Stop- oder Continuous Focus ??

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Oli Krause
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Stop- oder Continuous Focus ??

Beitrag von Oli Krause »

Hai zusammen,

mich würde mal interessieren, mit welcher Einstellung Ihr knipst ?
Im Frühjahr in Ägypten habe ich ein bisserl rumexperimentiert und irgendwie bin ich immer beim Continuous Focus hängengeblieben.

Dann kann man mit vorgehaltener Kamera langsam auf den Fisch zuschwimmen, den Auslöser immer leicht gedrückt halten und auslösen was das Zeug hält.

Leider habe ich durch diese Art auch sehr viele unscharfe Bilder erzeugt...

Was ist Eure Favoriten-Einstellung ?
Liebe Grüße

Oli


"Don´t panik !" ( Per Anhalter durch die Galaxis)

Nikon D80, Sea&Sea Housing mit Planport, Nikon 60 mm Macro, AF-S DX VR 18-200 mm,
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Helge Suess
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Beitrag von Helge Suess »

Hai!

Ich verwende den AF (auch an Land) in S-AF Modus. Draufhalten, scharfstellen, überlegen ob's dort scharf ist wo ich es haben will, durchdrücken.

Wenn ich in RAW fotografiere (und das tue ich bei WW-Aufnahmen wegen der besseren Möglichkeiten der Nachbearbeitung) habe ich schon mal nicht genug Platz auf der Speicherkarte um im Paparazzi-Modus zu feuern. Es entspricht auch nicht meinen Vorstellungen von Bildgestaltung und die Ausschussrate dürfte auch gewaltig sein.
Man darf nicht vergessen, dass der AF im Wasser in der Regel in einem Bereich arbeitet, wo er schnell am Limit ist. Einerseits wegen der geringeren Helligkeit, zum anderen weil durch z.B. einen Dome der Entfernungsbereich verzerrt erscheint. Das kann den Regelkreis irritieren, besonders wenn er dauernd versucht die Schärfe aktuell zu halten.

Für Macro habe ich auch gerne manuellen Fokus (bzw. AF auf Taste) und mache die endgültige Einstellung über die Kameraposition.

Helge ;-)=)
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Roland P
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Beitrag von Roland P »

Der C-Modus sorgt ja nicht nur für das nervige Fahren des AF, er bedeutet bei Nikon ja auch AUSLÖSEPRIORITÄT !

Ein durchdrücken des Auslösers führt zu einem Bild, egal wo die Schärfe grad liegt.

Für mich macht dieser Modus bei der RS nur ganz selten Sinn, ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht wo ich den jemals genutzt hätte.
mfg
Roland
Der C allenfalls bei der D1X und dem Versuch Fliegen im Flug zu fotografieren mal probiert hat. Ich bleibe aber ein Fan von S !!!
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tursiops
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Beitrag von tursiops »

Hai!

Ich würde mal sagen, dass hängt stark von der Kamera ab.
Wenn der AF der Kamera sehr schnell und präzise ist, kann man durch aus mal Auslösepriorität riskieren. Man sollte aber damit rechnen, dass etliche Fotos unscharf sind.
Ist der AF der Kamera aber nicht der alles schnellste und genaueste, so würde ich nur die Schärfepriorität verwenden.
Als Beispiel will ich hier mal zwei Canon Kameras:

Bei der Canon 400D ist der AF nicht der perfekteste. Es passiert durchaus mal, dass das Motiv unscharf ist, obwohl das AF-Feld genau auf das Motiv gerichtet war. Bei der Kamera muss man sehr genau auf die Ausrichtung des AF-Feldes achten und minimalste Abweichungen führen schon zu unscharfen Bildern. Wenn ich dann noch mit Auslösepriorität arbeite, wird der Ausschuss noch viel höher. Bei der Canon 5D ist der AF im Großen und Ganzen sehr gut. Hier kann man es häufiger riskieren mit Auslösepriorität zu arbeiten.

Allerdings nutze ich trotzdem meist die Schärfepriorität. Und dies hat Gründe in der Motivwahl.
Entweder die Motive sind Nahaufnahmen, bei denen mal alle Zeit der Welt hat. Ober aber es sind Fischaufnahmen. Hier ist langsames Annähern an das Motiv angesagt, da man den Fisch ja gut porträtieren möchte und nicht schräg von hinten auf der Flucht. Somit sollte man sich auch hier Zeit nehmen und auch die Bildgestaltung optimierend.
Oder aber das Foto ist eine UW-Landschaft. Auch hier hat man im Regelfall Zeit und sollte sich diese Zeit auch nehmen für die Bildgestaltung.

