Unterschiede in der Bildqualität analog vs. digital

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Jens
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Unterschiede in der Bildqualität analog vs. digital

Beitrag von Jens »

Hallo zusammen,

da ich z.zt. noch analog fotografiere aber schön öfters über einen Wechsel zu digital nachgedacht habe würde mich mal interessieren, welche Unterschiede oder Probleme beim Wechsel auf digital auftreten können.

Julian hatte ja bereits das Thema der Farbübergänge und Farbverschiebungen angesprochen.
Ich glaube bei solchen Aufnahmen sieht man eine Eigenschaft von Diafilm, an die die digitalen Kameras immer noch nicht rankommen. Sonne im Bild kann bei digital unschön ausgefressene Ränder/Übergänge und Farbverschiebungen (Cyan) liefern.
Welche Erfahrungen habt Ihr bisher gemacht?

Grüße
Jens
Nikon D200 | Sea&Sea DX-D200 | Nikon 10,5mm Fisheye | Nikon 20mm | Nikon 60mm Makro | Nikon 105mm VR Makro | Nikon 70-180 Makro | Tokina 12-24 | 2x Ikelite DS-125 | Analog: Nikon F90x | Sea&Sea NX-90
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Ivo
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Beitrag von Ivo »

Hai Jens :P

Von den Beispielen die Julian angeführt hat, kann ich eine ganze Menge vorweisen. Blaues Wasser gegen die Sonne fotografiert, bringt oft schlechte Ergebnisse bei den Digitalkameras. Zumindest bei den Einfachereren wie es meine Oly C-4000Z war.

Oben Dein Bild ohne Farbsäume und Verschiebungen - unten eines meiner Bilder, welches die Fehler im Randbereich der Gorgonie deutlich zeigt. Auch das Blau des Wassers macht in der Bildmitte einen deutlichen Sprung.

Bild

Bild



Bildfehler, der in Form von hellblauen Farbsäumen an Übergängen zwischen grellen (z.B. Himmel, Lichtreflexionen, Lichter) und dunkleren Bildpartien auftritt. Blooming wird durch das "Überlaufen" von einzelnen Pixeln auf dem Bildwandler verursacht. Dabei bekommt ein oder mehrere Pixelelemente mehr Licht als es aufnehmen kann und der "Überschuss" an elektrischer Ladung schwappt dann auf benachbarte Pixel über, die dadurch "verunreinigt" werden. Blooming wird oft mit dem als "chromatische Aberration" bekannten Objektivfehler verwechselt, da bei diesem Phänomen ebenfalls Farbsäume entstehen.


Gruß, Ivo
Jens
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Beitrag von Jens »

Hi,

tritt das Problem der Farbübergänge von extrem hell zu dunkel denn bei jeder digitalen Kamera (ich meine SLR) auf oder ist das von der jeweiligen Kamera abhängig?

Hat das vielleicht was mit dem Bildsensor zu tun?

Grüße
Jens
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julian
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Beitrag von julian »

Hi,

Der Blooming-Effekt (Das Überschwappen auf die Nachbarpixel) hängt auf jeden Fall auch von der Bildsensorqualität ab. Ganz böse ist es bei den Fotohandys. Da kann ein überstrahlender Bereich schon mal das ganze Foto einfärben :-)
Das Foto oben hat Ivo auch damals mit einer kompakten Olympus Digicam (ältere Generation) gemacht. Die Qualität des Bildsensors und die Pixelgröße auf dem Chip spielt dabei eine Rolle.

Was aber bei Gegenlichtaufnahmen mit der Sonne im Bild noch problematisch ist, ist die Tatsache, dass bei überbelichteten Stellen bei digital keine Detailzeichnung mehr vorhanden ist. Weißer als Weiß gibt es bei digital ja nicht. Da reagiert analoges Filmmaterial wesentlich freundlicher. Trotz Überbelichtung an einer hellen Stelle sind noch Konturen und Details bis zu einem gewissen Grad wahrnehmbar.

Auf der anderen Seite stößt man beim Einscannen von analogen Material auf ähnliche Probleme. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Diascanner (Nikon Coolscan LS-40 oder IV ED) bei kontraststarken Motiven nicht den gesamten Dynamikumfang verarbeitet bekommt. Da kann man sich dann entscheiden, ob man dunklere Partien Absaufen lässt (insgesamt auch relativ dunkles Bildergebnis) oder partielle Überbelichtungen beim Scannen in Kauf nimmt. Hierbei verlieren die Überbelichtungen dann auch Detailzeichnung und wirken vom Übergang her hart. Wenn ich so ein Dia dann in den Projektor stecke, sehe ich auf jeden Fall z.B. in den Schattenpartien mehr Bildinhalt, der auf dem Monitor evtl. ins Schwarze absäuft.

Gruss.

hier ist noch eine gute Erklärung zum 'Blooming' Effekt:
http://www.dpreview.com/learn/?/Glossar ... ing_01.htm
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julian
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Beitrag von julian »

Habe mal etwas rumprobiert mit Sonnenlicht im Bild. Hier ein Beispiel mit max. abgedunkeltem Umgebungslicht, Blende f22 und 1/320s, Blitze 1x full power (der obere) und 1/2 power (der untere). So sind dann auf jeden Fall keine unangenehmen Artefakte ums Sonnenlicht und Farbverschiebungen vorhanden.

Bild

100% Ausschnitt:
Bild

Ich denke, dass Diafilm hierimmer noch wesentlich gutmütiger ist, wenn man das Umgebungslicht (Sonnenlicht) nicht so knapp belichtet. Ein Vorteil für Analog in einer endlosen Liste von Pro und Contra ;-)

@Jens
Kannst trotzdem die D200 bestellen, es ist ja machbar :wink:

Gruss.
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