Leckwarner nachrüsten?

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silviii
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Leckwarner nachrüsten?

Beitrag von silviii »

Hallo zusammen,

Ich bin beim Stöbern in einem Onlineshop auf nachrüstbare Leckwarner (optisch und/oder akkustisch)z.B vom HWT, INON, Mikedive oder Marke Eigenbau gestoßen.
Jetzt würde mich interessieren, ob jemand schon selbst einen Leckwarner nachgerüstet hat und einen empfehlen kann. Bringt der akkistische Alarm überhaupt was (laut genug?).
Das ganze sollte in ein WP-DC48 passen (ich weiß kein Premiumgehäuse, bisher aber immer dicht und ich wäre über etwas mehr Gewissheit beim Abtauchen glaube ich entspannter)

Danke und viele Grüße
Silvia
G15 im Canongehäuse; UWL-S100 ZM80 mit Dome; UCL-165
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tursiops
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Re: Leckwarner nachrüsten?

Beitrag von tursiops »

Hallo!

Eigentlich ist ein Leckwarner immer eine sehr gute Investition.
Insbesondere bei Gehäusen, die eine Art Sollbruchstelle eingebaut haben, wie etliche günstige Gehäuse.

In diesem Fall sollte man jedoch mehrere Dinge bedenken.

1.) Der Grund, warum in die meisten durchsuchten Gehäuse keinen Leckwarner einbaut wird, liegt in der Natur der Sache.
Man sieht nämlich, wenn Wasser ins Gehäuse läuft.
Hilft mir da der Leckwarner weiter?

2.) Was machst Du, wenn Wasser ins Gehäuse läuft? Sagen wir in 20 Meter tiefe stellst Du es fest.
Bei einem großen Gehäuse drehst Du das Gehäuse so, dass alles Wasser zunächst in den Domsport fließt.
Insbesondere wenn er Domsport groß genug ist, hast Du eine gute Chance an die Oberfläche zu kommen, ohne das Wasser an Kamera und Gehäuse kommt.
Vorausgesetzt natürlich, die Tauchsituation und die Demo lässt es zu....
Bei einem so kleinen Gehäuse kannst Du vermutlich schön dabei zusehen, wie der Leckwarner angeht, das Gehäuse und die Kamera nass werden.
Und vermutlich noch, wie der Leckwarner noch eine kurze Zeit piepst, bevor auch seine Batterie den Geist aufgibt.
Wo bleibt der Mehrwert, außer das Du in der ersten Reihe sitzt und alles live verfolgen kannst?

3.) Der Preis. Rentiert sich der Preis für einen Leckwarner für ein Gehäuse, dass 200 Euro kostet?
Ich würde das Geld lieber für eine Ersatzkamera ausgeben.
Denn meist ist es ein Haar oder ähnliches, dass ein solches Gehäuse absaugen lässt.
Haar und Dreck entfernen und das Gehäuse wird wieder dicht sein.
Wenn ich dann eine Ersatzkamera dabei habe, kann ich weiter fotografieren.
Oder die nächste versenken..........

Liebe Grüße
Georg
UWF: SEACAM Händler D mit Gehäusen für Canon, Nikon, Sony und Olympus
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div40
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Re: Leckwarner nachrüsten?

Beitrag von div40 »

Hallo Silvia,

da kann ich Schorsch komplett rechtgeben. Mal so aus eigener mehr oder weniger leidvoller Erfahrung:
- Analoge SLR ohne Leckwarner im Starnberger See (2008): Beim Auftauchen ab ca. 35m leichtes Blubbern erkennbar. Da noch ca. 1/2h Deko, war kein schnelles Auftauchen möglich, ich konnte also gemütlich zuschauen wie das Gehäuse voll lief. Problem liess sich dann reproduzieren, aber keine Ursache feststellen.
- Digitale SLR mit Leckwarner auf den Philippinen (2008): Nach dem Abtauchen Alarm, schnell aufgetaucht, rausgelaufen, war zum Glück am Hausriff. Gehäuse aufgemacht --> nix, alles trocken. Hat mich dann auch noch einige Male genervt, deshalb Batterie raus.
- Digitale SLR mit Leckwarner im Baggersee (2009): Reingelaufen, Kamera untergetaucht, hochgehoben, voll. Ursache: Die Gehäusehälften liessen sich verkanten und trotzdem gingen die Verschlüsse zu. Leckwarner konnte nicht retten...
- Digitale SLR mit Leckwarner in Löbejün (2010?): Während des TG plötzlich Alarm. Kein Wasser im Gehäuse zu sehen. TG weitergemacht. Danach Batterie raus.
- Neues Gehäuse für Kamera gekauft - KEIN Leckwarner :lol:

Somit bin ich seit 2010 ohne so ein Teil unterwegs und das bei 80-100 TG pro Jahr, Wassertemperaturen von 1 bis 30°C, Luft -15 bis 40°C und streckenweise nicht unbedingt schonendem Umgang mit dem Material :oops:
Allerdings hat man das mit der Zeit im Gefühl, worauf man etwas penibler achten muss. Also lieber, wenn einem was komisch vorkommt, nochmal das Gehäuse aufmachen und nochmal nachschauen bzw. fühlen (Finger nehmen deutlich mehr wahr als Augen). Ach ja und nicht zu viel Fett auf die O-Ringe (ich nehme fast keins, zumindest nicht an statisch belasteten O-Ringen). Und Vorsicht vor Katzenhaaren!

Gruss Olaf
Nur ein Tag mit Tauchgang ist wirklich ein guter Tag
Nikon D800, D800E, D200 und F90X in Sea&Sea-Gehäusen, Fisheyedome / Minidome / Flatport, ziemlich viele Objektive. Dazu ein paar Subtronic-Blitze.
Nikonos RS mit 50er Makro und 20-35 Zoom und Nikonos V mit S&S 15/17/28/35/80mm.

http://www.besser-tauchen.de
silviii
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Re: Leckwarner nachrüsten?

Beitrag von silviii »

Hallo,

Vielen Dank für eure Erfahrungen und Tips Georg und Olaf!

Ich denke der Mehrwert bei meinem durchsichtigen Gehäuse ist wirklich nicht gegeben. Da ich zum Glück noch nie ein vollgelaufenes Gehäuse hatte (klopfaufholz) kann ich mir nicht recht vorstellen ob das schnell oder eher langsam geht, dachte daher ein optischer oder akustischer Warner könnte beim Abtauchen sinnvoll/hilfreich sein.
Wenn das Ding auf 20m vollläuft ist eh nichts mehr zu retten, da das Gehäuse ja recht klein ist.
Die O-Ringe und das Unterwassergehäuse präpariere ich immer im Zimmer mit geschlossenen Fenstern/Türen (möglichst staubarm), nur soviel Fett bis der O-Ring ganz bißchen glänzt und achte penibel auf Fussel, Haare, Sandkörner etc.
Bei meinem Gehäuse kann man auch noch ganz gut schauen, ob der O-Ring überall abdichtet(hatte so wohl auch die Kamera von Freunden vor dem Absaufen bewahrt,man konnte schön das eingeklemmte Haar sehen). Das Gehäuse bleibt dann zu und wird zwischen den Tauchgängen nicht geöffnet (die original Akkus halten zum Glück auch 2Tg durch). Wenn ich mir nicht sicher bin und das Gehäuse wegen z.B. Sand nicht öffnen will bleibt die Kamera draußen.
Bevor es ins Wasser geht nochmal letzter visueller Check, wenn es ein Becken gibt geb ich die Kamera auch dort nochmal kurz rein.
Ansonsten hab ich beim Abtauchen ohnehin immer ein Auge drauf, obs irgendwo "blubbert".

Grüße,
Silvi
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arnoljoe
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Re: Leckwarner nachrüsten?

Beitrag von arnoljoe »

Na bei so viel Sorgfalt sollte dann auch nichts passieren.
Wie schnell ein kleines Gehäuse vollläuft, kann ich dir sagen. Mein Olympus C5050-Gehäuse war auf 25 Meter Tiefe in 30 Sekunden voll. Ursache war eine korrodierte Welle des Programmwählrades, die der Mikro Mini O-Ring dann nicht mehr dichten konnte. Georg,s Rat mit der Ersatzkamera hätte dann auch nicht mehr weiter geholfen. Hier hilft nur ein gutes Gehäuse und entsprechender Service alle X Jahre. Oder Ersatzkamera + Ersatzgehäuse.
Kleiner Tip zum Thema O-Ring fetten. Das Fett dichtet ja nicht, sondern pflegt nur. Auf meinen Reisen braucht der Gehäuse O-Ring keine Pflege. Ich ziehe ihn mehrmals durch meine sauberen Finger. Das reicht völlig, um kleinste Sandkörner und Haare zu entfernen.
Grüße Jörg
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