bei Subal 79,- gekostet....der B&W ist so an die 25,- bis 30,- € günstiger.

Sobald ich nähere Inbformationen habe, poste ich diese im Forum und lasse es Dich wissen.

So long
Udo
Rene
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Beitrag von Rene »

hi udo,

wie kann man denn so einen filter vor dem canon gehäuse befestigen? einen landfilter würde ich nicht mit ins salzwasser nehmen, kann doch nicht so gut sein, oder? folie ins gehäuse erscheint mir am sinnvollsten, auch wenn man die dann nicht wechseln kann.

Rene
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udo
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Beitrag von udo »

@Rene:

Ich habe keine Ahnung in wieweit die Filter wasserfest sind. Im trockenen Gehäuse macht das natürlich mehr Sinn, aber als Zwischenlösung?
Die Videoleute haben auch diverse Fliter außerhalb des Gehäuses(alsi im Wasser außen wechselbar) nur entzieht sich meiner Kenntniss welcher Hersteller sowas baut und welche Farbkorektur diese Filter haben.

Wie gesagt, ich muss eh noch mit B&W sprechen, Ergebnis wird gepostet.

so long
Udo
Rene
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Beitrag von Rene »

udo hat geschrieben:Die Videoleute haben auch diverse Fliter außerhalb des Gehäuses(alsi im Wasser außen wechselbar) nur entzieht sich meiner Kenntniss welcher Hersteller sowas baut und welche Farbkorektur diese Filter haben.
da musst du nur einfach mal den thread von anfang an aufmerksam lesen und du wirst die allgemein bekannten uw-filter mit herstellerlink finden :mrgreen: :mrgreen:
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udo
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Beitrag von udo »

So, B&W Filter sind nicht wasserfest und daher ungeeignet. Einzige Alternative sind die bereits oben beschriebenen UR-PRO Filter, damit bliebe das preisliche Problem und das Problem einer Befestigungsmöglichkeit bei einigen kompakten Kameras.

so long
Udo
Lambis
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Beitrag von Lambis »

In meine Gallerie ist ein Photo fon en LionFish

Das ist mit ein URPRO SWCY Filter gemacht

ich habe auch experementiert mit anderen filters . Fur Grunes wasser oder Lakes der Hoya FL-D sit exelent
Rachid
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Beitrag von Rachid »

Hallo zusammen,

mir als Anfänger ist nicht klar, wieso ein Filter was bringen soll.
In 20 meter Tiefe ist wohl ein großer Teil des roten Lichtes durch das Wasser gefiltert (also weg).
Wie soll da ein Rot-Filter noch was rausholen? Ein Filter filtert:)

Muss ich mir das bei beispielhaft für 20 Meter so vorstellen?

ohne Filter:
Rot: 10 Blau: 70 Grün: 50
Gesamtlichtmenge: 130

Mit Filter:
Rot: 10 Blau: 10 Grün: 10
Gesamtlichtmenge: 30

Der Rotanteil ist nicht stärker, sondern die anderen Farben sind schwächer.
Jetzt ist das Verhältnis besser, aber den Effekt kriege ich doch mit Bildbearbeitung doch auch hin? Ich muesste nur die Anteile Blau und Grün mit Photoshop verringern, richtig?

*grübel*
Muss wohl irgendwo einen Denkfehler haben...

Rachid
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julian
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Beitrag von julian »

rachid hat geschrieben:Jetzt ist das Verhältnis besser, aber den Effekt kriege ich doch mit Bildbearbeitung doch auch hin? Ich muesste nur die Anteile Blau und Grün mit Photoshop verringern, richtig?
Hi Rachid,

per Bildbearbeitung kannst Du nur Rotanteile verstärken, die auch vorhanden sind. Wenn man sich z.B. in Photoshop die einzelnen Farbkanäle anguckt, sieht man, dass der Rotkanal bei entsprechenden Fotos so gut wie leer ist. Man muss sich jeden Farbkanal wie ein einzelnes Schwarzweissbild mit eigener Helligkeitsverteilung vorstellen. Das bedeutet für den Rotkanal in so einem Fall: extrem unterbelichtet. Wie ein Foto, das ein paar Blenden zu dunkel ist und fast komplett schwarz geworden ist. So ein Foto läßt sich per Bildbearbeitung auch nicht wiederherstellen, extreme Artefakte, Rauschen und vom Bildinhalt ist nicht viel übrig. So ergeht es dem roten Farbkanal Unterwasser, er ist leer und die Farbe damit so gut wie nicht aufgenommen worden.

Ich habe mal ein Beispiel aus der Galerie genommen, ohne Blitz und ohne Filter.