Bleibt als einzige Situation Schnappschüsse von schnell schwimmenden Objekten wie Haie oder Makrelen. Der Vorteil der Auslösepriorität ist dann ganz klar, dass man ein Foto von dem seltenen Ereignis hat (Heul, vom Hammerhai auf den Malediven habe ich kein Foto, heul :( ). Aber im Regelfall wird dieses Foto unscharf sein und eignet sich von daher nur als Erinnerungsbild.
Und als letztes noch die Bemerkung zum Blitz. Im Regelfall blitz Du ja unter Wasser. Die meisten Blitze haben Blitzfolgezeiten von 2 bis 3 Sekunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Blitz wieder geladen ist und der AF bei Auslösepriorität auch noch sitzt, ist relativ gering. Gute Bilder werden zur Glücksache.

In diesem Sinne: Schärfepriorität.
Schöne Grüße
Georg :D
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Oli Krause
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Beitrag von Oli Krause »

Hai zusammen,

klar.....Auslöseprio...das war der Grund warum ich so viele unscharfe Fotos vom roten Meer habe... :roll:

Ich habe halt nur beim S-AF das Problem, man nähert sich einem Objekt, zieht halb durch und das AF stellt scharf. Da ich aber kein Stativ habe bewege ich während der Bildanalyse leicht ...trozt meiner 100% perfekten Tarierung... ](*,) :D
Das heiß in meinem Fall, daß auch der Focus nicht mehr richtig passt ?!?

Geht Ihr dann so vor, daß Ihr ein Objekt aussucht, dann die Kamera vors Auge nehmt, erstmal auf Stufe durchdrückt, um die Bildkomposition anzusehen und dann loslassen und komplett durchdrücken ?
Liebe Grüße

Oli


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Uwe Schmolke
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Beitrag von Uwe Schmolke »

Hallo Oli,
na, ich denke so falsch liegt man nicht mit der Auslösepriorität.
Ich wähle i.d.R. die Auslöseprioritat wenn ich Makro oder Portraitaufnahmen mache, da Du nie weis ob der Zacki wirklich still hält, oder das Seepferdchen statisch sitzen bleibt. Und wer mal Pycmies oder Mandarins oder Ähnliches fotografiert hat, weiss wovon ich rede.

Schärfepriorität (oder gar den Autofocus abschalten) bei Weitwinkelaufnahmen, da sich der Autofocus dort häufig (z.B. von einem Fisch, Korallenast, o.ä.) ablenken läßt.
Viele (scharfe!) Aufnahmen habe ich in der Aulösepriorität bei CF geschossen und werde dies auch weiter so tun :wink:

Du mußt dem Autofocus dann aber auch die Zeit geben schharf zu ziehen :wink:
Tip: Je nach zu erwartendem Motiv schon mal so in etwa demn Autofaocus vorjustieren (z.B. an einem Stück Koralle) :idea:
Wenn der Focus auf 1:1 steht und eine Turtle oder so was schwimmt vorbei, ist es meist zu spät bis der Autofocus in richtige Schärfebereich ist.

Viele Grüße
Uwe
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Roland P
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Beitrag von Roland P »

Beim Weitwinkel kannst Du ja den AF getrost abschalten, was soll der bewirken - nix gutes. Da ist manuell sicher die bessere Wahl.

Bei AF und Makro drücke ich den Auslöser nicht an.
Ich drücke erst wenn ich ein Bild machen will.
Ist nix scharf, oder schafft der AF es nicht kann ich drücken wie ich will, es wird kein Bild gemacht - und das ist gut so.

Drückst Du den Auslöser an um besser zu sehen, direkt wieder loslassen und neu (durch) drücken wenn Du ein Bild machen willst.

