Makroobjektiv mit 2 oder 6 fach Vergrößerung?

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pleasurediver
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Makroobjektiv mit 2 oder 6 fach Vergrößerung?

Beitrag von pleasurediver »

Hallo,

ich werde im September nach Sulawesi reisen und ein paar Tage in Lembeh tauchen.
Ich würde mir hierfür gerne eine zusätzliche Makrolinse für mein PT-030 zulegen.

Meine Frage lautet nun, ob jemand Erfahrungen mit den auf dem Markt erhältlichen Schraublinsen hat?

Speziell interessiere ich mich für das:

:arrow: PCL-02 ; 46mm Gewinde ; 6 fach Vergrößerung

:arrow: Epoque DML-2 ; 46mm Gewinde ; ca. 2 fach Vergrößerung

Kann man bei einer 6 fach Vergrößerung und minimalen Abstand (Supermakro) noch Bilder machen oder würde die Kamere durch das "Wackeln" nie fokussieren können?
Ist eine so starke Vergrößerung sinnvoll? Oder ist die Epoque-Linse zu wenig effektiv?

Ich danke Euch sehr für Eure Antworten. :D



Gruß Jan
Canon G15 (CHDK Mod) im Fantasea FG15 Gehäuse mit Sea&Sea YS-D1 ; Nano Focus Light ; PCU-02 Makrolinse (Olympus SP-350 im PT-030 & Sea&Sea YS-50TTL/N + Heinrichs-Adapter in Rente)
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Hallo Jan,

vorab: ich kenne diese Macrolinsen (ich schätze es sind Nahlinsen) leider nicht :( .
Ich weiss ja nicht, mit welchem Objektiv Du diese NL kombinieren willst (vielleicht mal die Signatur ergänzen :wink: ). Prinzipiell stellen solche NL dem Objektiv überhaupt nur einen gewissen Entfernunggsbereich zum Fokussieren zur Verfügung und je höher die Dioptrinzahl ist, desto geringer wird idR dieser Bereich (ich könnte mir vorstellen, dass es bei 6 Dioptrin nur wenige Zentimeter sind, innerhalb derer Du immer vom Motiv entfernt sein musst). Du solltest also schon wissen auf was Du Dich da einlässt. Ev. könnte ein Telekonverter für Dich sogar interessanter sein.
Wenn doch NL, dann soltest Du auf Achromaten Wert legen. Aber auch dann ist keine gute Qualität garantiert da es auch von der Kombi Objektiv/NL abhängt. Einige Achromaten liefern an Objektiv A gute und an Objektiv B nur noch sehr mässige Qualität.
Die qulitativ bessere Lösung (falls Du so etwas noch nicht besitzt) wäre ein Macroobjektiv. Falls Du ein solches schon Dein Eigen nennst und in den Bereich über 1:1 vordringen willst, wirst Du mit +6 (aber wohl auch schon mit +2) Dioptrin erhebliche Probleme mit dem AF haben - das kann ich Dir jetzt schon versichern. Stell Dich da lieber auf MF ein... und das setzt einen grossen Sucher voraus.

Gruss,

Wahrmut
Gruss

Wahrmut

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GetClose
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Beitrag von GetClose »

Hallo Jan,

die Makrolinsen vergrößern nicht. Es sind Nahlinsen, mit denen Du näher ans Motiv heran kannst. Dann wird das Motiv auch größer abgebildet.
Folglich macht die Verwendung einer Nahlinse in Supermakromodus keinen Sinn, da Du hier nicht mehr näher heran kannst.
Man setzt die Nahlinse an einer Digiknipse zusammen mit der längsten Brennweite ein. Hier liegt die Naheinstellgrenze Deiner Kamera bei 30cm. Mit der Nahlinse kommst Du nun näher heran.

Allerdings ist es auch so, daß es gerade in der Lembehstraße jede Menge Motive gibt, die Du ohne Nahlinse ablichten kannst (auch wenn die Lembehstraße immer als Makroparadis beschrieben wird). Skorpionsfische aller Art, Anglerfische aller Art, Geiserpfeifenfische und so weiter sind alle groß genug. Auch die Schnecken dort sind meist recht groß. Nicht, daß sich nicht auch Motive für die Nahlinse finden lassen, aber Du wirst die Kamera sicher häufiger mit Weitwinkelstellung an der Naheinstellgrenze von 20cm nutzen.