Alle drei Farbkanäle kombiniert:
Bild

Der Blaukanal tendiert zur Überbelichtung:
Bild

Der Grünkanal ist hier recht normal belichtet:
Bild

Und das ist der Inhalt des Rotkanals, völlige Unterbelichtung:
Bild

Wie man sieht, lässt sich aus so einer Unterbelichtung nicht mehr viel rausholen. Das Bestreben mit einem Filter ist, alle drei Kanäle richtig zu belichten, so daß jeder Farbkanal auch wirklich aufgenommen wird. In diesem Fall müsste Blau stark geblockt, Grün mittelmäßig geblockt und Rot durchgelassen werden, so dass alle drei Kanäle ungefähr die gleiche Helligkeit aufweisen. Kleine Unterschiede kann man ohne Probleme am Besten per Weißabgleich, oder auch per nachträglicher Bearbeitung ausgleichen. Allerdings muss dazu in jedem Kanal vorhandenes Material vorliegen.

Bei Dia- und Negativfilm war das übrigens in so fern ein Problem, dass man die Farbgewichtung mit einem Filter genau treffen musste. Da ist der Weißabgleich bei digital ein Segen in Kombination mit Filtern. Es reicht nun, wenn alle Kanäle korrekt aufgenommen worden sind, Finetuning per Weißabgleich.

Hoffe, das war etwas anschaulicher? Leider habe ich keine A/B Vergleiche parat :) Hier gibt es einen tollen Vergleich (mit / ohne Filter), Wrackaufnahme:
http://wetpixel.com/forums/index.php?sh ... st&p=56651

Gruss.
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Beitrag von Rachid »

Hi Julian,

wenn der Filter am Rotanteil nichts aendert, muesste der Rotkanal doch immer noch unterbelichtet sein, oder?

rachid
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julian
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Beitrag von julian »

Hi Rachid,

der Filter ändert am Rotkanal nichts. Das ist richtig. Aber ohne Filter kannst Du den Rotkanal nicht "heller" belichten. Wenn Du nun einfach die Belichtung soweit nach oben schrauben würdest, dass der Rotkanal richtig belichtet ist, hättest Du eine völlige Überbelichtung im Grün- und besonders im Blaukanal. Die wären dann durch die Überbelichtung nur noch ganz weiß und würden keine Zeichnung mehr enthalten. Wie man es dreht, man bekommt ohne Filter nicht alle drei Kanäle richtig belichtet. Rot säuft ab oder der Rest überstrahlt. Ein Filter schluckt natürlich Licht, da er die helligkeit von Blau und Grün blockt. Aber dazu muss man nichts an der kamera vornehmen, da die Gesamthelligkeit immer automatisch von der Kamera berücksichtigt wird.

Gruss.

edit: im gewissen Maße läßt sich direkt unter der Oberfläche das noch hinbiegen, etwas tiefer allerdings nicht mehr. Die Poolfotos oben sind zwar unter der Oberfläche, da ich aber keine andere Möglichkeit hatte, habe ich geguckt, wie weit entfernte Farben noch rüberkommen, da Gesamtlichtweg entscheidet (Sonnenlicht von Oberfläche zum Motiv und von da zur Kamera)
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Rachid
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Beitrag von Rachid »

Hi Julian,

jetzt hat es bei mir geklingelt.:)
Da die Gesamtlichtmenge reduziert wird, passt die Kamera die Verschlusszeiten an und lässt mehr Licht (und damit auch mehr Rot) rein!

Beispiel (Zahlen sind vollkommen zufaellig):
Ohne Filter

Code: Alles auswählen

Rot: 10 Blau: 50 Grün: 40
Gesamtlichtmenge: 100
Mit Filter
(Blau und Grün wird blockiert, => Weniger Licht)

Code: Alles auswählen

Rot: 10 Blau: 10 Grün: 10
Gesamtlichtmenge: 30
==> Kamera ändert Belichtungszeiten, um auf die korrekte Belichtung zu kommen (Gesamtlichtmenge: 100)

Code: Alles auswählen

Rot: 33 Blau: 33 Grün: 33
Ergo, das Bild ist ausgewogen...

Stimmts?
Rachid
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julian
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Beitrag von julian »

Rachid,

ja, Dein Zahlenbeispiel ist richtig.
Sorry, bin vorher nicht so richtig auf die Gesamlichtmenge und die Belichtung mit den Zahlenbeispielen eingegangen, daher war es zunächst evtl. etwas mißverständlich. Ich sollte besser lesen :) Aber so stimmt's vom Beispiel her :)

Gruss.
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tommi
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Beitrag von tommi »

Hallo !

Hatte irgendwie diese Diskussion übersehen, da ich die Benachrichtigungen über neue Postings nicht aktiviert hatte. Egal...

