Erharungsbericht Pilotlampe FWT GS45 von: Ivo

Antworten
Benutzeravatar
Ivo
Beiträge: 8052
Registriert: Do 3. Mär 2005, 10:50

Erharungsbericht Pilotlampe FWT GS45 von: Ivo

Beitrag von Ivo »

Erharungsbericht Pilotlampe FWT GS45
Autor: Ivo




Auf der Suche nach einer Pilotlampe als Fokussierhilfe für meine D60, habe ich mir verschiedene Möglichkeiten angeschaut und bin wegen der teils nicht unerheblichen Kosten auf die GS 45 von FWT gestoßen.
Das Pilotlicht von Fisheye und mein Wunschmodell Nano Compakt von Hartenberger waren mir schlichtweg zu teuer, auch wenn sie im direkten Vergleich mit anderen Modellen durchaus zu überzeugen und zu punkten wissen.
Andererseits wollte ich aber auch nicht zu viele Kompromisse machen, da die Verwendung als Pilotlicht und Fokussierhilfe bei Nachttauchgängen im Vordergrund meiner Überlegungen bei der Anschaffung standen.

Nach Betrachtung verschiedener Möglichkeiten habe ich mich letzten Endes für die GS45 der Firma Feinwerk Technik Schulz entschieden, da sie das beste Preisverhältnis bei nur wenigen Kompromissen versprach.

Bei meinen Überlegungen habe ich folgende Musskriterien aufgestellt:

1 min. 60 min. Brenndauer bei vernünftiger Lichtausbeute.
2 Schnellladefähigkeit in min. 2 Stunden.
3 Möglichkeit einen Wechselakku zu verwenden, um schnell einsatzfähig zu sein.
4 kompakte Abmessungen
5 möglichst auch als Tauchlampe zu verwenden.
6 so wenig Abtrieb wie möglich
7 hochwertige Verarbeitung
8 nicht teurer als 200€


Soweit die Vorgaben. Nach einiger Zeit des Suchens, sind auf Grund des gesteckten Preisrahmens nicht viele Lösungen übrig geblieben. Im konkreten Fall ist es bei mir eben diese GS45 von FWT geworden.



Warum ein extra Pilotlicht?
Wer Blitzgeräte wie ich derzeit ohne integriertes Pilotlicht verwendet, dem fehlt bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder bei Nachttauchgängen schlichtweg eine Hand um für eine ausreichende Beleuchtung zur Orientierung, Fokussierung zu sorgen. Viele der Pilotlichter die in diversen Blitzgeräten verbaut sind, haben den Namen nicht verdient. Oft sind es einfach Funzeln ohne gescheite Leuchtkraft. Der Ausleuchtwinkel und die Brenndauer lassen ebenfalls allzu oft zu wünschen übrig. In diesen Fällen bleibt nur eine externe Lösung übrig.


Was ist die FWT GS45 für eine Lampe/Pilotlicht?
Nun, als erstes erfüllt sie die oben genannten, mir selbst auferlegten Kriterien.

Zu1 Die Brenndauer mit dem serienmäßig gelieferten 10Watt, 6 Volt Brenner beträgt bei der Verwendung von Mignon (AA) Akkus mit 2700mAh immerhin 70 min.

Zu2 Die beiden Kompaktladegeräte die ich verwende, laden die Akkus in weniger als 2 Stunden. Auf der Photokina habe ich von der Fa. GP ein Ladegerät gesehen, welches 2700mAH Akkus gleicher Marke in nur 15 min. lädt. Das Gerät nimmt 4 Akkus auf. Bei 8 benötigten Akkus wäre die GS45 in 30 min. wieder einsatzbereit. Bei 2 Ladegeräten in 15 min. – das ist Weltrekord. Allerdings drehen die Ladegeräte und Akkus ordentlich an der Preisschraube und sprengen den vorgegeben Rahmen.

Zu3 Problemlos durch Wechselakkus zu bewerkstelligen.

Zu4 18cm Länge und 4,5cm im Durchmesser sind noch als Kompakt zu bezeichnen.

Zu5 Die Lampe ist als Tauchlampe konstruiert.

Zu6 Mit bestückten Akkus bringt die Lampe UW noch 300Gr. Abtrieb auf die Waage. Weniger wäre schöner. Wer eine Fotoausrüstung hat, die wegen der Blitze, des Gehäuses etc. schon deutlichen Abtrieb hat, sollte überprüfen, ob er mit 300 GR. Zusätzlichem Abtrieb agieren kann. Ich habe es im Schwimmbad ausprobiert und keinerlei Probleme gehabt – es ist mir schlichtweg nicht aufgefallen.