(Pygmae und Co. sind eine Sache für sich, da kommen alle Probleme zusammen, nicht nur das massive Fokussierproblem. Da würde ich keinerlei Empfehlung ausprechen wollen - da darf jeder selbst mal sehen wie es gehen könnte - ich hab da noch nicht die echte Lösung :cry: )


mfg
Roland
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tursiops
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Beitrag von tursiops »

Hai!
Prinzipiell haben U.W.E und Roland nicht ganz unrecht mit Aussagen wie die zu den Weitwinkelaufnahmen.
Aber, sorry (und nicht gleich draufschlagen), aber beide sind Analogika mit Nikon F4/F801 bzw Nikonos RS.
In meinen Augen gibt es im Allgemeinen etliche Unterschiede zwischen digital und analogen Kameras und dies gilt auch für den Autofokus.
Der AF der Kameras, die die beiden benutzen, ist in Relation zu den heutigen Digitalkameras recht langsam. Obwohl ich selber sehr gerne mit einer F4 oder der RS gearbeitet habe, muss ich heute zugeben, dass der AF dieser Kameras schon recht lahm war.
Aber er war auch sehr gut und sehr präzise. Wenn der AF einer F4 nicht in der Lage war ein Objekt scharf zu stellen, so nutzte nur in den seltensten Fällen ein manuelles Fokussieren. Ich erinnere mich noch an ein paar Bilder, die ich in Dänemark machen wollte, bei denen der AF der F4 versagte. Ich habe dann manuell fokussiert und ein paar Bilder gemacht. Keines dieser Bilder war später zu gebrauchen, obwohl sie scharf waren. Der Kontrast war so gering, dass man nur noch ein braunes Etwas vor einem braunen Hintergrundetwas sehen konnte.
Langer Rede, kurzer Sinn: Der AF dieser Kameras was sehr präzise, langsam, aber fast immer mit dem richtigen Fokus.
Dies ist bei den heutigen Digitalen nicht immer der Fall. Der AF ist schneller, ganz klar. Aber dafür manchmal auch daneben. Woran das liegt, kann ich technisch nicht so genau erklären. Sicher weiß Wahrmut was dazu. Ich kann mich nur an etliche Diskusionen in einem anderen Fotoforum erinnern zu diesem Thema. Wahrmut?
Jedenfalls hat diese AF-Problematik mein persönliches Verhalten UW verändert. Während ich bei schnellen Motiven früher zu Zeiten von F4/F5 oder RS durchaus mal auf Auslösepriorität umgeschaltet habe, mache ich das bei digitalen Kameras kaum noch. Das Risiko von unscharfen und unbrauchbaren Bildern ist mir zu groß. Und es macht in meinen Augen keinen Unterschied, ob ich kein Bild habe oder ein unscharfes, was anschließend im (digitalen) Mülleimer landet.

Allgemein gesprochen würde ich noch folgendes sagen:
Welchen AF man benutzt ist sehr stark abhängig von der persönlichen Situation.
Dazu gehört neben der Technik (Schnelligkeit und Exaktheit des AFs) auch die bevorzugte Motivwahl (Weitwinkel, Makro, Extremmakro, Wrack, Fischportrais usw.) die sehr unterschiedliche Anforderungen an die Kamera stellen. In sofern lässt sich die Frage nur individuell beantworten.
In diesem Sinne
Georg :D
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Ich habe im letzte Urlaub ca. 600-700 Fotos UW gemacht. Davon waren 3-4 unscharf. Der Grund waren aber Bewegungsunschärfen durch lange Verschlusszeiten bei den Wrackfotos. Ich benutze nur den AFS. Fast alle Bilder sind aber mit dem Fisheye f2,8 gemacht, worüber sich sicher jeder Autofokus freut :D

Gruß, Ivo
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Roland P
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Beitrag von Roland P »

Immer wieder spannend zu hören - der AF der RS ist lahm - aber hier zur Abwechselung von einem der damit auch fotografiert hat.

Der Autofokus (bzw. die Gesamte Performance ) hängt von vielen Dingen ab:
1. Vom Gehäuse selbst - dem AF-Modul und dem Motor ( Stangenantrieb)
2. Vom Objektiv ( Lichtstärke / Stange oder AFS )
3. Vom vorhandenen Licht
4. Vom Objekt selbst ( Kontrast- Arm oder eben Reich )

Bei der RS ist der AF Sauschnell wenn das 28mm, das 13mm und das 20-35mm Objektiv drauf sind - ist aber auch klar, da wird fas kein Weg zurückgelegt - da hat es jede Kamera leicht.
Es ist meist genug Licht für den AF vorhanden, aber MF ist hier ja ne ganz einfache Übung, mit dem 13mm Objektiv bekommen selbst Blinde scharfe Fotos hin - Tiefenschärfe ( Schärfentiefe ? ) sei dank. :wink:

Das ist natürlich im WW-Bereich für alle anderen Kameras ne einfache Übung und wie die tausenden guten Bilder mit der Nik. V und 15mm Objektiv zeigen, ist AF wirklich entbehrlich !