Jetzt muss ich aber doch, nach den ganzen Erklärungen (danke !), nochmal nachfragen:

Ok, es gibt scheinbar nicht wirklich brauchbare Alternativen zum URPro-Filter, also muss ich in den sauren Apfel beissen und auch nur für einen Test so ein - nicht ganz günstiges - Teil anschaffen. Oder ich nehme einfach nur meinen Sea&Sea Rotfilter (der zum WW 20 mm gehört) und montiere das Teil vorne dran. Mal sehen wie das klappt.

Aber was mich noch interessieren würde:
Es gibt ja die Rotfilter-Folien in unterschiedlichen Abstufungen, CC20, CC30, CC40, CC50. Wie weiss ich denn, welchen Filter ich nun für welche Aufnahmesituationen/Tiefen etc am besten verwenden sollte ?
Gibt es hierzu irgendwelche Tabellen oder ähnliches, wo man das dann rauslesen kann ? Bzw für Süsswasser, also für unsere heimischen Seen, sollte es ja dann wegen des Grünstiches eher ein anderer Filter sein, oder liege ich hier jetzt falsch ? Denn zum Testen tue ich mich ortsbedingt im Süsswasser dann doch etwas leichter :)

Habe ein bisschen bei Ebay rumgesucht, und es gibt ja immer wieder mal Auktionen, wo diese Foliensets angeboten werden. Dann schnapp ich mir doch mal so einen Filter, montiere ihn zwischen zwei Glasscheiben (und die am äusseren Rand verklebt), um das Ganze dann UW verwenden zu können. Ist zwar ein bisschen Bastelarbeit, aber wie gesagt, für einen Test...

Gruss,
Tommi
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julian
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Beitrag von julian »

Hi Tommi,

eine feste Beziehung zwischen Tiefe und Filterstärke aufzustellen, ist nicht ganz einfach. Das war ja auch das problem in der analogen Fotografie, dass man den Farbton quasi genau treffen musste und sich bereits bei geringen Tiefenänderungen das ganze wieder ändert. Hier kommt der Weißabgleich bei Digitalkameras ins Spiel, der geringe Abweichungen problemlos und ohne Qualitätsverluste ausgleichen kann. Wichtig ist nur, dass der Filter dafür sorgt, dass genug Farbanteile (besonders Rot) aufgenommen werden, damit der Weißabgleich vernünftig arbeitet. Ohne Filter kann ein Weißabgleich aus einem monochromen Foto (blau in blau) nichts rausholen, wenn es nicht direkt unter der Oberfläche ist.

Ich würde z.B. einen CC40er für drei Meter und tiefer einsetzen.

Ich denke Filter haben aber in trüben Süsswasser bei bescheidenen Sichten nicht die gleiche erfolgreiche Wirkung wie im Meer mit guten Sichten.

Ich würde mir einfach ein Stückchen Folienfilter ins Gehäuse vor das Frontglas klemmen und damit beginnen. Funktioniert auf jeden Fall und ist einfach :-)

Gruss.
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Beitrag von tommi »

Hi Julian,

ok, danke, dann werd ich mir so eine CC40-Folie besorgen und mal vorne im Gehaeuse innen testen. Allerdings habe ich dann den Nachteil, dass ich mit dem externen Blitz vorsichtig sein muss, denn bei Blitz + Rotfilter wird ja dann Rot wieder ueberdosiert. Oder liege ich da jetzt falsch ?

Was Suesswasser betrifft: Ich hatte mal irgendwo in einem Forum oder auf einer Webseite (weiss leider den Link nicht mehr) gelesen, dass man fuer Suesswasser einen Magenta- oder Cyan-Filter verwenden sollte, um den Farbstich dort zu kompensieren.
Hat hier jemand schon Erfahrungen damit gemacht ? Bzw welcher Filter sollte das denn dann genau sein ?

Ach ja, falls hier im Forum noch jemand CC40-Folie haben sollte (bzw auch die passende fuer Suesswasser) und loswerden moechte, bitte Bescheid geben (PM), danke ! Dann brauch ich nicht wieder rumzusuchen...

Tommi
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Beitrag von tommi »

Hallo nochmal,

hab jetzt mal beim Fotohaendler ein bisschen gestoebert, und bin auf dieses Cokin-P-System gestossen. Wuerde sich ja eigentlich recht gut machen, aussen am Digi-Gehaeuse, wenn man den Halter vorne irgendwie mit einen an der Blitzschiene befestigten Buegel montiert. Das P-System deshalb, weil es groessere Filterscheiben hat, und ich somit auch noch einen Inon-WW-Vorsatz abdecken koennte mit einer dieser Filterscheiben (hoffentlich dann immer noch ohne Vignettierungen).
Problem ist nur, dass lt. Fotohaendler es keine Filterscheiben von Cokin fuer Unterwasser gibt. Weiss jemand, ob es auch mit einer "einfachen" Rotfilter-Scheibe funktioniert, die ja erhaeltlich ist fuer Cokin-P ?
Oder brauche ich da wirklich einen absolut UW-spezifischen Filter ?