Zu7 Die Verarbeitung ist makellos. Der Aufbau erinnert in vielen Punkten an eine Tauchlampe von Kowalski. Alu eloxiert, doppelt O-Ring gedichtet etc. pp. Kein Grund für irgendeine Beanstandung.

Zu8 Die GS45 hat inc. Versand 123€ gekostet. Allerdings ohne Neoprenschutz (ich weis wo man so was günstiger herbekommt). 8 Mignonakkus und ein Ladegerät müssen ebenfalls gesondert besorgt werden. Das Ladegerät welches zur Lampe angeboten wird scheint mir keine Empfehlung wert zu sein. Zu teuer und viel zu langsam.


Als Tauchlampe entwickelt, hat man bei FWT wohl nie daran gedacht, dass sich die GS45 auch für die UW - Fotografen als Pilotlicht geradezu aufdrängt. Da liegt dann auch das einzige Manko, welches man aber an dieser Stelle nicht verschwiegen werden darf. Der Reflektor der GS45 ist als Spotreflektor gestaltet. Ein Wechselreflektor oder eine satinierte Frontscheibe sind im Portfolio des Herstellers für dieses Modell nicht enthalten.
Das ist schade, schränkt die Verwendung als Pilotlicht aber nur bedingt ein.

Warum wäre ein Floodreflektor wünschenswert?
Ein Floodreflektor hat, einen entsprechend starken Brenner vorausgesetzt, den Vorteil, dass die Lampe nicht so ganz genau ausgerichtet werden muss und die Gefahr eines so genannten Hotspots auf den Bildergebnissen gebannt ist. Durch den extrem breiten Abstrahlwinkel des Flood, wird eine viel größere Fläche vor dem Objektiv angeleuchtet. Das relativiert sich aber im Vergleich zu einem Spotstrahler, je näher man sich am Motiv befindet. Ein Hotspot kann sich bei extrem grellem, gebündelten Licht, als andersfarbiger Lichtpunkt auf Bildern niederschlagen, wenn die Blitze mit ihrer Intensität und der höheren Farbtemperatur nicht in der Lage waren, den Lichtpunkt zu überstrahlen. Dies kommt meist aber nur vor, wenn mit relativ offenen Blenden gearbeitet wird. Bein Nahaufnahmen mit einem Blendenbereich zwischen f11 und f22, hat man das Problem eigentlich nicht. Zumindest ist mir diesbezüglich nichts negatives aufgefallen.


Hat ein Spotreflektor auch Vorteile?
Ein Spotreflktor hat durchaus Vorteile, wenn bei schlechten Sichtbedingungen getaucht wird. Bei stark sedimentiertem Wasser, ist das Spotlicht besser geeignet die Nebelwand zu durchdringen, als ein Floodlicht. Das Floodlicht baut sich vor der Nebelwand auf wie bei einem Auto das Fernlicht im Nebel.


So war der Lieferumfang als ich die GS45 bekommen habe – Lampe mit kurzer Betriebsanleitung:
Bild




Von hinten mit Arretierstift als Einschaltsperre. Die GS45 ist nicht dimmbar, kann nur Ein/Aus – geschaltet werden.
Bild




Von vorne – Reflektor mit Brenner 10Watt/6Volt:
Bild




Die GS45 geöffnet – bestückbar mit 8 Batterien oder Akkus der Größe Mignon (AA). Die hintere Verschraubung ist doppelt O-Ring gedichtet. Das Lampenrohr besteht aus Aluminium. Der Reflektor ist abnehmbar.
Bild




Mit entnommenen Akkus und gezogenem Reflektor. Der Reflektor ist wie alle Teile einzeln erhältlich.
Bild




Die Akkus können in der Lampe geladen werden, wenn man ein Ladegerät besitzt, dass mit einem Klinkenstecker verwendbar ist. Das Ansmann Traveler wäre ein solches Ladegerät. Auf dem Bild die Ladebuchse.
Bild




Einen Neoprenschutz kann man auch selbst anfertigen. Der Schutz von FWT kostet stolze 13€.
Bild




Diese Teile benötige ich um die die GS45 als Pilotlicht auf meinem Gehäusedach einsetzen zu können:
Bild