Dann kommt der Makro - Teil, hier wird es für alle Kameras (und Fotografen) schon deutlich schwieriger. Die Kamera und der Fotograf kämpfen mit weniger Licht, difusen Objekten und was am bittersten ist, der Fotograf sieht evt. nicht wo nun scharfgestellt ist.
Da die RS ein Einstellicht braucht, meine Augen sehen dann ja auch viel besser, ist die Sache schnell genug und vor allem sicher !!
Der schnellste und beste AF nutzt nichts, wenn der Fotograf die Schärfe nicht sieht !!
Wir hatte es ja oft genug angesprochen - ein guter Sucher ( wie bei der RS ) ist Gold wert, da kommt es auf den zehntel Sekundenbruchteil den andere schneller sein mögen nun wirklich nicht mehr an.
Findet die RS die Schärfe nicht, sehe ich auch im Sucher nix mehr - die Sache wird warscheinlich nix werden :cry:

Eine D70 ( die ich zu Hause habe ) mag ein moderneres AF-Modul haben, nur möchte ich die Kamera nicht im Wasser haben - ich bin ja gutes gewohnt ! Ich sehe ja ohne Gehäuse schon bescheiden durch den besch..... Sucher !

Die RS wird erst lahm, wenn der Konverter montiert wird - mir macht das dann wirklich keinen Spaß mehr. Nix geht mehr wie gewohnt. :cry:
Der Sucher ist duster !

Beispiel für den lahmen AF der RS.
Hier aus irgendeiner Position des 50mm Makro-Objektives mal eben hochgerissen und Abgedrückt :
Bild[/img]
mfg
Roland
Der nun auf ein Display ( Video ) schaut und den AF nicht mehr beurteilen kann - leider - :cry:
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Wahrmut
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Re: Stop- oder Continuous Focus ??

Beitrag von Wahrmut »

Hi Oli,
Oli Krause hat geschrieben: Im Frühjahr in Ägypten habe ich ein bisserl rumexperimentiert und irgendwie bin ich immer beim Continuous Focus hängengeblieben.

Dann kann man mit vorgehaltener Kamera langsam auf den Fisch zuschwimmen, den Auslöser immer leicht gedrückt halten und auslösen was das Zeug hält.
meinst Du Continuous Focus in Kombination mit Serienbildmodus? Oder beeinhaltet der Continuous Focus bei Nikon automatisch den Serienbildmodus? Hat ja sonst nichts miteinander zu tun. :roll:

Georg und Roland haben m.E. die wichtigsten Fakten betr. einer DSLR schon erwähnt.
Ich habe 'nur' eine Canon und bin deshalb mit den nikontypischen Bezeichnungen nicht vertraut. Es scheint da die Auslöse- und Schärfepriorität zu geben. Wenn ich das richtig verstanden habe, 'folgt' bei Auslösepriorität der AF dem Abstand des anvisierten Objektes (bei halb durchgedrücktem Auslöser). Bei Canon heisst das 'Servo-AF'. Die Schärfepriorität scheint dem 'One Shot' Modus der Canon zu entsprechen (der AF bleibt beim halben Durchdrücken des Auslösers auf dem Fokuspunkt stehen bis der Auslöser losgelassen und neu fokussiert oder halt ausgelöst wird, richtig?).

Ich kann jetzt eigentlich nur von Canon sprechen, schätze aber mal, dass es bei Nikon ähnlich ist.
Die Profi Kameras (Canon 1er, Nikon 2er) verfügen über etliche sog. Kreuzsensoren die einen wesentlich schnelleren und vor allem genaueren AF garantieren. Die 2- und 3-stelligen Canon (und wohl auch 2-stelligen Nikon) Modelle haben nur einen einzigen Kreuzsensor der nur, wenn ich mich recht entsinne, bei Objektiven mit einer mindest Blendenöffnung von F2,8 aktiviert ist. Die ganze AF Elektronik ist aber im Gegensatz zu den Profimodellen ein Witz, was nicht heisst dass sie wirklich schlecht ist. Wärend der Servo AF bei den 1ern (und bei Nikons 2ern) sehr schnell und vor allem präzise arbeitet (sonst hätten u.a. die Sportfotografen dieser Welt ein echtes Problem), ist das bei den 2- und 3-stelligen (Canons) ein ziemliches Glücksspiel. Ich selbst habe mit dem Servo-AF eigentlich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Es gibt aber Situationen in denen er halbwegs akzeptable Ergebnisse liefert. Man sollte ihn dann (bei sich schnell bewegenden Objekten) in Verbindung mit der Aktivierung aller AF-Punkte einsetzen und das sich bewegende Motiv sollte relativ freigestellt sein (z.B. fliegender Vogel vor freiem Himmel oder aber einzelner Fisch im Blauwasser). Aber auch bei dieser Methode gibt es recht unterschiedliche Aussagen der Besitzer ob's nun funktioniert oder nicht (ein bisschen Übung ist auch dabei).
Generell kann man wohl auch noch sagen, dass der AF der 2-stelligen Canons noch besser funktioniert als der der 3-stelligen... ob's da Unterschiede bei Nikon zwischen D40 und D200 gibt darf angenommen werden, kann ich aber nur mutmassen.
Die Canon 5D hat übrigens einen leicht verbesserten AF der 2-stelligen Canons mit zusätzlichen (versteckten) AF-Feldern. Das scheint in der Praxis (wenn auch nicht so gut wie bei den 1ern) recht ordentlich zu funktionieren.