Viele Grüße,
Jürgen
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pleasurediver
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Beitrag von pleasurediver »

Hallo,

ich danke euch für die Informationen.

Bei meiner Kamera handelt es sich um eine Kompaktkamera von Olympus. Ein Nachfolger der legendären C-7070.
Dementsprechend ist da auch nur ein Standartobjektiv mit 3fach Zoom eingebaut. (Startbrennweite umgerechnet 38mm)

Im Supermakromodus kann ich bis auf 2 cm an das Objekt heran. Ich habe mit meiner Kamera in diesem Bereich auch schon sehr gute Ergebnisse erzielt.
Nun möchte ich aber noch dichter ran. Ich möchte nicht nur das normale Seepferdchen formatfüllend fotografieren, sondern auch das Pygmäenseepferdchen. :lol:

Wenn ich es richtig verstanden habe, werde ich Die Makrolinse nur im Normalen Makromodus, bei ausgefahrenem Tele verwenden können, um den minimalen Objektabstand zu verringern.
Entspricht der Faktor für die Verkürzung des Abstandes den angegeben Vergrößerungen? (2 bzw 6 fach) :?:
Um wieviel dichter komme ich dann an das formatfüllende Pygmäenseepferdchen ran? :?:

Ist die Vorsatzlinse im Supermakromodus unbrauchbar, da ich nicht dichter als 2 cm an ein Tier herankomme? :?:

Warum wird der Autofokus mit einer solchen Linse nicht mehr arbeiten können? :?:
Ohne AF kann ich die Kamera nicht nutzen, da die Steuerung von Blende, Belichtungszeit, und Blitzintensität alle Knöpfe der Kamera beansprucht.

Ich danke euch für die guten Tipps und Ratschläge.

Gruß Jan
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Hallo Jan,

ich habe selbst die Erfahrungen mit einer Kompakten + NL nicht machen können, weiss aber von einigen ÜW Makrofotografen die solche Kombis benutzen, dass sie die Kamera im Telemodus verwenden. Die NL verkürzt dann nur noch mal die Distanz und vergrössert entsprechend.
Ich sage/schreibe nicht dass der AF nicht funktionieren wird, aber erfahrungsgemäss wird er bei diesen Vergrösserungen extrem nervös und unzuverlässig.
Ich kann ausserdem sagen, dass sehr viele eine Kombi mit Raynox NL benutzen. Die sind nicht soooo teuer und scheinen eine gute Qualität zu haben... nimm auf jeden Fall einen Achromaten.
Ich rate Dir, mal in ein vernünftiges Fotogeschäft zu gehen um das mit Deiner Cam + NL auszuprobieren. Wir können hier alle auch nur mutmassen ob das funktionieren könnte.
Noch ein Tipp: fange nicht gleich mit +8 Dioptrin an, arbeite Dich da erstmal langsam ran, das braucht Erfahrung... und übe ausgiebig ÜW.... das mache ich auch so oft es geht.

Gruss,

Wahrmut
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Wahrmut

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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Die Frage bleibt, wie Jan die Linsen an seinem PT-030 befestigen soll?
Er hat ja nur die Möglichkeit diese außen am Gehäuse zu befestigen. Viel mehr als Inon, Epoque und U.N. wir Ihm nicht übrig bleiben...?

Gruß, Ivo
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Da hast Du wahrscheinlich Recht Ivo, ohne das PT-030 zu kennen.
Es wird wohl drinnen kein Platz mehr für eine NL sein da die Kamera im Telebereich sicher das Objektiv ausfährt.
Aber der PT-030 Port hat doch hoffentlich ein Gewinde, da müsste doch was adaptierbar sein... :? .

Gruss,

Wahrmut
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Das PT-030 hat ein M46 Schraubgewinde außen. Kommen also wohl nur Nasslinsen in Frage...

Gruß, Ivo
Joerg Malke
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Beitrag von Joerg Malke »

Hi Jan,

komme gerade aus einem Urlaub zurück, bei dem meine Frau eine Nahlinse an einer Olympus mju600 verwendet hat.