Der Lampengriff verfügt bereits über ein Loch für die Befestigung an der richtigen Stelle. In das Loch im Bügel hat Michael Finger mir ein M8 Gewinde geschnitten. Das war eine Sache von 10 sek. Es geht aber auch ohne das zusätzliche Gewinde. Hier ein Teil der Pilotlichtbefestigung:
Bild



Hier die der komplette Befestigungssatz für die GS45, den ich für mein Gehäuse verwende:
Bild



So sieht das dann montiert auf meinem UK Gehäuse aus:
Bild



Die Bewegung der GS45 findet ausschließlich in einer Richtung (Objektivachse) statt und ist somit schnell auf das anzuleuchtende Motiv gerichtet.
Bild



Das Ein/Ausschalten geschieht mit einer Hand. Daumen und Ringfinger fassen den Drehknopf, der Zeigefinger drückt den Entriegelungsbolzen nach unten – geht super einfach:
Bild



Bei Einsatz eines einzelnen Blitzgerätes, können sich Lampe und Blitz schon mal in die Quere kommen. Bild



Hier muss man versuchen die möglichst günstigste Position für den Blitz zu finden. Die Lampe kann nur vor oder zurück geschwenkt werden.
Bild



Bei 2 Blitzgeräten spielt das keine große Rolle mehr:
Bild



Trotz 2 Blitzgeräten und Pilotlicht noch eine handelbare Apparatur:
Bild



Wen die Position auf dem Kameradach jedoch partout stört, kann diese auch an anderer Stelle befestigen. In meinem Fall wäre auch die Montage auf dem rechten Handgriff möglich. Allerdings sieht die Befestigung dann anders aus. Auch muss das Licht feiner ausgerichtet werden, da die Bewegung nicht mehr auf die Objektivachse beschränkt ist.
Bild



Hier wird der Ausleuchtwinkel im Nahbereich deutlich:
Bild



Bei einem modular aufgebauten Blitzarmsystem ergeben sich mit wenigen Mitteln die tollsten Montagemöglichkeiten. Hier eine Variante mit dem Pilotlicht auf dem Blitzarm und dem Blitz in der Objektivachse. Das erinnert an die alte MMII von Sea&Sea.
Bild



Hier noch mal von hinten:
Bild



Hier sind bis auf ein kleines Teil alle benötigten Dinge für die gezeigten Montagemöglichkeiten abgebildet. Das ist doch sehr überschaubar wie ich finde.
Bild



Auch Aufnahmen bei leicht erhöhter Distanz gelingen schneller dank des Pilotlichts mit Spot. Der Autofokus findet im dunklen Hallenbad schnell ein Ziel auf das er scharf stellen kann. Hier ein Bild von Jens beim Testen der Blitzposition über dem Kameradach.
Bild



Hier ein Bild von Wahrmut mit der Pilotlampe von Fisheye auf seinem Gehäusedach. Er hat übrigens jetzt meine Apnoemaske, über die mal was schreiben wollte, mangels optischer Gläser aber bisher nicht einsetzen konnte. Vielleicht kann Wahrmut einen kurzen Eindruck nachreichen…
Bild


Den kleinen Grinsemann habe ich einmal nur mit Pilotlicht und ein zweites mal mit Pilotlicht und Blitzeinsatz im Pool aufgenommen. Die Pilotlichtaufnahme entstand bei ISO200, 1/50 und Blende f16. Für winzige Pygmäenseepferdchen könnte es möglich sein nur mit dem Pilotlicht zu arbeiten.
Bild

Bild



Für einen ausführlichen Freiwassertest, geht die GS45 in der nächsten Woche mit unserem Member Tauchkönigin (Bettina) für 2 Wochen nach Asien. Nichts ist aussagekräftiger als ein Versuch unter realen Bedingungen. Ich bin auf Ihre Ergebnisse gespannt. Auf unserem Membertreffen im Monte Mare wird die GS45 aber auch noch zu sehen sein, so dass sich Interessierte selbst ein Bild machen können.

Vorläufiges Fazit:
Preislich ist die GS45 wohl unschlagbar. Wünschenswert wäre ein Floodreflektor im Tausch gegen den Spot. Die fehlende Dimmmöglichkeit kann man verschmerzen. Es bleiben wenig Wünsche offene an diesem kleinen Lämpchen im großen Ozean. Der anstehende Praxistest wird letzte Fragen klären helfen…

Gruß, Ivo
Antworten

Zurück zu „Lampen, Pilotlichter, Befestigungen“