Ausbildung zum Solodiving

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Ivo
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Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von Ivo »

Hallo an alle!
Wie handhabt ihr das?
Seit ein paar jahren gehe ich beim Fotografieren mehr oder weniger alleine ins Wasser.
Zwar beim Einstieg ins Wasser meist mit Tauchpartner, dann aber die allermeiste Zeit geht's alleine weiter.
Ist das bei Euch auch so?
Wie geht ihr mit dem zusätzlichen Risiko um? Man kann zwar im Bereich der Ausrüstung dafür sorgen, dass die Sachen gepflegt und funktionstüchtig sind, aber einen versierten Tauchpartner (Luftspender) kann das nicht ersetzen. Gerade wenn ich n diverse Ausflüge in Wracks denke.
Was tut ihr um das Risiko zu minimieren? Macht ggf. Ein Kurs in Richtung Solotaucher\Selbstrettung Sinn?
Habt ihr so etwas gemacht, oder gäbe es Bedarf an Weiterbildung?

Liebe Grüße, Ivo
Nuß
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Re: Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von Nuß »

Hallo,
über dieses Thema hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich bin jetzt öfters mal als einzelner Taucher auf Tauchsafaris dabei gewesen. Da wird man dann halt mit irgendeinem Buddy zusammengewürfelt, oder es heißt wir tauchen als Gruppe und jeder passt auf jeden auf. Die Qualität / Qualifikation des Buddys variiert da halt schon stark und als Gruppe tauchen heißt eigentlich: niemand passt auf niemanden auf.
Ich bin unter anderem auch aus diesem Grund auf Sidemount tauchen umgestiegen. Die Tauchvariante mit 2 kleinen Flaschen hat in meinen Augen fast nur Vorteile. 2 Flaschen, 2 komplette Systeme, selbst bei einem Totalausfall habe ich mein eigenes Backup dabei. Außerdem finde ich die Lage im Wasser deutlich bequemer und gerade beim Wracktauchen ist man mit dieser Konfiguration beweglicher.
Die Nachteile: Der Platz vor dem Bauch ist begrenzt. Die Rolle rückwärts vom Zodiak mit der Kamera vor dem Bauch ist kaum möglich. Die 2 kleinen Flaschen kosten meistens Aufpreis. Und naja.... man schaut halt unter Wasser aus wie ein Seal, da kann schon mal ein dummer Spruch kommen 8) , ob es einem um die Außenwirkung geht.

Ansonsten meine ganz persönliche Meinung zum Solodiver: Ausbildung schadet nie, zu lernen Probleme alleine zu lösen ist auch nie verkehrt. Beides gibt sowohl beim normalen Tauchen als auch in Ausnahmefällen Ruhe und Sicherheit.

Liebe Grüße
Alexander
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Ivo
Beiträge: 8052
Registriert: Do 3. Mär 2005, 10:50

Re: Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von Ivo »

Hallo Alexander!
Danke für die Antwort. Mit dem Gedanken mich so zu behängen kann ich mich aber doch nicht so recht anfreunden...
Ich habe meine Ausrüstung auf das aller Notwendige reduziert und möchte das nicht mehr missen.
Aber wie du bereits sagst, kann etwas Weiterbildung nie schaden. Ich Google mal was es das so im Angebot gibt.

Liebe Grüße,
Ivo
trimix125
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Re: Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von trimix125 »

Hi Ivo,

hängt halt sehr stark davon ab, was vor Ort erlaubt ist...

Ich gehe auch gerne alleine tauchen.
Hab Tmx Instr. / Solo Dive Instr. und Full cave. Da tun sich einige Basen schwer etwas dagegen zu sagen.
Je nach den Möglichkeiten vor Ort versuche ich dann meine Freiheit zu bekommen.
Zwar meistens mit meiner Freundin, die auch fotografiert unterwegs, aber es gibt eben auch andere Tauchgänge.

Sidemount ist eine Modeerscheinung die vom extremen Höhlen und Wracktauchen kommt.
Gerade für Fotografen sehr unpraktisch. Und auch wieder ein komplett anderes Equipment, Schlauchlängen....
Aber eines der wenigen Dinge mit denen am Markt noch Geld zu machen ist weil neu....
Und der Markt stirbt....

Da nehme ich lieber ein Doppelpack, oder was wir öfter machen, einen Adapter für independent doubles...
Heißt nicht anderes, als Du tauchst mit Wing und hast, weil ja oft vor Ort nichts anderes verfügbar, 2 Einzelflaschen nebeneinander am Rücken.
Mit 2 komplett getrennten Systemen. Ist halt vom Handling etwas mühsamer als eine Doppelflasche, aber ebenso wie beim Sidemount, mußt Du eben regelmäßig zwischen den Flaschen wechseln, um den Sicherheitsaspekt im Falle nutzen zu können.
Dafür hast Du im Nottfall reichlich Luft ;-))

Ansonsten würde ich mir einen Stage Regler mitnehmen, eine Stage Tank Vergurtung, und ein ordentliches Jacket mit metallenen D-Ringen.
2. Flasche vorne diagonal, daran gewöhnt man sich rasch, und gut ists..