Sollte das dann nicht funktionieren, dann werd ich wohl doch die Leute bei UR-Pro anschreiben muessen....

Thomas
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udo
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Beitrag von udo »

Hi Thomas,

soweit ich weiß, hat Julian eine Filterfolie in einem Kompaktgehäuse untergebracht. Wenn er aus dem Urlaub wieder zurück ist, wird er Dir bestimmt etwas dazu schreiben können..

Meine eigenen Erfahrungen beziehen sich lediglich auf einen UR-PRO Schraubfilter, sorry :-), und ein Wechsel UW geht bei meiner Ausrüstung nicht so ohne weiteres, ich muß den Filter auf das Objektiv schrauben, oder einen mit Durchmesser > 105mm anschaffen(das würde keinen Sinn machen).
Zur Frage des Farbwertes, ich kenne nur die CC-40 Filter(ob Kodak Wratten(Folie), oder entsprechendes von UR-PRO(Glas)).

Die UR-PRO sind auf jeden Fall seewasserfest und wären somit zumindest außerhalb der Kamera einsetzbar...
Das Cokin-Filterprogramm kenne ich nicht aus eigenen Tests/Erfahrungen, daher kann ich zu den Filtern nichts sagen ;-(, soweit mir bekannt ist, sind die Filter nicht seewasserfest...aber da kann ich mich auch irren :-)

Der CC-40 ist bei Aufnahmen im Meer/Salzwasser einsetztbar, bei Süßwasser müsste so denke ich ein anderer Filter eingesetzt werden, da im Süßwasser nicht die Blautöne zu stark sind, sondern die Grüntöne.

Gruß Udo
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julian
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Beitrag von julian »

Hi Tommi,

Das mit dem Cokin Filtersystem klingt etwas sehr aufwendig und etwas unpraktikabel für mich. Besonders, wenn Du vor hast, einen sehr großen Filter noch VOR einen WW Konverter zu packen. Abgesehen von der Befestigung ist es auch optisch nicht sehr gut, wenn ein planer, großer Filter direkt vor ein Objektiv mit sehr großem Bildwinkel plaziert wird. Ich würde es mir zunächst einfacher (und günstiger) machen.

Habe mal probeweise ein kleines Stückchen Folienfilter einfach direkt ins Gehäuse von meiner S60 gepackt. Dazu habe ich nur die Ecken etwas Beschnitten, damit der Filter gut reinpasst und vor dem Frontglas fest sitzt:

Bild

Hier ein Foto damit aus ca. 13m Tiefe bei mittelmäßigen Bedingungen:

Bild

Beste Bedingungen für so einen Filter sind sehr klares Wasser und hoher Sonnenstand.

Ich könnte mir vorstellen, dass abgesehen von der Filterwahl (Farbcharakteristik) auch die Bedingungen im Süsswasser für die Filterfotografie nicht so gut sind, wie im klaren Meerwasser.

Auf jeden Fall sollte man den Weißabgleich manuell UW mit Filter einmal Kalibrieren, da die Automatik dass mit Filter nicht immer gut hinbekommt. Macht man es selbst, gibt es keine Probleme. Evtl. einfach eine kleine weiße Tafel mit UW nehmen oder Sandboden, etc. benutzen.

Gruss.
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Beitrag von tommi »

Hallo Julian,

danke fuer deine Antwort.
Ok, ich glaube ich geb mich mit dieser Loesung erst mal zufrieden, und montiere mir auch so eine Filterfolie innen ans Gehaeuse. Sollte dann erst mal ausreichen.

Woher bekomme ich die denn ? Ich hab jetzt bei ein paar Haendlern gefragt, und da is nix. Im Web bin ich auch nicht fuendig geworden.

Dann waere da noch die Frage: Was mache ich, wenn ich tiefer gehen, also weniger Licht, so dass ich den externen Blitz einsetzen sollte ? Dann habe ich doch ein sehr stark uebersteuertes Rot, oder nicht ? Weil der Blitz ja das FArbspektrum wieder zurueckbringt, und zusammen mit dem Rotfilter ..... - naja. Dann muesste ich doch ausgleichend zum Rotfilter im Gehaeuse der Kamera, einen anderen Filter vor dem Blitz montieren, um ihm Rot zu "nehmen".
Oder denke ich da jetzt falsch ?

Gruss,
Tommi
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