Ich empfehle diese unterschiedlichen AF Methoden gründlichst ÜW auszuprobieren bevor man das UW einsetzt. Auch ist die Kombination Kamera/Objektiv ein nicht unwesentlicher Faktor für die Genauigkeit. Ein langsames Macroobjektiv ist bei flott schwimmenden Fischen (im Nahbereich) meist eh überfordert. Mich hat der 'dem Motiv folgende AF' (Servo AF) an meiner 20D jedenfalls nicht überzeugt und deshalb ist er bei mir nur zu Testzwecken aktiviert worden - und nicht wenn's drauf ankam.

Gruss,

Wahrmut
Gruss

Wahrmut

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staalo
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Beitrag von staalo »

Hallo zusammen,

auch wenn der Thread schon ein bisschen älter ist, noch eine kurze Anmerkung: Hier liegt ein kleiner aber feiner Unterschied zwischen der D70/80 und der D200. Bei Continuous AF kann man bei der D200 auf Schärfenpriorität umschalten, das geht bei der D70/80 nicht. Die Macroaufnahmen in Madeira sind alle mit AF-C auf Schärfenpriorität gemacht, unscharfe Bilder kommen so gut wie nicht vor. Gleichzeitig hat man den Vorteil, dass sich der Focus an die Bewegungen anpasst :lol:

Grüße,
Thomas
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div40
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Beitrag von div40 »

Hai allerseits,

habe mich in letzter Zeit etwas mit analogen Nikons beschäftigt. Zumindest bei F70 und F90 wurde beworben, dass der AF in Normalstellung, was ja wohl Schärfepriorotät bedeutet, erkennt, wenn sich ein Objekt bewegt und dann automatisch in den AF-C umschaltet.
Gibts das bei den DSLR nicht mehr?

Gruss Olaf
Nur ein Tag mit Tauchgang ist wirklich ein guter Tag
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Nikonos RS mit 50er Makro und 20-35 Zoom und Nikonos V mit S&S 15/17/28/35/80mm.

http://www.besser-tauchen.de
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RogerT
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Beitrag von RogerT »

Hier liegt ein kleiner aber feiner Unterschied zwischen der D70/80 und der D200
Da schließ ich mich Thomas an; bei der D70s hatte ich öfter das Problem, das bei AF-S die Kamera nicht auslösen wollte, obwohl ich ein fast still stehendes Motiv und alle Zeit der Welt hatte - nur schaffte es die Kamera nicht, hier auf das Objekt scharf zu stellen (was dann am Objekt liegt, zuwenig Kontrast in der Oberfläche etc.). Der AF der D70s ist da nicht der beste...
Deswegen habe ich UW immer auf AF-C umgeschaltet, damit ging es dann recht gut. Der Aussschuss war überraschend wenig, was damit zusammenhängt, wie man was fotografiert.

An Land habe ich diese AF-Schwäche bei der D70s auch schon ab und zu erlebt (da ist sie immer im AF-S Modus) - ich habe es bei einem Motiv jetzt mal mit der D300 verglichen, da liegen Welten zwischen. Es gibt Motive, da weiss ich schon vorher, das schafft die D70s nicht, aber die D300 packt das locker.
Ich warte jetzt sehnsüchtig auf das Gehäuse für die D300, der AF dieser Kamera ist ein Traum, AF-C ist bei der so gut wie nicht mehr nötig.
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