LG,
und immer reichlich Luft im Tank,
Wolfgang
Nikon D500 im Hugy, 10 -17mm Tokina, 18 - 35mm Sigma F 1,8; 14er Sigma, 60mm Nikon AFS & D, 70 - 180mm Nikon Macro, 2x YS 250, und 2x Z 240, und , div Kompakte.....
Bilder in http://www.reefdesign.eu unter tauchen ;-)
Nuß
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Re: Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von Nuß »

Hallo Wolfgang,
ich geb Dir recht, dass das Sidemount für Fotografen unpraktisch ist, man hat halt ziemliche Platzprobleme vorm Bauch.
Aber ne Stage diagonal vom Bauch? Da is ja dann garnix mehr für die Kamera frei. :roll:

Das Problem mit dem neuen Equipment hatte ich nur bedingt, weil ich sowieso mit meinem alten Jackett unzufrieden war.
Aber auch da muss ich Dir recht geben, ich bin mit meinen taucherischen Fähigkeiten erstmal abgesackt. Die ganze Routine war erstmal dahin. Und direkt mit Foto habe ich es auch noch nicht ausprobiert, da ich erstmal ohne Foto wieder zu 100% mit meinem Kram umgehen können will.
Aber ich verstehe nicht ganz, wie Du das mit: „weil ja oft vor Ort nichts anderes verfügbar, 2 Einzelflaschen nebeneinander am Rücken“ meinst? Weil wenn es nur 12er Flaschen gibt, ist mir das hier wie da zu viel, und alles was kleiner ist, kann ich doch auch an der Seite montieren (OK 12er auch, aber ich bin OWD Taucher und mach bloß Nullzeittauchgänge bis 40m, also ist Doppel 12 ganz leicht oversize).
Mein neues Jackett lässt sich jetzt ziemlich frei auf alles konfigurieren, Sidemount Backmount oder Doppelbackmount. Independent doubles, da hab ich noch gar nicht drüber nachgedacht :oops: . Wenn ich mit dem Foto vorm Bauch nicht klarkomme, ist das eine Alternative über die ich mal nachdenken werde.
Liebe Grüße
Alexander
diveshark
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Re: Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von diveshark »

Normalerweise habe ich keinen missionarischen Eifer, wenn es um Ausrüstungskonfiguration geht. Soll doch eine jede und ein jeder tauchen, was er oder sie mag. Wenn aber aus Unwissenheit oder Ignoranz gegenüber vermeintlich Neuem etwas einfach schlecht gemacht wird, so erlaube ich es mir, die Fakten zumindest einmal richtig zu stellen:

1. Sidemount als neue Modeerscheinung: Das erinnert schon ein wenig an das berühmte Kanzlerinnen-Zitat zum Internet als Neuland. "Erfunden" wurde Sidemount bereits 1967, also vor fast einem halben Jahrhundert. Es kommt auch keineswegs aus dem "extremen" Höhlentauchen, sondern trägt dem Wunsch Rechnung, jederzeit vollen Zugriff auf Ventile und erste Stufen zu haben. Mittlerweile erlauben alle großen Tauchorganisationen die komplette Tauchausbildung in Sidemount-Konfiguration, nicht nur TEC-Kurse.

2. Sidemount als Marketingtrick: Ja klar, ist alles Verkaufsmasche! Genau wie integrierte ADV-Jackets anstatt Klodeckel, LiIon- statt Blei-Akkus, LED- statt Halogen-Licht oder SD-Karten statt analogen Film. Braucht man alles nicht kaufen, wenn man das Plus an Komfort und Sicherheit nicht nutzen möchte. Wer aber nicht jedem Fortschritt ablehnend gegenübersteht, kann es ja zumindest mal in Erwägung ziehen.

3. Sidemount als Behinderung beim Fotografieren: Das kann ich mich großer Bestimmtheit verneinen. Ich fotografiere in Sidemount-Konfiguration jetzt seit fünf Jahren, die meiste Zeit davon mit zwei Flaschen. Noch nie bin ich mit meiner Ausrüstung (inklusive Spiegelreflex-Kamera, Blitzen, Stativen, Sklaven-Blitzen, Trocki) in Schwierigkeiten gekommen. Gerade vor dem Bauch und auf dem Rücken ist enorm viel Platz, da die Flaschen seitlich verstaut sind und die Schläuche um den Nacken laufen. Außerdem dem ist die Herstellung eines günstigen Trimms (Flossen nicht auf den Boden) deutlich einfacher zu erreichen als mit einem Doublepack auf dem Rücken.