Es gibt eine Alternative zu den von Dir genannten Modellen: Besorg Dir einfach ne normale Nahlinse! Kostet bei ebay mit etwas Glück weniger als 5 Euro!!!

Ich wußte vorher nur, daß die Brechkraft solch einer Linse unter Wasser anders (=weniger stark) ist als an Land. Habe daher eine +2 und eine +4 gekauft - waren beide allein etwas zu wenig; so habe ich sie eben aufeinandergeschraubt (unter Wasser - wie sich das wiederum auf die Brechkraft auswirkt, weiß ich nicht). Bildschärfe bestens.

Für den nächsten Trip werde ich das dann noch modifizieren: 2X +4 sowie probehalber eine +10. Und ich werde vielleicht einen Adapterring 46mm auf 58mm oder so verwenden und dafür passende Nahlinsen kaufen - das Licht fällt dann mehr "durch die Mitte", und dann müßte eigentlich die bestmögliche Qualität rauskommen (wobei wir, wie gesagt, mit der Qualität vollauf zufrieden waren).

Wenn das mit dem Hochladen klappt, findest Du hier ein Bild: Oben ohne, unten mit der Nahlinsen-Kombi, jeweils in der minimalen Fokussierdistanz.
Ein Original-UW-Bild, bei dem Du selber die Schärfe beurteilen könntest, ist leider etwas zu groß(1,8MB), bei Interesse gern per email.

Noch eine Überlegung zu Deiner "Supermakro"-Einstellung: An unserer Mju ist dann automatisch der interne Blitz deaktiviert (klar, der könnte das ja nicht ausleuchten) - leider läßt er sich nicht wieder aktivieren, so daß unser Heinrichs-Konverter in dieser Einstellung nutzlos ist. Ist aber eh egal, denn wenn Du allzu dicht drangehst, kannst Du auch mit einem externem Blitz das Objekt nicht mehr vernünftig ausleuchten.

Viele Grüße

Jörg


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pleasurediver
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Beitrag von pleasurediver »

Hallo,

entschuldigt, dass ich mich erst heute melde. Ich hatte in der letzten Woche ein wenig Stress, aber jetzt kann ich mich voll auf den Urlaub konzentrieren.

Das PT-030 bietet ausschließlich die Möglichkeit über ein 46mm Gewinde eine Unterwasserlinse aufzuschrauben.

Wenn ich die Quintessenz aus euren Antworten ziehe, würde ich sagen, dass für eine tatsächliche Verbesserung die Linse mit 6 facher Vergrößerung am Besten geeignet ist. :idea:

@ Joerg:

Wie habt ihr die Überwasserlinsen an der Kamera / dem Gehäuse befestigt?
Ich habe eine Kamera mit TTL Blitzschuh und Heinrichsadapter. Dadurch kann ich auch im Supermakromodus den Blitz verwenden. Ich störe mich aber daran, dass ich dann mit nur 2 cm Objektabstand sehr schnell verwackle und der Autofokus sehr zu kämpfen hat.
Daher möchte ich lieber ein Stück weg vom Objekt um dann eine feste Position einnehmen zu können. - Wenn dabei eine bessere Vergrößerung rausspringt wäre alles Perfekt.


Vielen Dank für eure Ratschläge. :D


Gruss Jan
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Wahrmut
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Beitrag von Wahrmut »

Hallo Jan,

wie ich oben schon mal schrieb, gibt es bei diesen Vergrösserung generell Probleme mit dem AF, auch mit einer DSLR und dann erst recht einer Kompakten. Du musst lernen damit umzugehen.
Verwackeln sollte eigentlich nichts, es sei denn, Du stellst eine lange Verschlusszeit in Kombination mit offener Blende ein so dass der AL-Anteil sehr hoch ist.
Klar ist, dass bei diesen knappen Entfernungen 2 mm vor oder zurück schon bedeuten können, dass du Dich ausserhalb des Schärfebereichs befindest - das u.a. macht die Supermakrofotografie ja so anspruchsvoll :wink: .

Gruss,

Wahrmut
Gruss

Wahrmut

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Joerg Malke
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Beitrag von Joerg Malke »

Hi Jan,

unsere Linsen haben ein 46er Schraubgewinde! Größere Linsen, z.B. mit 58er Gewinde, würden einen "Filteradapter 46-58mm" erfordern.

Gruß

Jörg
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