Da man als Fotograf fast immer (wenn auch häufig ungewollt) faktisch zum Solo-Diver wird, möchte ich persönlich auf die zusätzliche Sicherheit einer zweiten unabhängigen Flasche, über deren Ventil ich volle Kontrolle und Zugriff habe, keinesfalls verzichten. Aber nochmals: Soll jeder machen, was er will. Nur ein bisschen mehr Aufgeschlossenheit wäre schon schön.
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trimix125
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Re: Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von trimix125 »

Hi,
@Alexander
Independend Double ist auch nur als Notlösung gedacht wenn es keine Doppelflaschen vor Ort gibt. Weil diese sonst vozuziehen sind.
Gabs halt früher kaum wo.... Ebenso war kaum was kleineres aufzutreiben.
An zuviel Luft ist glaub ich noch niemand gestorben.....
Stage diagonal vorne, weil leichter in der Balance zu halten, als wenn eine auf einer Seite und kein Accutank auf der anderen.
Wobei ich meine Cam nie vorm Bauch trage, sondern eigentlich immer in der Hand halte.

@ diveshark

meinen missionarischen Eifer habe ich schon längst abgelegt ;-))

Aber zur Erklärung,
wer außer Höhlen oder Wracktauchern braucht Zugriff auf die Ventile / Stufen und will dabei extrem flach sein? Niemand.
Berufstaucher / Feuerwehr haben ja schon lange Bottum up Varianten

Sidemount ist in der Sporttaucherei eine Modeerscheinung.
Weil es keiner braucht, aber es halt in ist. Und wesentlich mehr Equipment braucht als Single Tank.
Die ersten Jackets waren ein riesen Rückschritt gegen die Klodeckel, und viele sind es noch immer weil nicht Ohnmachtssicher. Ebenso wie Wings.
Bei Wrack- oder Höhlentauchern, wo es in Restrictions schon mal auf die Höhe ankommt, macht es viel Sinn.
Nur weil Organisationen es anbieten, muß es nicht gut sein. Aber es bringt Kohle ;-))

Platz am Rücken bring wohl nicht viel. egal was man unter Wasser macht....
"Außerdem dem ist die Herstellung eines günstigen Trimms (Flossen nicht auf den Boden) deutlich einfacher zu erreichen als mit einem Doublepack auf dem Rücken."
Sorry, wenn man das nicht mit dem verwendeten Equipment kann, sollte man zuerst die Tarierung in Ordnung bringen, und dann erst ans Fotografieren denken....

Bei einem Doppelpack am Rücken sollte man, sofern man es verwendet, ebenso auf die Ventile zugreifen können. Sonst bringt es nichts.

LG,
Wolfgang
Nikon D500 im Hugy, 10 -17mm Tokina, 18 - 35mm Sigma F 1,8; 14er Sigma, 60mm Nikon AFS & D, 70 - 180mm Nikon Macro, 2x YS 250, und 2x Z 240, und , div Kompakte.....
Bilder in http://www.reefdesign.eu unter tauchen ;-)
Walter Rekirsch
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Registriert: Mi 9. Nov 2011, 16:11

Re: Ausbildung zum Solodiving

Beitrag von Walter Rekirsch »

Liebe Leute,

grundsätzlich gibt es für mich zu unterscheiden, in welchem Gewässer und wie teif plane ich zu tauchen.

Süsswasser unsere Seen:
Hier bewege ich mich in Tiefen zwischen 0 und 10 Metern, wenn ich fotgrafierend alleine unterwegs bin. Ausrüstung auf ein minimum reduziert. Zusätzliche Sicherheit? die geringe Tiefe! Selbst bei Tauchgängen die 120 Minuten betragen ist eine keine Luft Situation problemlos durch auftauchen zu meistern.

Alles andere:
Ein Buddy ist dabei und der wird nicht verloren! Und wenn ich mal alleine auf Tauchreise bin, dann "kauf" ich mir einen Buddy = Guide von der Basis, desen Aufgabe es ist auf mich aufzupassen.
Und der aufgrund seiner Brevetierung und Taucherfahrung das Zeug dazu haben sollte! Das geht übrigens auch auf Tauchbooten.

LG
---------------
Canon 5DMKII im Subal Gehäuse (mit Mike Dive TTL Konverter), 2 x Hartenberger 250 HS TTL, Mike Dive Blitzarme
Objektive: Sigma 15mm FE, Sigma 105mm Makro, Canon 17-40mm
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